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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Angewohnheit, die die Leute, wie er festgestellt hatte, meistens nervös machte. An den Wänden hingen signierte Fotos mit Hayes und verschiedenen berühmten Rockstars, deren Namen Chadwick unbekannt waren: Jimi Hendrix, Pete Townsend, Eric Clapton. Die Aktenschränke waren voller Ordner. Als Chadwick gerade die Schublade in einem Schrank am Fenster öffnete, beendete Hayes sein Telefonat vorzeitig, offenbar gestört durch die Herumschnüffelei. »Was machen Sie da?«, fragte Hayes.
      »Ich seh mich um.«
      »Das sind private Unterlagen.«
      »Ja?«, Chadwick setzte sich. »Nun, ich halte nicht viel davon, herumzusitzen und die Zeit mit Nichtstun zu vergeuden, deshalb dachte ich, ich ergreife mal die Initiative.«
      »Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss?«
      »Noch nicht. Warum? Brauche ich einen?«
      »Um die Akten durchzusehen, ja.«
      »Ah, ich glaube nicht, dass dort irgendwas Interessantes für mich drinsteht. Ich bin hier, weil Sie mich vom ersten Augenblick an angelogen haben, und dafür hätte ich gerne eine Erklärung. Außerdem möchte ich wissen, was Sie mit dem Mord an Linda Lofthouse zu tun haben.«
      »Linda Lofthouse?«
      »Lassen Sie die Spielchen, Junge«, knurrte Chadwick. Je wütender er wurde, desto stärker wurde sein Glasgower Akzent. »Da können Sie nur den Kürzeren ziehen. Das ist der Name des Opfers.«
      »Woher soll ich das wissen?«
      »Stand in der Zeitung.«
      »Lese ich nicht.«
      »Ich weiß, die sind voller Lügen des Establishments. Mir ist völlig egal, ob Sie Zeitung lesen oder nicht. Sie haben die Leiche in Brimleigh gesehen. Sie waren am Tatort, noch bevor ich dort eintraf.«
      »Aha?«
      »Sie hatten die beste Möglichkeit, uns alle in die Irre zu führen und Beweise zu manipulieren. Die Tote lag dort zu Ihren Füßen, und Sie behaupten mir gegenüber, Sie hätten das Mädel noch nie gesehen.«
      »Später habe ich gesagt, dass ich sie vielleicht hinter der Bühne gesehen hätte. Da waren unheimlich viele Leute, und ich hatte viel zu tun.«
      »Das sagten Sie, aber erst später.«
      »Und?«
      »Es gibt zwei wichtige Dinge, die ich damals nicht wusste und die Sie mir hätten verraten können. Doch das haben Sie nicht getan.«
      »Ich komme nicht mehr mit. Wovon sprechen Sie?«
      Chadwick zählte an seinen Fingern ab: »Zum einen, dass das Opfer Linda Lofthouse hieß, und zum Zweiten, dass Sie sie viel besser kannten, als Sie zugaben.«
      Hayes nahm ein Gummiband vom Schreibtisch und wickelte es um seine nikotingelben Finger. Er hatte sich seit mehreren Tagen nicht rasiert, und sein strähniges Haar musste dringend gewaschen werden. Er trug eine Jeans und ein rotes, kragenloses Hemd aus einem hauchdünnen Stoff. »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß«, sagte er.
      »Schwachsinn! Einen Scheiß haben Sie erzählt! Ich musste mir alles durch Gespräche mit anderen Leuten zusammenreimen. Sie hätten mir viel Arbeit ersparen können.«
      »Es ist nicht meine Aufgabe, Bullen bei der Arbeit zu helfen.«
      »Schluss jetzt mit dem aufgeblasenen Hippie-Quatsch! Das passt nicht zu Ihnen. Sie sind Geschäftsmann, ein schmieriger Kapitalistenaffe, genau wie alle anderen, egal wie Sie sich kleiden und wie selten Sie sich waschen. Sie kannten Linda Lofthouse über Dennis Nokes, das Haus an der Bayswater Terrace in Leeds und durch ihren Cousin Vic Greaves von den Mad Hatters. Außerdem kennen Sie Lindas Freundin Tania Hutchison, mit der sie in Brimleigh war. Aber auch das hatten Sie nicht nötig, mir zu erzählen, nicht wahr?«
      Hayes' Kinnlade fiel herunter. »Woher wissen Sie das alles?«
      »Egal. Stimmt es?«
      »Und wenn?«
      »Dann haben Sie Informationen in einer Mordermittlung zurückgehalten, und das, mein Junge, ist strafbar.«
      »Ich dachte nicht, dass wir schon in einem Polizeistaat leben.«
      »Glauben Sie mir, wenn es so wäre, hätten Sie den Unterschied gemerkt. Wann lernten Sie Linda Lofthouse kennen?«
      Hayes schaute Chadwick finster an. Er spielte mit dem Gummiband. »Bei Dennis«, sagte er.
      »Wann?«
      »Weiß ich nicht, Mann. Ist schon was her.«
      »Wochen? Monate? Jahre?«
      »Hören Sie, Dennis ist ein alter Kumpel von mir. Wenn ich in der Nähe bin, fahre ich bei ihm vorbei.«
      »Und dabei lernten Sie irgendwann Linda kennen?«
      »Genau. Sie wohnte bei Dennis.«
      »Mit Dennis zusammen?«
      »Auf keinen Fall. Linda war

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