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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Seitenstraße ab, obwohl sie dort einen Strafzettel riskierte.
      In Causton gab es nur zwei Cafes. Eins davon, Minnie's Pantry, war unerträglich spießig. Das andere, das Soft Shoe, war ziemlich schmuddelig. Louise entschied sich deshalb für den Spread Eagle, der im Good Pub Guide stand und wo es recht gutes Essen gab. Da heute kein Markt war, waren in der Lounge nur die Hälfte der Tische besetzt.
      Es gab Zeitungen an hölzernen Haltern, und sie versuchte den Kulturteil des Guardian zu lesen, während sie ein Guinness trank und auf eine Fleisch-und-Nierenpastete mit geschmortem Kohl und Kartoffelkroketten wartete. Es fiel ihr schwer, sich auf die Musik- und Theaterrezensionen zu konzentrieren. Diese Welt, die bis vor kurzem einen wichtigen Teil ihres Lebens ausgemacht hatte, schien ihr jetzt so fern wie der Mars.
      Ein tragbarer Fernseher von Sony war über dem anderen Ende der Bar angebracht. Er war ziemlich leise eingestellt. Als die Lokalnachrichten anfingen, legte Louise ihre Zeitung hin, nahm ihr Bier und ging hinüber, um zuzuhören. Eine Frau in Zivil, die als Polizeisprecherin bezeichnet wurde, bat gerade die Zuschauer um Informationen bezüglich eines Vorfalls in Causton am gestrigen Tag. Gegen drei Uhr war in der Denton Street ein Peugeot-Fahrrad gestohlen worden. Der Täter war vermutlich Richtung Great Missenden gefahren. Möglicherweise hing der Diebstahl mit einem schwereren Delikt zusammen. Es wurde eine Telefonnummer genannt. Louise schrieb sie auf.
     
    Die Reaktion auf den Appell in den Fernsehnachrichten erfolgte erstaunlich schnell. Um halb drei, als Barnaby und Sergeant Troy aus der Kantine in den Ermittlungsraum zurückkehrten, waren bereits mehrere Anrufe eingegangen. In schwelgerischer Erinnerung an das kalorienreiche Mahl vom vergangenen Abend hatte der DCI nur sehr wenig gegessen, folglich hatte er einen klaren Kopf und war voller Energie.
      In bester Laune setzte sich Barnaby an seinen Schreibtisch. Seine gute Stimmung war teilweise auf die Bestätigung (zumindest in seinen Augen) zurückzuführen, dass Ann Lawrence eindeutig erpresst worden und mindestens einmal bereit gewesen war zu zahlen, möglicherweise sogar zweimal. Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte sie den Kredit doch wohl aufgenommen, um eine zweite Forderung zu erfüllen.
      Barnaby erinnerte sich an das kurze Telefongespräch, das er erst am Montag mit ihr geführt hatte. Sie hatte ganz gelassen geklungen, sogar fröhlich. Hatte gesagt, sie würde sich darauf freuen, mit ihm zu reden. Das, zusammen mit ihrer Absicht, das Geld zurückzugeben, ließ vermuten, dass sie zu dem Entschluss gekommen war, nicht zu zahlen. Und dass sie außerdem vorgehabt hatte, der Polizei zu sagen, was genau passiert war.
      Barnaby murmelte erneut etwas über die Launen des Schicksals vor sich hin, während er beobachtete, wie Sergeant Troy mit einem Stapel Papiere in der Hand durch den Ermittlungsraum auf ihn zukam. Sein Gesichtsausdruck war irgendwie verhalten.
      »Wie hätten Sie's denn gern, Sir? Erst die gute oder erst die schlechte Nachricht?«
      »Lassen Sie diese dummen Spielchen«, blaffte Barnaby ihn an. »Ich hab keine Lust auf Sprüche, die ich schon tausendmal gehört habe und die mir schon beim ersten Mal nicht gefallen haben.«
      »Okay Die gute ...« Er wurde von einem wütenden Knurren unterbrochen. »'Tschuldigung. Wir hatten neun Anrufe. Alle glaubhaft, würd ich sagen, da die Beschreibungen des Radfahrers kaum variieren. Wir haben ihn sogar auf Film ...«
      »Auf Film?« Barnaby schlug vor Aufregung mit der Faust auf den Schreibtisch. »Dann haben wir ihn!«
      »Top Gear, der Herrenmodeladen neben dem Soft Shoe Cafe, hat zwei bewegliche Überwachungskameras. Eine er-fasst das Innere des Ladens, die andere die Tür und ein kleines Stück Bürgersteig. Unser Mann wurde erwischt, als er gerade das Rad auf die Straße schob und losfuhr.« Troy blätterte die letzte Seite um und legte die Papiere auf den Schreibtisch. »Sie bringen uns den Film vorbei.«
      »Bei so einer guten Nachricht, was kann's denn da noch für eine schlechte geben?«, fragte Barnaby.
      »Der Mann trug einen kleinen Rucksack und war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Handschuhe, Mütze, Hose, alles.« Troy beobachtete, wie der Chef das aufnahm. Wie er sich entgeistert in seinem Stuhl zurücklehnte. Aber wer wäre das nicht?
      »Also war das Zeug, das Jackson aus der Waschmaschine genommen hat...«
      »An dem das

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