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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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legte die Hand vor den Mund. »Milch und Zucker?«
      »Ja, bitte«, sagte Winsome. Sie nahm die Tasse entgegen und fragte weiter. »Geht es Ihnen wieder besser?«
      »Ja, danke.«
      »Hören Sie«, sagte Winsome. »Sie können ruhig ehrlich zu mir sein. Ich habe das Fountain gesehen. Sie waren nicht erkältet, oder? Sie wollten nur einfach nicht arbeiten.«
      Jill traten Tränen in die Augen. »Ich brauche das Geld«, sagte sie. »Meine Eltern können es sich nicht leisten, für mich zu zahlen.«
      »Es gibt doch bestimmt irgendwo einen besseren Job!«
      »Ja, sicher, ich suche ja auch. Aber bis dahin bin ich im Fountain.«
      »Wie ist es so, für Jamie Murdoch zu arbeiten?«
      »Jamie ist in Ordnung.«
      »Hat er Sie mal belästigt?«
      »Er hat mich ein paar Mal eingeladen, aber ich wollte nicht.« Jill zog die Nase kraus. »Er ist nicht mein Typ. Ich meine, er ist ja nicht gerade Gottes Geschenk an die Menschheit, oder?«
      Winsome grinste. »Wie reagierte er darauf?«
      »Er war natürlich enttäuscht, ließ es aber sein. Nein, für Jamie zu arbeiten ist nicht das Problem. Es ist einfach ... Ich komme mit den ganzen Betrunkenen und den Beleidigungen nicht klar. Ich meine, ich weiß natürlich, dass die Leute nicht mehr sie selbst sind, wenn sie viel getrunken haben, aber es kann sehr unangenehm werden. Es gibt Krawall und Schlägereien und so, und es ist nicht gerade so, dass Jamie der Muskelprotz wäre.«
      »Und wie läuft das dann?«
      »Ach, irgendwann beruhigen sich die Leute meistens. Ich meine, bis jetzt wurde noch niemand ernsthaft verletzt oder so. Es ist nur die Ausdrucksweise und diese Unhöflichkeit. Nicht dass ich prüde wäre oder so. Und dann der ganze Qualm. Sie glauben echt nicht, wie schlimm das manchmal ist. Wenn ich nach Hause komme, werfe ich als Erstes alle Klamotten in den Korb und lege mich in die Badewanne.«
      »Das wird bestimmt besser, wenn das Rauchen ab Juli verboten ist«, sagte Winsome. »Gibt es noch irgendwas, das Sie dort stört?«
      Jill überlegte und biss sich auf die Unterlippe. »Eigentlich sollte ich nicht aus dem Nähkästchen plaudern«, sagte sie schließlich, »aber als ich im Sommer mit Pauline für ein Wochenende in Frankreich war, fragte Jamie, ob ich vielleicht billiges Bier und Zigaretten mitbringen könnte.«
      »Das ist nicht verboten«, bemerkte Winsome.
      »Ich weiß, aber wenn man es im Pub verkauft, dann schon. Sicher, das machen viele, und wie gesagt, ich bin kein Engel, aber ich wollte nichts tun, was mir die Zukunft verbauen könnte, speziell wenn ich mit dem Gesetz in Konflikt gerate. Das wäre ganz schön dumm.«
      »Stimmt«, sagte Winsome. Schmuggelware war nicht gerade der Durchbruch, auf den sie gehofft hatte, aber es war ein neues Puzzleteil für die Akte. Was die Zollbehörde anging, war ein Pub wie The Fountain so weit unten in der Hackordnung, dass es sich kaum lohnte. »Jamie sagt, er wäre bis halb drei im Laden gewesen, weil er die Toiletten reparieren musste, die verstopft waren«, fuhr sie fort.
      »Ich weiß. Hat er mir erzählt. Ich kann nicht sagen, dass mich das überrascht.«
      »Ist das schon öfter vorgekommen?«
      »Nicht in dem Ausmaß, aber einer hat mal Gläser zerschmissen. Und Toilettenpapier stopfen die Leute öfter mal ins Klo. Das meine ich ja damit, da zu arbeiten. Am Wochenende hat man echt Angst vor der Arbeit, ansonsten ist da immer tote Hose, außer manchmal mittags. Es tut mir leid, dass ich Jamie im Stich gelassen habe. Ich habe ein schlechtes Gewissen, seit ich weiß, dass er ganz allein war, als es passierte.«
      Winsome stand auf. »Er wird's schon überleben. Danke, Jill, Sie waren eine große Hilfe.«
     
    Detective Superintendent Catherine Gervaise hatte um fünf Uhr am Mittwochnachmittag zur Besprechung der jüngsten Entwicklungen in den Konferenzraum des Präsidiums der Western Area geladen. Mittlerweile waren auch die ersten Ergebnisse aus der Rechtsmedizin eingetrudelt. Der Tatortkoordinator DS Stefan Nowak war als Verbindungsperson zum Labor anwesend, dazu Dr. Elizabeth Wallace, Banks, Templeton, Wilson, Hatchley und Winsome, die gerade von ihrem Gespräch mit Jill Suther-land zurückgekehrt war.
      »Also«, sagte Gervaise, als sich jeder mit Kaffee, Block und Stift gesetzt hatte. »Fassen wir zusammen, was wir bisher haben. Zuerst mal: DS Nowak ist im Auftrag der Rechtsmedizin hier. Ich weiß, dass es dafür wahrscheinlich noch zu

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