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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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besser wäre, später irgendwo anders zu essen, vielleicht im Queen's Arms. Jamie hatte Hilfe hinter der Theke und in der Küche und konnte daher kurz Pause machen, als Banks ihn an seinen Tisch in der Ecke rief. Im Radio lief »Sultans of Swing«. Es roch nach Currysauce, Qualm und Hopfen.
      »Was ist denn jetzt schon wieder?«, fragte Jamie und schob seine Brille mit dem Daumen die Nase hoch. »Sehen Sie denn nicht, dass wir zu tun haben?«
      »Nur noch ein paar Fragen«, sagte Banks.
      »Fragen, Fragen, Fragen. Ich habe Mr Templeton letztens alles gesagt. Außerdem stand doch heute Morgen in der Zeitung, es wäre irgendein Exfreund gewesen.«
      Banks hatte den Artikel gelesen. Verantwortungsloser Journalismus, dachte er. Anscheinend hatte ein Kollege durchsickern lassen, dass sie mehrere Exfreunde von Hayley befragt hatten. Dann hatte die Geschichte sich verselbständigt.
      »Wenn ich Sie wäre, würde ich nicht alles glauben, was in der Zeitung steht«, sagte Banks. »So wie Sie es DS Templeton geschildert haben, kam Hayley Daniels spät mit einer Gruppe pöbelnder Freunde herein -«
      »Sie haben nicht groß rumgepöbelt.«
      »Dann sagen wir mal, sie waren ausgelassen. Sie hatten vorher schon Ärger gehabt mit einer Clique aus Lyndgarth, die die Toiletten verstopft hatte.«
      »Das stimmt.«
      »So weit, so gut. Hayley und ihre Freunde waren die Letzten, richtig?«
      »Ja.«
      »Was machten Sie, als die weg waren?«
      »Ich schloss die Tür zu.«
      »Sobald die draußen waren?«
      »Klar. Ich habe gehört, dass Pubs in dem Moment oft überfallen werden.«
      »Sehr vernünftig«, sagte Banks. »Wussten Sie, wo sie hinwollten?«
      »Wer?«
      »Hayley und ihre Freunde.«
      »Einer hatte von der Bar None gesprochen. Das ist sowieso der einzige Laden, der um die Zeit noch auf hat, abgesehen vom Taj.«
      »Gut«, meinte Banks. »Erwähnte Hayley, dass sie nicht mitgehen würde?«
      »Nicht dass ich wüsste.«
      »Wir haben gehört, sie wurde pampig zu Ihnen.«
      »Ach, das war nicht so schlimm.«
      »Aber sie motzte herum, als sie sah, dass die Toiletten abgesperrt waren, oder?«
      »Ja, sie regte sich etwas auf«, sagte Jamie und rutschte betreten auf seinem Stuhl herum. »Warum? Ich meine, das ist doch nicht wichtig, oder?«
      »Es könnte wichtig sein«, sagte Banks. »Was sagte sie denn?«
      »Das weiß ich nicht mehr.«
      »Angeblich hat sie Sie ganz schön runtergeputzt.«
      »Na, sie war nicht gerade erfreut. Kann sein, dass sie gesagt hat, sie würde auf die Erde pinkeln.«
      »So wie ich gehört habe, sind Sie nicht gerade Gottes Geschenk an die Frauen, und dann kommt diese arrogante kleine Pute daher und sagt Ihnen, Sie sollten auf allen vieren die Klos schrubben, sonst würde sie bei Ihnen auf den Boden pissen. Wie fühlten Sie sich da?«
      »So war das nicht«, sagte Jamie.
      »Wurden Sie nicht vielleicht sauer und folgten ihr nach draußen, damit sie bekam, was sie verdiente?«
      Jamie wich auf dem Stuhl zurück. »Was soll das heißen? Sie wissen genau, dass ich das nicht getan habe. Sie haben mich doch auf den Bändern gesehen. Es war so, wie ich gesagt habe. Ich habe abgeschlossen und in den nächsten zwei Stunden die Toiletten saubergemacht, Glühbirnen ausgetauscht, Glasscherben aufgefegt.«
      »Ich habe gehört, dass die Aushilfskellnerin Sie am Samstag versetzt hat«, warf Banks ein.
      »Jill. Ja, das stimmt. Angeblich war sie erkältet.«
      »Glaubten Sie ihr nicht?«
      »Ich hatte ja keine große Wahl, oder?«
      »Macht Jill das öfter, sich krankmelden?«
      »Hin und wieder.«
      Am Nebentisch saß eine Gruppe von Büroangestellten, die sich lautstark unterhielten. »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir kurz hinten mit Ihnen reden?«, fragte Banks.
      Jamie wirkte nervös. »Warum? Was wollen Sie?«
      »Schon gut«, versicherte Winsome ihm. »Wir schlagen Sie schon nicht zusammen.« Sie schaute sich in dem gut gefüllten Pub um. »Hinten ist es bloß ruhiger und ungestört, mehr nicht. Wir möchten doch nicht, dass hier jeder mithören kann.«
      Widerwillig ging Jamie zu seinem Kollegen an der Theke, sagte Bescheid und führte die beiden Beamten nach oben in das Zimmer mit dem Fernseher und der Couch. Es war eng und muffig, aber immerhin ungestört. Von unten erklang »Shake Your Moneymaker« von Fleetwood Mac. »Es geht um Folgendes, Jamie«, begann er, »wir haben uns

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