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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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müde werde. Er wählte ein Steak-Sandwich mit Pommes, und Annie nahm ein Käseomelett mit grünem Salat. Nachdem das Essen bestellt und das Wasser eingeschenkt war, gingen sie die Erkenntnisse der morgendlichen Arbeit durch. Im Hintergrund lief leise Musik. Eastvales Vorstellung von Pariser Schick: Charles Aznavour, Edith Piaf, ein bisschen Francoise Hardy. Immerhin war sie unaufdringlich. Banks brach sich ein Stück vom Baguette ab, schmierte Butter darauf und betrachtete Annies Aufzeichnungen.
      »Kurz zusammengefasst«, sagte sie, »sind es die Tourneedaten der Mad Hatters von Oktober 1969 bis Mai 1970.«
      »Aber das sind acht Monate, und da stehen nur sechs Reihen.«
      »Im Dezember und Februar hatten sie Pause«, erklärte Annie. Sie zeigte Banks den Ausdruck der Website. »Das habe ich alles von einer Seite, die der wohl aufopferungsvollste Fan aller Zeiten betreibt. Was manche da an Belanglosigkeiten reinstellen, ist einfach unglaublich. Aber für einen Journalisten wie Nick Barber muss es ein Geschenk des Himmels gewesen sein.«
      »Stimmt das denn alles?«
      »Da sind sicherlich Fehler drin«, gab Annie zu. »Schließlich werden solche Websites nicht geprüft, und man macht schnell mal einen Fehler. Aber im Großen und Ganzen würde ich schon sagen, dass es stimmt.«
      »Das heißt, die Mad Hatters waren am 6., 8., 9., 21., 22. und 25. Oktober auf  Tour? So ist das gemeint?«
      »Ja«, sagte Annie. Sie reichte Banks den Ausdruck. »Und das sind die Städte, wo sie auftraten.«
      »The Dome in Brighton, der Locarno Ballroom in Sunderland, die Guildhall in Portsmouth. Die sind aber rumgekommen.«
      »Kann man so sagen.«
      »Und die eingekreisten Daten?«
      »Das sind nur drei, wie du siehst«, erklärte Annie. »Der 12. Januar, der 19. April und der 19. Mai, alles 1970.«
      »Haben die beiden 19. eine besondere Bedeutung?«
      »Ich weiß noch nicht, was die eingekreisten Daten zu sagen haben.«
      »Vielleicht hatte eine von den Freundinnen da ihre Tage?« Annie stieß Banks in die Rippen. »Sei nicht so frech! Im Übrigen kommen die nicht so unregelmäßig. Normalerweise jedenfalls nicht.«
      »Du hast das also erwogen?«
      Annie überhörte die Bemerkung und wollte gerade fortfahren, als das Essen kam. Sie warteten, solange Untersetzer, Teller, Messer und Gabel vorgelegt wurden, dann machten sie weiter.
      »Zwischen den ersten beiden liegen drei Monate, zwischen den anderen nur einer.«
      »Drogenkäufe?«
      »Möglich.«
      »Was ist mit den Spielarten?«
      Annie schaute in ihre Notizen. »Am 12. Januar waren sie im Top Rank Suite in Cardiff, am 19. April im Dome in Brighton und am 19. Mai im Van Dyke Club in Plymouth.«
      »Unterschiedlicher könnte es kaum sein«, bemerkte Banks. »Gut. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, ob die ganzen Termine und Orte eine Bedeutung haben.«
      Der Inhaber kam an den Tisch, um sich zu erkundigen, ob alles zu ihrer Zufriedenheit sei. Banks und Annie versicherten ihm, alles sei prächtig, und er verdrückte sich wieder. Diese Art von Eifer würde sich in Yorkshire nicht lange halten, dachte Annie und fragte sich zugleich, ob der französische Akzent ebenso falsch war wie das Haar des Besitzers. »Ich hole mir gleich Winsome dazu«, sagte sie. »Und du?«
      »Ich meine, es ist Zeit, Vic Greaves noch einen Besuch abzustatten«, erwiderte Banks. »Mal sehen, ob ich diesmal mehr aus ihm herausbekomme. Erst habe ich überlegt, ob ich Jenny Fuller mitnehme, aber die hält eine Vorlesungsreihe, und sonst weiß ich niemanden, dem ich bei so was voll vertrauen kann.«
      »Sei vorsichtig!«, mahnte Annie. »Vergiss nicht, was mit Nick Barber passiert ist, als er zu großes Interesse an Greaves zeigte.«
      »Keine Sorge. Ich passe auf.«
      »Und viel Glück«, fügte Annie hinzu. »Sowie es sich anhört, wirst du das gebrauchen können.«
      Banks schnitt ein Stück braunen Knorpel von seinem Steak ab und schob ihn an den Tellerrand. Bei dem Anblick wurde Annie flau im Magen. Sie war froh, Vegetarierin zu sein.
      »Weißt du«, sagte Banks. »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Greaves wirklich durchgeknallt ist oder nur ein typisch englischer Exzentriker.«
      »Vielleicht besteht da ja gar kein großer Unterschied«, bemerkte Annie. »Hast du das schon mal überlegt?«
     
    Am frühen Montagnachmittag parkten zahllose Wagen an der Dorfwiese von Lyndgarth; überall versammelten sich

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