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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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worden.
      Der Polizeihund hatte die Stelle ziemlich schnell gefunden, indem er dem Geruch vom Blut des Opfers folgte. Mit kleinen Kreuzen an den Bäumen hatten die Beamten den Weg markiert, den der Hund genommen hatte. Jeder Zentimeter dieses Pfades musste abgesucht werden. Im Augenblick jedoch standen Chadwick, Enderby und Bradley an der Absperrung und blickten auf den blut gesprenkelten Boden.
      »Hier ist es also passiert?«, fragte Chadwick.
      »Sagen jedenfalls die Experten«, erwiderte Enderby und deutete auf die Blutflecke am Laub und im Unterholz. »Hier sind Blutspuren, die zu den Wunden passen, die dem Opfer zugefügt wurden.«
      »Hätte der Mörder nicht voller Blut sein müssen?«, fragte Bradley.
      »Nicht unbedingt«, sagte Enderby. »Stichwunden sind was Eigenartiges. Klar, bei Kopfverletzungen oder wenn eine Arterie oder Vene am Hals durchtrennt wird, dann schießt es richtig heraus, aber am Herzen, da schließen sich komischerweise die Wundränder, und es blutet vor allem nach innen, deswegen spritzt es gar nicht so stark, wie man immer meint. Es sickert natürlich trotzdem was heraus - das, was Sie hier und im Schlafsack sehen können -, und ich bezweifle, dass der Täter vollkommen saubere Hände gehabt hat. Immerhin hat er anscheinend fünf oder sechs Mal auf die Frau eingestochen und die Klinge dabei gedreht.« Enderby zeigte hinüber zum Rand des Niederwäldchens. »Aber wenn Sie dorthin schauen, sehen Sie da am Bach diesen kleinen Blätterhaufen. An den Blättern finden sich ebenfalls Blutspuren. Ich vermute, dass der Mörder zunächst versuchte, es am Laub abzuwischen, und sich dann die Hände im fließenden Wasser abgespült hat.«
      »Sammeln Sie alles ein, und schicken Sie es ins Labor«, ordnete Chadwick an und wandte sich ab. Normalerweise war er nicht so empfindlich, aber er bekam das Bild des unschuldig wirkenden Mädchens in dem blutbefleckten weißen Kleid einfach nicht aus dem Kopf und musste dabei unweigerlich an seine Tochter denken. »Wann, sagte der Arzt, hätte er Zeit für die Obduktion?«
      »Er wollte versuchen, es am späten Nachmittag einzurichten, Sir«, antwortete Enderby.
      »Gut.«
      »Wir haben fast alle Leute vom Sicherheitsdienst befragt«, fügte Enderby hinzu.
      »Und?«
      »Leider nichts, Sir. Sie sagen einstimmig aus, es wäre ein Kommen und Gehen gewesen, es wäre so ein Durcheinander gewesen, dass keiner wüsste, wer wann wo war. Ich habe die Vermutung, dass die meisten die gleichen Substanzen genommen hatten wie die Musiker und das Publikum, was der Erinnerung natürlich nicht gerade zuträglich ist. Eine Menge Leute sind hier ziemlich benommen herumgegeistert.«
      »Hm«, brummte Chadwick. »Ich hatte mir schon gedacht, dass wir von denen nicht viel zu erwarten haben. Was ist mit dem Mädchen?«
      »Niemand legt sich fest, sie definitiv gesehen zu haben, aber es gibt ein paar vorsichtige Andeutungen.«
      »Haken Sie noch mal nach!«
      »Machen wir, Sir.«
      Chadwick seufzte. »Ich denke, wir sollten als Nächstes mit den Gruppen sprechen, die zur fraglichen Zeit hinter der Bühne waren. Deren Aussagen aufnehmen, auch wenn sie vielleicht nicht viel wert sind.«
      »Sir?«, fragte Enderby vorsichtig.
      »Ja?«
      »Das dürfte nicht so einfach werden, Sir. Ich meine ... die sind jetzt alle nach Hause gefahren, und diese Leute ... nun ja, an die kommt man nicht so leicht ran.«
      »Die sind doch nicht anders als Sie und ich, oder, Enderby? Keine Mitglieder der königlichen Familie oder so was?«
      »Nein, Sir, eher wie Filmstars. Aber -«
      »Na, also. Ich übernehme die beiden Gruppen hier aus der Gegend, und Sie sorgen bitte dafür, dass die anderen befragt werden. Holen Sie sich Unterstützung!«
      »Ja, Sir«, erwiderte Enderby knapp und drehte sich um.
      »Und noch was, Enderby!«
      »Sir?«
      »Ich weiß ja nicht, welche Regeln in North Yorkshire gelten, aber solange Sie mit mir zusammenarbeiten, würde ich es begrüßen, wenn Sie sich die Haare schneiden ließen.«
      Enderby wurde rot. »Ja, Sir.«
      »Finden Sie nicht, dass Sie etwas streng zu ihm waren, Sir?«, fragte Bradley, als Enderby gegangen war.
      »Er läuft herum wie ein Landstreicher.«
      »Nein, Sir, ich meinte wegen der Befragung der Gruppen. Er hat recht, wissen Sie. Einige dieser Popstars sind wirklich ziemlich von sich überzeugt.«
      »Was erwarten Sie von mir, Simon? Soll ich rund fünfzig

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