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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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könnte uns helfen«, sagte sie und legte es auf den Tisch. »Hier werden alle Patientenausflüge vermerkt. Jeder, der das Haus mit einem Verwandten oder Bekannten verlässt, muss sich hier austragen.«
      »Und, hat sich jemand ausgetragen?«
      »Nur ein Patient. Normalerweise sind am Sonntagvormittag viel mehr unterwegs, aber da das Wetter heute so unbeständig ist, Hagel, Nieselregen und Sturmböen, alles kurz nacheinander, kamen die meisten Besucher schnell wieder zurück und blieben bei ihren Verwandten im Haus. Wir haben ein extra Mittagessen zum Muttertag, die meisten Leute bleiben deshalb hier.«
      »Und wer ist ausgetragen?«
      Grace drehte das Buch, so dass Annie den Eintrag lesen konnte: KAREN DREW, ausgetragen um 9:30 Uhr. Keine Rückkehr angegeben. Neben dem Namen war eine unleserliche Unterschrift, deren erster Teil mit ein wenig Phantasie eventuell »Mary« bedeuten konnte.
      »Ist sie ganz bestimmt noch nicht wieder zurück?«, fragte Annie.
      »Ich weiß es nicht. Manchmal gibt es auch Fehler. Ich muss jemanden zu ihrem Zimmer schicken, dann wissen wir es genau.«
      »Würden Sie das bitte tun?«
      »Einen Moment. Ich lasse Mel ausrufen, ihre Pflegerin. Mit der wollen Sie wahrscheinlich sowieso sprechen, oder?«
      »Ja, bitte«, sagte Annie und griff erneut zum Wasserkrug, während Grace zu Fiona an den Empfang ging.
     
    Als Banks zum Mittagessen im Queen's Arms eintraf, waren Detective Sergeant Hatchley und der neue Detective Constable auf Probe, Doug Wilson, bereits da. Sie hatten Glück gehabt und einen kupferbeschlagenen Tisch am Fenster mit Ausblick auf Kirche und Marktkreuz ergattert. Der Pub war bereits gut gefüllt. Menschen mit Blumensträußen oder Topfblumen in der Hand überquerten den Marktplatz. Banks fiel ein, dass er sich noch bei seiner Mutter melden musste.
      Die drei Beamten waren im Dienst, noch am Anfang ihrer schwierigen Ermittlung. Nach Detective Superintendent Gervaise' neuen totalitären Regeln kam Alkohol jetzt nicht in Frage. Essen hingegen war etwas anderes. Selbst ein Beamter im Dienst musste feste Nahrung zu sich nehmen. Hatchley nippte bei Banks' Ankunft an einer Cola light und bestellte Rinderbraten mit Yorkshire Pudding für alle. Dann machten sie sich an die Arbeit.
      Hatchley wurde langsam alt, fand Banks, obwohl er erst Mitte vierzig war. Die Mühen des Vaterseins hatten ihm Falten und Ringe um die Augen beschert. Er trieb zu wenig Sport und hatte einige Pfunde zugelegt, die über den Bund seiner Hose hingen. Sein strohblonder Haarschopf dünnte langsam aus, selbst die fragwürdig über den Schädel gekämmten Strähnen konnten nichts daran ändern. Allerdings war Hatchley noch nie jemand gewesen, der großen Wert auf sein Äußeres gelegt hätte. Das Traurigste an ihm war, dass er in dieser Form nicht mal dem schüchternsten Ganoven Angst einjagen konnte. Trotzdem war er immer noch ein sturer, hartnäckiger Polizist, wenn auch manchmal etwas schwer von Begriff, und Banks hatte ihn gern im Team, wenn man ihn mal von seinem riesigen Stapel Papier beim CID loseisen konnte. Constable Wilson kam direkt von der Polizeischule und sah aus, als würde er lieber draußen mit seinen Kumpels Fußball spielen.
      Hayley Daniels war offenbar ziemlich herumgekommen. Mehrere Wirte und Kellner hatten sie auf dem Foto erkannt, das Winsome von Donna McCarthy erhalten hatte, auch wenn niemand behauptete, Hayley persönlich zu kennen. Sie war regelmäßig mit einer größeren Clique samstagabends vorbeigekommen, hauptsächlich Studenten vom College. Manchmal waren sie zu acht oder neunt, dann wieder nur fünf oder sechs. Hayley trank gern Bacardi Breezer, und gegen Ende des Abends hatte sich mindestens ein Wirt geweigert, ihr eine weitere Flasche zu verkaufen. Niemand hatte gesehen, wie sie das Labyrinth betrat.
      »Die Kellnerin aus dem Duck and Drake hat sie erkannt«, sagte DC Wilson. »Die studiert nämlich selbst am College und jobbt im Pub, tun ja viele. Sie meinte, sie hätte Hayley öfter auf dem Campus gesehen. Würde sie aber nicht besonders gut kennen.«
      »Sonst noch was?«, fragte Banks.
      »Sie konnte mir ein paar Namen von den Leuten nennen, mit denen Hayley am Samstagabend unterwegs war. Sie meinte, es wären vielleicht acht oder neun gewesen, als sie bei ihr waren. Hätten sich um sieben im Duck and Drake getroffen, ein paar Glas getrunken und wären dann weitergezogen. Sollen nicht besonders aufgefallen sein, aber es war

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