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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Labor«, Barnaby griff nach dem Telefon und tippte wütend Zahlen ein, »schon fast seit vierundzwanzig Stunden arbeitet.«
      »... vollkommen irrelevant.« Troy beobachtete seinen Chef mit einem gewissen Mitgefühl. »Warum hat er dann das Theater mit der Waschmaschine veranstaltet? Warum nicht einfach was aus dem Kleiderschrank genommen?«
      »Fand er wohl lustig. Hat gehofft, dass wir denken würden, hey, die Sachen sind aber schnell gewaschen worden. Das muss eine schuldige Jeans sein. Und ein schuldiges T-Shirt.«
      Was wir prompt getan haben, erinnerte sich Sergeant Troy Im Stillen. »Cleverer Schweinehund.«
      »Jackson ist nicht clever.« Es war fast ein Aufschrei. Köpfe drehten sich, Tastaturen hörten auf zu klappern, Telefonanrufe wurden in die Warteschlange gelegt. Barnaby versuchte, die geballt auf ihn gerichtete Aufmerksamkeit mit einer unwirschen Handbewegung zu zerstreuen. »Er ist durchtrieben«, sagte der Chief Inspector etwas leiser. »Er ist bösartig, verlogen und grausam. Aber er ist nicht clever.«
      »In Ordnung, Sir.«
      »Niemand, der zwölf von seinen sechsundzwanzig Jahren vor Jugendgerichten, in Untersuchungsgefängnissen, in Besserungsanstalten und richtigen Gefängnissen verbracht hat, ist clever. Merken Sie sich das.«
      »In Ordnung«, sagte Troy erneut, diesmal mit mehr Überzeugung.
      »Hallo Jim«, sagte Barnaby in den Telefonhörer. »Also, es tut mir Leid, aber das Material, das wir gestern im Fall Leathers geschickt haben ...«
     
    Einen Tag, nachdem Ann Lawrence überfallen worden war, befand sich Ferne Basset in heller Aufregung. Und dafür gab es einen guten Grund. Gestern war nämlich am frühen Abend ein Fremder in einem dunkelblauen Escort aufgetaucht, hatte am Rand des Dorfangers geparkt und in seinem Auto Zeitung gelesen. Höchst verdächtig, milde ausgedrückt. Als es dunkel wurde, war er immer noch da.
      Am Morgen stellte man erleichtert, wenn auch zugegebenermaßen mit einer gewissen Enttäuschung fest, dass das Auto anscheinend verschwunden war. Dann wurde es ein Stück weiter, in der Nähe der Kirche entdeckt. Diesmal trank der Insasse aus einer Thermosflasche und rauchte. Etwas später stieg er dann aus und ging ein wenig herum. Dabei grüßte er niemanden, und auf höfliche Bemerkungen der Dorfbewohner reagierte er nur mit einem kurzen Nicken.
      Der Begriff Nachbarschaftsüberwachung hätte eigens für Ferne Basset erfunden worden sein können, und so dauerte es nicht lange, bis man sich in Brian's Emporium, dem Supermarkt, allgemein darüber einig war, dass der Neuankömmling das Geschäft beobachtete. Trotz aller einfallsreichen und teuren Vorsichtsmaßnahmen waren nämlich Einbrüche in der Gegend häufig und meist erfolgreich. Sofort fasste man den Entschluss, den örtlichen Bobby zu benachrichtigen.
      PC Colin Perrots Streife umfasste vier Dörfer. Doch mit diesem einen hatte er mehr Ärger als mit allen anderen zusammen, und der kam immer von den, wie Colin es nannte, »besseren Leuten«. Diese Typen waren nicht bereit, auch nur die geringste Abweichung von dem zu akzeptieren, was sie als gesellschaftlich akzeptable Norm betrachteten. Einmal war er spät in der Nacht gerufen worden, weil jemand angeblich ein Rockkonzert veranstaltete. War neun Meilen bei strömendem Regen gefahren, bloß um festzustellen, dass die Musik, die aus einem der Sozialbauten schallte, nur halb so laut war wie das, was er allabendlich durch die Wände seines Wohnzimmers hörte.
      »Die wissen noch nicht mal, dass sie leben«, murmelte Colin in sich hinein, während er tuckernd zum Stehen kam und seine BMW auf den Seitenständer stellte. Dann ging er in den Laden, hörte, was man ihm zu sagen hatte, kam wieder heraus und ging zu dem parkenden Auto. Sämtliche Kunden und das Personal verließen den Laden und beobachteten vom Vorplatz aus, wie PC Perrot an das Fenster klopfte, das sofort heruntergekurbelt wurde.
      »Was ist denn da los?«, fragte Brigadegeneral Dampier-Jeans, der Vorsitzende des Gemeinderats, als der Polizist zurückkehrte.
      »Amtliche Verfügung«, antwortete Perrot. »Hat irgendwas mit Landvermessung zu tun.«
      »Kann ja jeder erzählen«, sagte der Brigadegeneral. »Sie haben sich doch wohl hoffentlich seine Papiere angesehen?«
      »Selbstverständlich!«, antwortete Perrot leicht eingeschnappt. Er mochte es nicht, wenn man ihm sagte, wie er seine Arbeit zu tun hatte. »Er hat die entsprechende

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