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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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am nächsten Tag zu dem Gespräch mit Vic Greaves fuhr, machte er aus Neugier zuerst einen Abstecher nach Swainsview Lodge, um die Atmosphäre aufzusaugen. Er holte sich die Schlüssel von der Grundstücksmaklerin, die ihm sagte, das Anwesen sei verschlossen, seit Bauern aus der Gegend berichtet hätten, es sei dort jemand eingebrochen. Wahrscheinlich seien es nur Jugendliche gewesen, sagte sie, aber was sie am wenigsten gebrauchen könnten, seien Hausbesetzer oder Streuner, die sich in dem Gebäude breitmachten.
      Als Banks in den kalten, zugigen Flur trat, hatte er das Gefühl, als betrete er eines der gruseligen Herrenhäuser aus den alten Poe-Verfilmungen von Roger Corman. Der Fall des Hauses Usher oder so etwas Ähnliches. Von dem langen, vertäfelten Flur gingen zu beiden Seiten holzverkleidete Türen ab, an den Wänden hatten früher einmal Bilder gehangen. Banks versuchte, einige Türen zu öffnen. Dahinter lagen leere Räume in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Teilweise war die Decke eingebrochen, und alles war von einer dicken Schicht Gipsstaub bedeckt. Beim Gehen wirbelte Banks Staubwolken auf. Er musste husten, und sein Mund wurde trocken.
      Am Ende des Ganges hing ein mottenzerfressener, staubiger alter Vorhang vor zwei Glastüren. Banks holte den Schlüssel heraus und öffnete sie. Sie führten auf einen großen, leeren Balkon. Banks trat nach draußen und lehnte sich gegen den kalten Stein der Balustrade, um die Aussicht zu genießen. Unter ihm war der leere Swimmingpool aus Granit und Marmor. Der dunkle Beckengrund war voller Unkraut, Flechten und Müll. Weiter unten am Hang standen Bäume mit rotem, braunem und gelbem Laub am Ufer des Swain. Blätter wirbelten im Wind durch die Luft. Schafe grasten auf den Feldern am Hang gegenüber, weiße Tupfen auf Grün inmitten des unregelmäßigen Musters aus Trockenmauern. Die Wolken hingen so tief, dass sie die Kalksteinfelsen und das obere Moor in Nebel hüllten.
      Banks schlang die Arme gegen die Herbstkälte um sich, ging wieder hinein und begab sich in die untere Etage, wo er sich in einem höhlenartigen Raum wieder fand, der seiner Meinung nach früher als Aufnahmestudio genutzt worden war. Hier also hatten die Mad Hatters im Winter 1969/70 ihr zweites Album aufgenommen, mit dem sie den Durchbruch schafften. Und noch viele andere danach. Natürlich standen keine Instrumente mehr herum, aber einige Kabel lagen noch auf dem Boden, dazu ein kaputter Trommelstock und eine Gitarrensaite. Obwohl Banks sich bemühte, konnte er kein Echo lang vergangener Musik oder Ereignisse vernehmen.
      Er schloss die Tür auf und ging nach draußen an den Rand des Swimmingpools. Im Hof lagen Scherben und auf dem Grunde des Beckens, wo es zur tieferen Seite hin abfiel, leere Flaschen und Dosen. Banks sah ein, was die Immobilienmaklerin gemeint hatte; anscheinend waren Jugendliche über die Mauer gestiegen und hatten hier gefeiert. Ob sie wohl die Geschichte des Hauses kannten? Vielleicht kamen sie im Gedenken an Robin Merchant zusammen, so wie sich die Jugendlichen an Jim Morrisons Grab auf dem Friedhof Pere Lachaise in Paris sammelten. Banks glaubte, ein Geräusch hinter sich im leeren Aufnahmestudio zu hören, und drehte sich so schnell um, dass er gerade noch eine Maus durch den Staub huschen sah.
      Er versuchte, sich den Sommerabend vor fünfunddreißig Jahren vorzustellen. Bestimmt spielte Musik - wahrscheinlich hingen draußen um das Schwimmbecken Lampions. Räucherstäbchen. Drogen natürlich, und Alkohol. Anfang der Siebziger kam Saufen bei der jüngeren Generation wieder in Mode. Mädchen waren auch dabei, halbnackt oder vielleicht noch spärlicher bekleidet, sie lachten, tanzten, liebten sich. Und als alle gesättigt waren, hatte Robin Merchant ... nun, was war dann geschehen? Banks wusste es nicht. Kev Templeton saß noch immer im Keller im Präsidium und durchsuchte das Archiv.
      Eine Windböe rüttelte an der offenen Tür, Banks ging wieder hinein. Hier gab es nur noch Gespenster. Der arme Lord Jessop war an Aids gestorben, und Robin Merchant war im Swimmingpool ertrunken. Der Rest der Mad Hatters war allerdings nach wie vor sehr lebendig, und Vic Greaves trieb sich auch noch irgendwo herum. Wenn er doch reden würde! Wenn er doch reden könnte! Banks wusste nicht genau, wie die offizielle Diagnose lautete, doch er hatte gehört, Greaves habe zu viel Acid genommen und sei durchgedreht. Nun, in Kürze würde Banks sich mit ein wenig

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