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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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standen die Buchrücken aufgereiht wie die Tiller-Girls: die größten links und rechts außen, die kleinsten in der Mitte. Die meisten steckten in brandneu aussehenden Hochglanzumschlägen, die allerdings durch die Behandlung der Spurensicherung mit Fingerabdruckpulver etwas gelitten hatten. Barnaby streckte die Hand aus, und mit einer Genugtuung, die er durchaus als kindisch erkannte und doch weidlich auskostete, stieß er eines der Bücher mit dem Finger außer Reih und Glied. »Anale Charakterzüge«, murmelte er dabei.
      »Hatte er?« fragte Troy und riß sich von der Betrachtung rosiger Äpfel und toter Fasanen los. »So ein Schmutzfink.«
      Barnaby ging hinaus, wo er erneut auf Aubrey Marine traf, der mittlerweile seinen Plastikschutz abgelegt hatte und eine versiegelte Metallbox in der Hand hielt.
      »Der Celica ist nicht da, Tom.«
      »Sieh mal einer an! Ist die Garagentür aufgebrochen worden?«
      »Nee. War alles ordnungsgemäß verschlossen. Vielleicht hat unser Täter ja Hadleighs Schlüssel benutzt und wieder zurückgelegt. Oder der Wagen steht irgendwo in der Werkstatt. Nur ein kleines Problem von vielen.« Er grinste und ging den Gartenweg hinunter.
      Der Chefinspektor und sein Sergeant folgten ihm. Der eiskalte Wind kam direkt von vorn. Barnaby fröstelte und machte das Fehlen einer soliden Nahrungsgrundlage für seine Empfindlichkeit verantwortlich. Überzeugt, sein Mittagessen mittlerweile schon um Jahrzehnte verpaßt zu haben, warf er einen Blick auf die Uhr. Es war nicht einmal zwölf.
      »Zeit, den Nachbarn unsere Aufwartung zu machen«, schlug Barnaby vor. »Was hat Mrs. Bundy noch gleich gesagt, wie heißen sie? Crampton?«
      »Clapton, Chef.«
      »Was würde ich nur ohne Ihr Gedächtnis machen, Sergeant?« Das war nicht einmal sarkastisch gemeint. Sein Erinnerungsvermögen wurde tatsächlich täglich schlechter. »Vielleicht gibt's da ein Täßchen Tee für uns.«
      »Möglich ist alles. Wir könnten Glück haben ...«
      »Und kriegen auch noch ein paar Kekse.«
      Draußen vor dem Garten hatte sich die Menge der Neugierigen hinter der Absperrung inzwischen noch vergrößert. Junge Mütter mit Kleinkindern, Schulkinder, alte Männer und Frauen kämpften mit heißen Getränken aus Thermosflaschen tapfer gegen die Kälte an.
      Barnaby und Troy gingen mit großen Schritten an ihnen vorbei.
      »Was gibt's denn?« Barnaby, die Hand bereits an der Gartentür von >Trevelyan Villas<, wurde vom Ruf eines Mädchens aufgehalten, das ein dick eingepacktes Baby mit Rotznase im Arm hielt. »Da ist niemand zu Hause. Er ist Lehrer an der Gesamtschule Causton, und Sue leitet die Kinderspielgruppe im Dorf.«
      »Wissen Sie vielleicht, wann Mrs. Clapton zurückkommt?«
      »Normalerweise so gegen eins.«
      »Danke.«
      Ohne die neugierigen Blicke der Schaulustigen zu beachten, wandte sich Barnaby zum Gehen, und Troy hastete hinter ihm her.
      »Wollen Sie's bei den Lyddiards versuchen, Chef?«
      »Warum nicht?«
      Die Torpfostenaufsätze in Form von Ananasfrüchten vor >Gresham House< waren in erbärmlichem Zustand. Die eine Frucht hatte keine Blätter mehr, an der anderen bröckelte der Boden weg. Die Sandsteinsäulen darunter hätten ebenfalls ein paar Kellen Mörtel gebrauchen können, und das meterhohe, verschnörkelte schmiedeeiserne Tor rostete still vor sich hin.
      Das Haus selbst war ein Monstrum aus drei Stockwerken, einem plumpen Turm, spitzen Zinnen und abblätternden grauen Fassaden. Portal und Fensterrahmen mußten einmal weiß gewesen sein, waren jetzt jedoch nur schmutzig grau. Auch hier blätterte die Farbe ab. Im Frühjahr und im Sommer vielleicht, wenn blühende Kletterpflanzen und Töpfe mit Geranien den Anblick des Verfalls milderten, mochte das Anwesen durchaus einen gewissen Charme entwickeln. Gegenwärtig jedoch, dachte Troy, erinnerte es an Schloß Drakula.
      Barnaby dagegen entdeckte vieles, was seine Bewunderung hervorrief. Beim Anblick der zahlreichen seltenen Bäume und Sträucher zu beiden Seiten der Einfahrt schlug sein Gärtnerherz höher: bunte Stechpalmen voller frostig glitzernder Spinnweben, ein wachsroter Hartriegel; zwei blühende Gewürznelkensträucher und darunter ein dichter Teppich aus gelben Winterlingen und Winteriris; Mahonien, deren dicke gelbe Blütenstände schweren Honigduft verbreiten, und mehrere Strauch-Veronikas. Er erkannte die widerstandsfähige >Mrs. Winder<, deren schmale, lanzettförmigen

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