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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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auch Ihr Guckloch in der Damentoilette entdeckt?«
      Murdoch erstarrte. »Was?«
      Es war ein Schuss ins Blaue von Banks - nie war von so etwas die Rede gewesen -, aber seine Vermutung entpuppte sich als Treffer. Das waren genau die Dinge, die er einem Typ wie Murdoch zutraute. »Wir kommen später darauf zurück«, sagte er. »Hayley sah an dem Abend besonders scharf aus, nicht? Kurzer Rock, tiefer Ausschnitt. Ein bisschen nuttig, oder?«'
      »DCI Banks«, unterbrach ihn Melchior. »Bitte etwas weniger Kommentare dieser Art, wenn ich bitten darf.«
      »Sorry«, meinte Banks. »Aber Sie wollten was von ihr, Jamie, nicht wahr?«
      »Sie war sehr attraktiv.«
      »Und Sie wollten schon lange was von ihr.«
      »Ich mochte sie, ja.«
      »Und das wusste Hayley?«
      »Ich glaube schon.«
      »Und dann passierte das mit den Toiletten.«
      »Sie hätte so was nie sagen dürfen.«
      »Hayley demütigte Sie vor allen anderen, nicht wahr?«
      »Sie hätte mich nicht so beschimpfen dürfen.«
      »Wie denn, Jamie?«
      »Ganz schlimm. Wegen meiner Männlichkeit und so.« Murdoch warf der völlig gebannten Melchior einen unsicheren Blick zu.
      »Hayley hat Sie als impotent bezeichnet, nicht wahr? Als Schlappschwanz. Das hat Sie so richtig auf die Palme gebracht, stimmt's?«
      »Wieso hat sie so was gesagt? Sie wusste genau, dass ich ... dass ich sie mochte. Wie kann man so gemein sein?«
      »Sie war betrunken, Jamie. Und sie musste dringend pissen.«
      »Mr Banks!«
      Banks hob die Hand, »'tschuldigung.«
      »Da konnte ich doch nichts für, oder?«, sagte Jamie. »Ich hab schließlich nicht die verfluchten Klos verstopft!«
      Es klopfte an der Tür. Winsome ging hin, kam zurück und flüsterte Banks etwas ins Ohr.
      »Diese Befragung wird um achtzehn Uhr dreizehn unterbrochen«, sagte Banks. »DCI Banks und DC Jackman verlassen den Raum. PC Mellors behält den Verdächtigen so lange im Auge.« Banks schaute zu Melchior hinüber. »Kommen Sie mit?«
      Die Pflichtverteidigerin schien hin- und hergerissen zwischen ihrem Klienten und der Nachricht, die gerade hereingereicht worden war. »Kommen Sie klar, Jamie?«
      »Der kommt schon zurecht, Ma'am«, sagte der Beamte.
      Jamie nickte mit abgewandtem Blick.
      »Also gut.« Melchior sammelte ihre Unterlagen und ihre Tasche ein und stolzierte hinter Banks und Winsome nach draußen. Sie gingen über den Marktplatz zum Fountain. Ein frischer Wind war aufgekommen, Melchior musste ihren violetten Rock beim Gehen mit einer Hand festhalten. Vor dem Pub hatten sich bereits ein paar Schaulustige eingefunden, und die beiden uniformierten Beamten taten ihr Bestes, den Tatort zu schützen.
      Nachdem Banks und die anderen sich eingetragen hatten, durften sie den Pub betreten. Er wurde gründlich durchsucht, seit Jamie Murdoch aufs Revier hinübergebracht worden war, alles ganz legal und einwandfrei. Die Spurensicherung trug Atemmasken wegen des Staubs und Schutzkleidung, ein Assistent händigte Banks, Winsome und Melchior dieselbe Ausrüstung aus. Melchior schien sich in dem Overall und mit Kappe und Maske ein wenig unwohl zu fühlen.
      Im Pub herrschte das reinste Chaos. Alles war voller Staub und Gips. Der Wirt würde durchdrehen, wenn er das erfuhr, dachte Banks, obwohl das wohl seine kleinste Sorge sein dürfte, wenn sie erfolgreich waren. Die drei folgten Stefan Nowak nach oben in einen der Lagerräume über der Bar, der an Taylor's Yard und das Labyrinth grenzte. Ein Teil der Vertäfelung war zur Seite geschoben und gab den Blick auf ein Loch frei, das groß genug für einen Mann war. Banks hörte Stimmen von der anderen Seite und sah den Strahl einer Taschenlampe.
      »Da ist kein Licht drin«, sagte Stefan und verteilte Taschenlampen, »und kein Fenster.« Er bückte sich und stieg durch das Loch. Banks folgte ihm. Melchior zögerte, aber Winsome hielt sich zurück, ließ die Anwältin vorgehen und bildete die Nachhut. Durch die Taschenlampen war der Raum, in dem sie sich befanden, hell genug. Es roch muffig und stickig, zweifellos kam nur wenig Luft herein. An der Wand stapelten sich Kisten mit Bier und Kartons mit Zigaretten.
      »Das ist alles?«, fragte Banks enttäuscht. »Gibt es keinen Zugang zum Labyrinth?«
      »Immer mit der Ruhe«, sagte Stefan, ging zur anderen Seite des Raumes und drehte ein an Scharnieren befestigtes Paneel in seine Richtung. »Folgen Sie mir!«
      Sie gehorchten. Der

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