Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
bellte ein Hund wie von Sinnen, zum Glück war er an einen Pfahl gekettet.
      Templeton warf Winsome einen Blick zu. »Du brauchst nicht auch noch witzig zu werden. Glaub nicht, dass ich das nicht heraushöre. Bist du damit einverstanden, es so zu machen, wie Gervaise es will?«
      »Alles klar.«
      Templeton kniff die Augen zusammen. »Soll das heißen, dass du -« Doch bevor er ausreden konnte, ging die Tür auf, und Calvin Soames stand vor ihnen.
      »Polizei, oder?«, fragte er. »Was wollen Sie diesmal?«
      »Nur ein paar Dinge klären, Mr. Soames«, sagte Templeton, setzte sein freundliches Lächeln auf und streckte dem Mann die Hand entgegen. Soames ignorierte sie. »Ist Ihre Tochter zu Hause?« Soames brummte.
      »Können wir vielleicht hereinkommen?«
      »Putzen Sie sich die Füße ab!« Mit diesen Worten verschwand er wieder und überließ die beiden Kollegen sich selbst.
      Nachdem Templeton und Winsome sich die Schuhe an einer borstigen Fußmatte abgestreift hatten, folgten sie ihm in die düsteren Gänge des Hauses. Sie hörten, wie er rief: »Kelly! Ist für dich!«
      Das Mädchen kam nach unten und wirkte enttäuscht, als sie Templeton und Winsome im Flur stehen sah. »Kommen Sie besser mit durch«, sagte sie und führte sie in die Küche, die nur ein wenig heller war und nach Bleichmittel und überreifen Bananen roch. Träge reckte sich eine schwarz-weiße Katze, sprang vom Stuhl und schlich aus dem Zimmer.
      Sie nahmen auf den einfachen Stühlen um den Tisch Platz. Calvin Soames murmelte etwas von Arbeit und wollte gehen, doch Templeton rief ihn zurück. »Das betrifft auch Sie, Mr. Soames«, sagte er. »Setzen Sie sich bitte.«
      Soames wartete einen Moment, dann gehorchte er.
      »Um was geht es überhaupt?«, fragte Kelly. »Ich habe Ihnen doch schon alles gesagt.«
      »Tja, das ist es ja, wissen Sie?«, sagte Templeton. »Da wir so argwöhnische Polizeibeamte sind, nehmen wir nicht alles für bare Münze, was uns erzählt wird. Das ist wie der erste Eindruck, der kann auch oft falsch sein. Können wir vielleicht einen Tee bekommen?«
      »Ich stelle den Kessel an«, sagte Kelly.
      Das Mädchen war wirklich süß, dachte Templeton und beobachtete, wie sie mit leicht schwingenden Hüften in ihrer hautengen Jeans zum Herd ging. Ihre Taille war gertenschlank, und sie trug ein schwarzes Bauchnabelpiercing, das einen schönen Kontrast zu ihrer hellen Haut bildete. Ihr blondes Haar war zurückgebunden, aber ein paar Strähnen hatten sich gelöst und umrahmten ihr blasses, ovales Gesicht. Unter dem kurzen gelben T-Shirt hüpften verlockend ihre Brüste. Templeton nahm an, dass sie keinen BH trug. So ein Glückspilz, dieser Barber, dachte Templeton. Wenn es die letzte Tat in seinem Leben gewesen war, Kelly Soames zu bumsen, dann konnte es gar kein so schlechter Abgang gewesen sein. Er fragte sich, ob er selbst vielleicht eine Chance bei ihr hätte, wenn sie diese Sache hinter sich gebracht hatten.
      Als der Tee serviert war, holte Winsome ihren Notizblock hervor, und Templeton lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Gut«, sagte er. »Also Sie, Mr. Soames, kehrten gegen sieben Uhr am Freitagabend nach Hause zurück. Ist das richtig?«
      »Ja, das ist richtig.«
      »Um nachzusehen, ob Sie eine Gasflamme angelassen hatten?«
      »Manchmal ist die so klein gestellt«, erwiderte er, »dass sie von einem Windzug ausgeblasen wird. Ich bin schon ein paar Mal nach Hause gekommen und habe Gas gerochen. Ich dachte, es wäre das Beste, mal kurz nachzusehen. Ich wohne ja nicht weit weg vom Cross Keys.«
      »Ungefähr fünf Minuten mit dem Auto für jede Strecke, kommt das hin?«
      »Ungefähr, ja.«
      »Und Sie, Miss Soames, Sie arbeiteten den ganzen Abend im Cross Keys, ja?«
      Kelly kaute an ihrem Daumennagel und nickte. »Seit wann arbeiten Sie dort?«
      »Schon über zwei Jahre. Hier gibt es sonst nicht viel zu tun.«
      »Haben Sie schon mal überlegt, in die Stadt zu ziehen?«
      Kelly schaute ihren Vater an und sagte: »Nein.«
      »Da kann man gut arbeiten, im Cross Keys, nicht wahr?«
      »Ist in Ordnung.«
      »Ein guter Ort, um Männer kennen zu lernen?«
      »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
      »Ach, kommen Sie, Kelly! Sie stehen hinter der Theke! Sie lernen doch bestimmt viele Kerle kennen, werden angesprochen, so ein hübsches Mädchen wie Sie.«
      Sie errötete, und ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht,

Weitere Kostenlose Bücher