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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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vierteilen lassen wäre noch besser, aber auf keinen Fall wollte sie über ihn reden. Brooke war nicht der Typ, sich an sie ranzumachen, das wusste sie eigentlich. Er war schon seit Jahren mit Joan verheiratet, da war Annie noch ein unerfahrener Constable in Exeter und Brooke ihr Sergeant gewesen. Als Polizist war er eher phantasielos, ein Fleißarbeiter, aber er war nett zu ihr gewesen. Sie hatten über all die Jahre Kontakt gehalten. Jedenfalls war sein Angebot, sie zum Essen einzuladen, unschuldig gemeint gewesen. Es bedrückte Annie, so reagiert zu haben, als ob sie einem alten Freund nicht mehr trauen könne.
      »Tut mir leid«, sagte Annie. »Ich habe einfach nicht nachgedacht.«
      »Schon gut. Insgeheim fühle ich mich geschmeichelt, dass du mich immer noch für einen Kandidaten hältst.«
      Annie tätschelte seinen Arm. »Klar bist du das«, meinte sie. »Aber ich habe einen Bärenhunger. Was hältst du davon, wenn wir hier abhauen und das nächste Glas da trinken, wo wir essen gehen wollen? Steht dein Angebot noch?«
      »Das West End erwartet uns«, sagte Brooke.
      »Könnten wir vielleicht über South Kensington fahren?«
     
    Das war ein Samstagabend, dachte KevTempleton trübsinnig. Eigentlich wollte er jetzt die hübsche neue rothaarige Angestellte aus dem Archiv vögeln, die mit den dicken Titten und den langen Beinen, doch stattdessen fuhr er die Ml hoch, und es regnete so stark, dass die Scheibenwischer kaum dagegen ankamen.
      Aber was er jetzt machte, war auch nicht schlecht, sagte er sich, vielleicht sogar besser. Die Aufregung der Jagd. Nun ja, eine richtige Jagd war es nicht, aber zumindest hockte er nicht im Büro, sondern war unterwegs, suchte Anhaltspunkte, fuhr durch die Nacht. Das war sein Leben. Deswegen war er zur Polizei gegangen. Wasser rauschte an den Scheiben herunter, Blitze durchzuckten den Himmel, den Donner hörte er trotz der ohrenbetäubenden Lautstärke, mit der er die CD der Chemical Brothers abspielte.
      Er wusste, dass er auf dem Polizeipräsidium nicht ernst genommen wurde, weil er jung war und größeren Wert auf sein Äußeres legte. Alle hielten ihn für einen eingebildeten Schnösel. Ja, und? Er feierte wirklich gerne und machte sich gerne fein, aber er hatte noch einiges mehr zu bieten. Eines Tages würde er es allen zeigen. Er würde seine Prüfungen ablegen und wie ein Komet aufsteigen.
      Wofür hielten die sich überhaupt? Gristhorpe würde bald in Ruhestand gehen, er hatte seit Jahren nicht mehr richtig ermittelt, wenn überhaupt jemals. Banks war gut, aber ein Einzelgänger, der sich mit seinen persönlichen Problemen ins Abseits manövrierte. Annie Cabbot war lange nicht so heiß, wie sie sich einbildete. Zu gefühlsbetont, fand Kev, als hätte sie pausenlos ihre Tage. Die Einzige, die ihm wirklich Angst machte, war Winsome. Sie würde es weit bringen. Er konnte sie sich gut als seinen Junior vorstellen, wenn er Superintendent würde. Er konnte sich auch gut vorstellen, sie zu bumsen. Allein bei dem Gedanken brach ihm der Schweiß aus. Diese Oberschenkel!
      Zunächst war er bis zum Ende der Autobahn gefahren und dort umgekehrt. Die Tankstellen Toddington und Newport Pagneil hatte er bereits auf der Fahrt Richtung Norden abgeklappert und Jennifer Clewes Foto herumgezeigt - leider erfolglos. Er hatte an keiner der beiden Raststätten gegessen, aber als er sich nun Watford Gap näherte, ging es schon auf zwölf Uhr zu, und er bekam langsam Hunger. Außerdem musste er mal pinkeln. Er konnte genauso gut dort anhalten. Wie er in den letzten Jahren festgestellt hatte, waren alle Autobahnraststätten überteuert und unterschieden sich nicht stark voneinander.
      Zu dieser Uhrzeit war die Atmosphäre in allen Raststätten schäbig, fand Templeton. Oder Watford Gap war immer so. Es hatte etwas mit der Beleuchtung und dem Publikum zu tun. Zu dieser Stunde waren nicht mehr viele freundliche Durchschnittsfamilien unterwegs. Und wenig alte Leute. Mit Ausnahme des einen oder anderen Vertreters oder Geschäftsmanns auf dem Heimweg von einem späten Meeting sahen die meisten wie Ganoven aus. Wahrscheinlich lag man gar nicht so falsch, dachte Templeton, wenn man hin und wieder mal eine Razzia in einer Raststätte machte. Könnte man bestimmt ein paar Gesichter von den Fahndungsplakaten finden. Vielleicht würde er das den hohen Tieren mal vorschlagen. Oder besser doch nicht. Würden die doch nur als ihre eigene Idee ausgeben.
      Ein Mann kam auf die

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