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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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schimpfte er stumm. Der Rahm auf der Milch des Lebens. Er zündete sich eine Zigarette an. Clubmitglied. Richtige Krawatte. Richtiger Akzent. Richtige Einstellung. Das richtige Geld. Rechter Flügel (Troy selbst war politisch extrem rechts, aber vom entgegengesetzten sozialen Ende der Fahnenstange her und aus völlig anderen Gründen). Und natürlich blaues Blut.
      »Solchen Leuten kann man doch nicht glauben, oder?« Er machte das Tor auf und ließ Barnaby den Vortritt. »Nicht in diesen Zeiten. Wetten, daß die in ihrem Leben noch nie gearbeitet hat? Ekelhafte Schmarotzer.«
      »Jetzt aber mal halblang.« Barnabys Stimme klang scharf und gereizt. Er blieb abrupt stehen. Sein Rücken schmerzte vom langen Stehen. »Ihre Vorurteile sind normalerweise Ihre Privatsache, Gavin. Aber wenn sie Ihre Arbeit beeinträchtigen, gehen sie auch mich was an. Unser Job ist es, Informationen zu sammeln und die Leute dazu zu zwingen, sich eine Blöße zu geben. Alles, was uns dabei behindert, ist ärgerliche Zeitverschwendung. Die anderen werfen uns genug Prügel zwischen die Beine. Das brauchen wir nicht noch selbst zu tun.«
      »Sir.«
      »War das deutlich genug?«
      »Ja. Alles klar.« Der Sergeant kaute wütend auf seinem Glimmstengel. »Die gehen mir nun mal gewaltig auf den Wecker.«
      »Niemand erwartet von Ihnen, Sympathien vorzutäuschen. Das wäre genauso fehl am Platz wie die Haltung, die Sie gerade an den Tag legen. Ihre Gefühle sind völlig unwichtig. Oder sollten es vielmehr sein. Selbstbeweihräucherung kann in unserem Job tödlich sein. Wir müssen rausschauen und nicht in uns rein.«
      »Klar doch«, pflichtete ihm Troy erneut bei. »Tschuldigung, Chef.«
      Das Schlimme war natürlich, daß Barnaby recht hatte. Außerdem liebte Troy seinen Job und wollte ihn gut machen. Er beschloß also, sich fortan richtig Mühe zu geben. Höflichkeit bis zum Abwinken, hieß die Losung des Tages. Ein bißchen Freundlichkeit kostete nichts. Aber keine Arschkriecherei. Nein, Arschkriecherei war nicht drin.
      Mittlerweile hatten sie die kleine Grünanlage fast überquert. Kitty Fosse, eine dunkelhaarige, attraktive junge Frau, Reporterin beim Causton Echo, kam ihnen entgegen.
      »Hallo, Chefinspektor. Was ist passiert?«
      »Hallo, Kitty« Er ging weiter. Die Reporterin versuchte mit ihm Schritt zu halten und stolperte dabei über einen Grasbulben. Troy kam ihr zu Hilfe und faßte sie am Arm.
      »Jemand von den Schaulustigen hat behauptet, sie hätten einen Toten rausgetragen«, sagte sie, während sie Troy ihren Arm zu entziehen versuchte.
      »Das ist richtig. Ja.«
      »Und war es der Mann, der dort gewohnt hat? Ein gewisser ...« Sie warf einen Blick in ihr Notizbuch. »Gerald Hadleigh?«
      »Mr. Hadleigh wurde heute tot aufgefunden. Es besteht Mordverdacht.«
      »Gegen wen?« Sie entwand Troy endgültig ihren Arm. »Wie wurde er getötet?«
      »Sie kennen doch das Prozedere, Kitty. Später gibt es eine offizielle Verlautbarung unserer Pressestelle.«
      Damit marschierte der Chefinspektor davon. Troy wandte sich dagegen an Kitty »Warum trinken wir nachher nicht was zusammen? Vielleicht habe ich etwas für Sie.«
      »Auf den Trick falle ich nicht mehr rein!« Kitty warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
      »Wie?«
      »Vor achtzehn Monaten. Im Jolly Cavalier?« Sie hatte sich naiverweise in der Hoffnung einladen lassen, auf diese Weise spezielle Informationen zu bekommen. Gekriegt hatte sie jedoch bloß unsittliche Anträge, auf die sie getrost verzichten konnte.
      »He ... stimmt.« Er grinste, als er sich endlich erinnerte. »Dann vielleicht ein andermal?«
      »Würde nicht damit rechnen.«
      Als nächstes hatte Barnaby einen Besuch bei Rex St. John im Sinn. Hatten er und Jennings sich tatsächlich als die letzten verabschiedet, dann war es wichtig, den genauen Zeitpunkt und die Reihenfolge zu erfahren. Das Haus mit den verwitterten Schindeln war nicht schwer zu finden. Lag es doch beinahe direkt gegenüber >Plover's Rest<. Auf ihr Klingeln reagierte nur ein Hund. Und das in einer Weise, wie die beiden Polizisten es nie erlebt hatten.
      Nachdem sie >Borodino< schnellstens hinter sich gelassen hatten, machten sie sich auf den Rückweg zu Hadleighs Cottage. Dabei entdeckte Barnaby eine Frau mit Fahrrad vor der nachbarlichen Gartentür. Offensichtlich war sie von einem der Schaulustigen darüber aufgeklärt worden, daß man sie bereits gesucht hatte, denn sie

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