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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Doppelt. Es gab keinen Auftritt der Mad Hatters, den er nicht recherchierte, keine Rezension in einer Uni-Zeitung, die er nicht ausgrub, keine obskure B-Seite, die er sich nicht hundert Mal anhörte.«
      »Wie weit war er schon?«
      »Kaum angefangen. Ein oder zwei Wochen lang war er herumgefahren, hatte telefoniert, frühere Aufenthaltsorte gecheckt, so was halt. Ich meine, viele der Läden, wo die Hatters in der Urbesetzung spielten, gibt es überhaupt nicht mehr. Dann wird er auch ein bisschen den Hintergrund im Allgemeinen recherchiert haben, logisch, ein paar alte Rezensionen im Zeitungsarchiv der British Library überflogen haben. Mit der Story selbst wollte er oben in Yorkshire anfangen. Er war nur eine Woche da, als ... nun ja, Sie wissen ja, was passiert ist.«
      »Hat er Zwischenberichte geschickt?«
      »Nein. Ich hatte ein paar Mal mit ihm telefoniert, mehr nicht. Scheinbar musste er in Yorkshire zu einer Telefonzelle auf der anderen Straßenseite gehen, wenn er telefonieren wollte. Da oben hatte sein Handy keinen Empfang.«
      »Ich weiß«, sagte Banks. »Wie klang er so?«
      »Er war aufgeregt, aber auch sehr verschlossen. So eine Story - ich meine, wenn er Vic Greaves tatsächlich dazu bewegt hätte, über die Vergangenheit auszupacken -, also, wenn das jemand anders spitzgekriegt hätte ... Sie können sich vielleicht vorstellen, was das bedeutet hätte. Unsere Branche ist da manchmal mörderisch hart.«
      »Wir müssen wirklich wissen, wo Vic Greaves wohnt«, sagte Banks.
      »Das verstehe ich, und wenn ich seine Adresse hätte, würde ich sie Ihnen geben. Nick sprach von einem Dorf namens Lyndgarth in North Yorkshire. Hatte ich noch nie gehört, ist aber scheinbar in der Nähe von Eastvale, falls Ihnen das hilft. Mehr weiß ich nicht.«
      Banks überlegte, dass er Vic Greaves ohne größere Probleme in Lyndgarth finden müsste. »Ich kenne das Dorf«, sagte er. »Es ist nicht weit weg von dem Ort, wo Nick wohnte. Kann man zu Fuß hingehen. Wissen Sie zufällig, ob er schon mit Greaves gesprochen hatte?«
      »Einmal.«
      »Und?«
      »Es lief nicht gut. Laut Nick flippte Greaves aus, wollte wie immer nichts sagen und schickte ihn fort. Um ehrlich zu sein, bezweifle ich sehr, dass er in der Lage ist, etwas Sinnvolles von sich zu geben.«
      »Was ist denn mit ihm?«
      »Das weiß man nicht. Er wurde einfach sonderbar, das ist alles. So ist er seit Jahren.«
      »Wann sprach Nick mit ihm?«
      »Sagte er nicht. Irgendwann letzte Woche.«
      »Wann rief er bei Ihnen an?«
      »Am Freitag. Freitagmorgen.«
      »Was hatte er vor?«
      »Noch mal mit Greaves zu sprechen. Sich eine andere Taktik zu überlegen. Nick war gut. Er hatte einfach mal vorgefühlt. Er sagte, er hätte etwas gefunden, womit er Greaves' Interesse wecken wollte, irgendeine Gemeinsamkeit, daran wollte er anknüpfen.«
      »Haben Sie irgendeine Vorstellung«, fragte Banks, »warum diese Story Nick Barber das Leben gekostet haben könnte?«
      »Null«, sagte Butler und streckte die Hände aus. »Ich kann noch immer nicht glauben, dass er tot ist. Ich meine, vielleicht hatte das nichts mit den Hatters zu tun. Haben Sie schon mal daran gedacht? Vielleicht war es ein betrogener Ehemann? Unser Nick war ein kleiner Weiberheld.«
      »Gibt's irgendeinen bestimmten Mann, der ihn in letzter Zeit hätte umbringen wollen?«
      »Nicht dass ich wüsste. Er blieb nie lang mit einer Frau zusammen, besonders dann nicht, wenn sie anfing zu klammern. Er liebte seine Unabhängigkeit. Und immer war die Musik im Weg. Die meisten von unseren männlichen Mitarbeitern wohnen alleine, wenn ich es genau überlege. Die stöbern lieber auf der Berwick Street nach alten Platten, als mit einem Mädchen auszugehen. Das sind Einzelgänger, Besessene.«
      »Das heißt, Nick Barber ließ die Mädchen anschließend fallen?«
      »Kann man so sagen.«
      »Dann war es vielleicht eine zornige Exfreundin?« Butler lachte nervös.
      Wieder dachte Banks an Kelly Soames, aber er glaubte nicht, dass sie Nick Barber umgebracht hatte, und das nicht nur wegen der zeitlichen Unstimmigkeit. Aber es gab ja noch ihren Vater, Calvin Soames. Eine Viertelstunde lang war er aus dem Pub verschwunden, und niemand hatte gesehen, wie er auf seinen Hof nach Lyndgarth fuhr, um nach dem Gasherd zu sehen. Zugegeben, es war ein schlimmer Abend gewesen, und der Hof lag abseits der stark befahrenen Straßen, aber es war doch eine

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