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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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geglaubt. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
      »Hat er mit Ihnen noch über was anderes geredet? Pläne, die er hatte? Über seine Familie? Irgendwelche Freunde?«
      »Charlie hatte keine Freunde.«
      »Aber mit Ihnen ist er prima ausgekommen?« Sergeant Troy war die Ungläubigkeit in Person.
      »So bin ich halt.« Jax warf einen letzten kritischen Blick auf die Motorhaube, dann fing er an, seine Reinigungsutensilien - Fensterleder, Spraydose und Lappen - in eine durchsichtige Reißverschlusstasche zu packen.
      »Wo waren Sie vorletzte Nacht zwischen zehn und zwölf, Jax?«
      »Fragen Sie das jeden?« Der Mann starrte Barnaby durchdringend an. »Oder bin ich speziell auserwählt worden?«
      »Beantworten Sie die Frage«, sagte Troy.
      »Im Apartment.« Er wies mit dem Daumen auf das Garagendach. »Da wohn ich.«
      »Wir müssen vielleicht noch mal mit Ihnen reden«, sagte Barnaby. »Fahren Sie nicht weg, ohne uns Bescheid zu sagen.«
      Der Mann nahm seine Tasche und schickte sich an zu gehen. Dann zögerte er und drehte sich noch einmal um. »Tja, Sie werden' s ja eh rausfinden. Ich bin mal ein bisschen in Schwierigkeiten geraten, aber Lionel hat mir eine zweite Chance gegeben. Ich kann hier noch mal von vorn anfangen. Und das werd ich mir auf keinen Fall vermasseln.«
      »Das hören wir gern«, sagte der Chief Inspector.
      Danach mussten nur noch die Fainlights befragt werden. Barnaby erwartete nicht allzuviel davon. Laut Hetty Leathers hatte Charlie nur zwei Stunden die Woche dort gearbeitet, und angesichts seiner schweigsamen Natur war es eher unwahrscheinlich, dass er viel von dieser Zeit damit verbracht hatte, sich über sein Seelenleben auszulassen.
      »Donnerwetter«, sagte Sergeant Troy, als sie auf den eindrucksvollen Glasbau zugingen. »Wie mögen die dafür nur die Baugenehmigung gekriegt haben?«
      Das fragte sich Barnaby auch. Er fand das Haus atemberaubend schön. Es war mittlerweile fast dunkel, und beinahe jedes Zimmer war erleuchtet. Nicht alle der hellen, leicht grünlichen Glasplatten, aus denen das Haus gebaut war, waren durchsichtig. Einige waren nur semitransparent, und durch die drang der Schimmer von zahlreichen Steh- und Deckenlampen wie das Licht verschwommener Sterne.
      Auf den ersten Blick schien die Haustür ebenfalls aus Glas zu sein, doch nachdem Barnaby das riesige, breit geriffelte Rechteck genauer betrachtet hatte, kam er zu dem Schluss, dass es sich vermutlich um einen sehr harten Kunststoff handelte. Es gab keinen Briefkasten. Anscheinend auch keine Klingel. Und keinen Namen, obwohl er später erfuhr, dass das Haus einfach nach seinen Bewohnern Fainlights hieß.
      »Dann müssen wir wohl klopfen, Chef.« Troy konnte es gar nicht erwarten, das Haus von innen zu sehen.
      »Moment mal.« Barnaby betrachtete den Türrahmen und stellte fest, dass dort ein schmaler glänzender Metallstreifen eingelassen war. Er drückte darauf und wartete. Aus dem Haus war kein Klingelton zu hören gewesen.
      »Das ist keine Türklingel«, sagte Sergeant Troy. »Das ist der Knopf, um den Dobermann freizulassen.«
      Drinnen im Haus ignorierte Louise, die unglücklich in Gedanken dem gestrigen Abend nachhing, das Klingeln. Sie starrte, ohne etwas wahrzunehmen, auf die Literaturbeilage des Guardian. Diese lehnte an einer Tasse bitteren schwarzen Kaffees und einer kleinen glasierten blauen Schüssel mit reifen Aprikosen.
      Als Val am vergangenen Abend mit so grimmiger Entschlossenheit das Haus verlassen hatte, war sie ihm zwanghaft gefolgt. Sie wusste, wohin er ging und dass sie nichts Neues erfahren würde. Und dass sie nichts tun konnte, um ihn daran zu hindern. Sie wusste außerdem, dass er noch wütender werden würde, als er ohnehin schon war, wenn er sie sähe. Trotzdem hatte Louise nicht anders gekonnt.
      Als sie ihn in den Garten des alten Pfarrhauses gehen sah, hatte sie gewartet, ohne zu wissen, was sie tun würde, falls er sie entdeckte. Nachdem die Tür zur Wohnung über der Garage aufgegangen war, hatte sie schweren Herzens kehrtgemacht und war nach Hause gegangen.
      Val war ungefähr eine Stunde später zurückgekommen. Louise hatte ihn durch eine Lücke zwischen den Teppichen auf ihrem Fußboden beobachtet. Er hatte eine Zeitlang reglos dagesessen, den Kopf in die Hände gestützt, dann war er leise nach oben ins Bett gegangen.
      Sie hatte kaum geschlafen und war mit einem äußerst beklommenen Gefühl aufgewacht. Zum

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