Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson

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Uhrzeit, 00:20 Uhr, dazu das Datum und weitere technische Angaben, um Manipulationen des Materials zu verhindern. Der zweite Ausschnitt zeigte, wie Stuart Kinsey aus der Einkaufspassage an der Castle Road stürmte. Da war es 00:40 Uhr. Anschließend schwieg Banks eine Weile, um die Bilder wirken zu lassen. Dann sagte er: »Wie auch immer man es dreht, Stuart: Sie stecken tief im Mist. Warum sind Sie Samstagnacht um zwanzig vor eins aus dem Labyrinth gerannt?«
      »Also gut: Ich habe Hayley gesucht. Aber ich hab sie nicht umgebracht.«
      »Dann sagen Sie mir, was passiert ist.«
      »Es war so, wie man auf dem ersten Film sehen kann. Wir haben uns vor dem Fountain verabschiedet. Hayley war ... na ja, sie hatte einiges intus, wenn Sie's genau wissen wollen.«
      »Ich denke, das haben wir gemerkt«, sagte Banks. »Es sieht so aus, als stritten Sie miteinander. Warum ging Hayley ganz allein ins Labyrinth?«
      »Ist doch wohl klar.«
      »Nein. Warum, Stuart?«
      »Na, weil sie pinkeln musste, ja? Die Klos im Fountain waren kaputt. Sie hatte einen sitzen und musste dringend pissen. Mehr nicht. Wenn es aussieht, als würden wir streiten, dann nur weil wir versuchten, ihr so was Dummes auszureden. Aber Hayley lässt sich nichts sagen, wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat, besonders wenn sie nicht mehr nüchtern ist.«
      »Sie hat aber nichts davon gesagt, noch verabredet zu sein?«
      »Nein.«
      »Hatte sie denn keine Angst?«
      »Wovor sollte sie Angst haben? Sie konnte doch nicht wissen, dass da ein Mörder lauert, oder?«
      »Sicher«, sagte Banks. »Warum ist sie nicht einfach in der Bar None auf die Toilette gegangen?«
      »Sie machte einfach solche Sachen. Sie war gerne unkonventionell. Es war ihr egal, was die anderen dachten. Außerdem wollte sie gar nicht mit uns in die Bar None. Angeblich mochte sie die Musik dort nicht.«
      »Wo wollte sie denn hin?«
      »Null Ahnung.«
      »Gut, Stuart. Sie sind also, kurz nachdem Sie in die Bar None kamen, durch den Hinterausgang ins Labyrinth gegangen. Warum?«
      »Ich wollte nachsehen, ob mit Hayley alles in Ordnung war.«
      »Sie machten sich Sorgen um Hayley? Aber gerade haben Sie gesagt, Ihrer Meinung nach sei sie nicht in Gefahr gewesen, hätte auch keinen Grund gehabt, das zu glauben.«
      »Na ja, also, ich dachte einfach, dass es da ziemlich dunkel ist und sie sich vielleicht verlaufen könnte oder so.«
      »Aber Sie nicht? Weil Sie sich im Labyrinth auskennen, nicht?«
      »Ich hab gar nicht richtig drüber nachgedacht.«
      »Nein. Sie sind direkt hinten raus und wollten zugucken, wie Hayley Daniels pinkelt. Sind Sie pervers oder was, Stuart?«
      »Nein! Ich hab doch gesagt, so war es überhaupt nicht! Ich wollte ... ich wollte sehen, wo sie hinging.«
      »Was meinen Sie damit?«
      »Das ist doch wohl klar, oder? Ich wollte sehen, wo sie hinging, nachdem sie ... also ... nachdem sie fertig war. Ich habe nichts getan. Bitte! Das müssen Sie mir glauben. Ich hätte Hayley niemals etwas angetan. Um nichts in der Welt!«
      »Waren Sie in Hayley verliebt?«
      »Hab keine Ahnung von Liebe«, gab Kinsey zurück, »aber ich war ganz schön heiß auf sie.«
      Das klang wenigstens ehrlich, dachte Banks. »Wusste Hayley das?«
      »Das merkte wohl jeder.«
      »Wie reagierte sie darauf?«
      »Sie meinte, wir wären Freunde. Sie war mal so und mal so, Hayley.« y
      »Wie kamen Sie damit zurecht?«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Sie wollte nichts von Ihnen. Wie kamen Sie damit zurecht?«
      »So war das gar nicht!«
      »Soll das heißen, Hayley ging doch auf Ihre Annäherungsversuche ein? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.«
      »Ich habe keine Annäherungsversuche gestartet.«
      »Woher wusste sie dann, dass Sie etwas von ihr wollten?«
      »Wir haben zusammen geredet, ja, kamen gut klar und so, hatten ein paar Sachen gemeinsam, Bands und so, waren ein paar Mal im Kino. Außerdem gibt es manchmal so ein Kribbeln zwischen Leuten, das kann man richtig fühlen.«
      »Spürte Hayley das auch?«, wollte Banks wissen.
      »Schätze ich mal nicht. Zumindest hätte sie es nicht zugegeben. Hayley konnte ganz schön arrogant sein. Man wusste nie genau, wie man bei ihr dran war. Wie gesagt: mal so, mal so. Sie war gerne mittendrin, ein Partygirl.«
      »Im Mittelpunkt?«
      »Also, es fiel ihr jedenfalls nicht schwer. Hayley war scharf, und das wusste sie auch. Ich meine,