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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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kam, wurde er zum Berserker. Ich hätte sein Kläffen bestimmt gehört. Ich wohne ja nicht weit weg.«
      »Vielleicht hat Miss Lacey ihn irgendwo angebunden«, warf Troy hilfreich ein, der sich widerwillig für die plausible Theorie der alten Lady erwärmte. »Den Beagle, meine ich.«
      »Hooo.« Das klang wie eine Schiffssirene. »Da kennen Sie die Beagles aber schlecht. Sie sitzen nicht duckmäuserisch da und warten, während ihr Herrchen oder Frauchen andere Dinge erledigt. Sie sind sehr stimmgewaltig. Wenn sie ihn angebunden hätte, wäre das ganze Dorf alarmiert worden. Nein - kein einziger Hund hat an diesem Abend gebellt, das weiß ich genau. Nun denn.« Sie stieß die rechte Tür auf und jagte einem vorbeikommenden Radfahrer mit dieser Unachtsamkeit einen Schrecken ein, der ihn mindestens zehn Jahre seines Lebens kostete. Sie stieg elegant aus dem Wagen. »Wir müssen wohl oder übel alles noch einmal genau überdenken. Ich gebe den Gedanken an die Laceys äußerst ungern auf, müssen Sie wissen. Was ist mit dem Bruder?«
      »Der Bruder hat kein Motiv, Miss Bellringer. Ich fürchte, Sie müssen uns jetzt entschuldigen.«
      »Wenn der jemand den Hals umdrehen würde, hätte ich vollstes Verständnis.« Troy holte tief Luft, als er anfuhr. »Es ist ihnen alles egal, nicht wahr? Den echten Exzentrikern. Es ist ihnen vollkommen gleichgültig, was andere denken.«
      »Ein echter Exzentriker«, stellte Barnaby klar, »nimmt nicht einmal zur Kenntnis, daß andere überhaupt denken. Passen Sie auf diesen Hund auf«, setzte er hinzu, als Troy auf den gepflasterten Hof von Tye House fuhr und relativ sanft, ohne die übliche Abruptheit in der Nähe der Küchentür stehenblieb. Aber die Warnung war unnötig. Benjy kam nicht auf sie zu - er lag mit der grauen Schnauze zwischen den Pfoten auf der Stufe. Er war noch dürrer geworden. Sein Schwanz hob sich und klopfte ein- oder zweimal auf den Boden, während er ihnen ängstlich und hoffnungsvoll zugleich entgegensah. Er wartete treu bis zu seinem letzten Atemzug.
      »Armer alter Junge«, sagte der Sergeant. »Guter Hund.« Er wollte ihn streicheln, aber als er sich bückte, drehte der Hund den Kopf weg. »Sie hätten längst etwas mit dem unglücklichen Tier unternehmen sollen.«
      Barnaby deutete auf die andere Seite der Rasenfläche. »Im Garten«, sagte er. Als die beiden Männer die Stufen zwischen den beiden großen, mit üppiger Blumenpracht bepflanzten Steinurnen hinuntergingen, spürte Barnaby, wie ihm eine frische Brise entgegenwehte. Der Wind preßte das zitronengelbe Kleid an Katherine Laceys vollendeten Körper. Sie stand hinter Henrys Rollstuhl und hatte die Arme um ihn geschlungen; ihr Kopf war dem seinen sehr nahe. Als Barnaby näher kam, zeigte sie auf eine Pappelgruppe. Henry schüttelte den Kopf, und beide lachten. Dann schob Katherine den Rollstuhl in Barnabys Richtung.
      »Wir erwarten über hundert Gäste am Samstag, Inspector«, rief Trace. »Was meinen Sie, wo sollen wir das Zelt aufstellen?«
      Platz haben sie weiß Gott genug bei einem Garten dieser Größe, dachte Troy. Trotzdem kann ihm all das viele Geld seine Beine nicht ersetzen. Was für eine Vorstellung: ein so tolles Mädchen, und man sitzt im Rollstuhl neben ihm vor dem Altar! Er lächelte selbstsicher und sagte: »Guten Tag, Miss Lacey.«
      »Wo immer wir es auch aufstellen«, meinte sie lächelnd, »es wird überall schreckliches Unheil anrichten.«
      »Oh, der Rasen wird sich schnell wieder erholen«, entgegnete Henry. »Haben Sie etwas fürs Gärtnern übrig, Inspector Barnaby?«
      Barnaby nickte, erkundigte sich, ob sie wegen des Rosengartens zu einer Einigung gekommen waren, und setzte damit eine angenehme Plauderei über Hortikultur in Gang. Henry beschrieb sein Hochzeitsgeschenk für Katherine - neunzehn altmodische Moos- und Kletterrosen: »Eine Pflanze für jedes Jahr ihres Lebens.«
      »Später werden wir an jedem Hochzeitstag eine weitere dazupflanzen, bis wir alt und grau sind«, fügte Katherine hinzu. »Das wird unser Rosengarten.«
      Barnaby ließ der Unterhaltung ein paar Minuten freien Lauf, dann kam er zum Kern seines Besuchs. »Da ist eine kleine Unstimmigkeit, Miss Lacey. Als wir gestern miteinander sprachen, sagten Sie, soweit ich mich erinnere, daß Sie den Abend des Siebzehnten hier mit Mr. Trace verbrachten.«
      »Ja, das stimmt.«
      »Und Sie haben das Haus nie verlassen?«
      »Nein, wir waren die ganze Zeit

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