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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Beziehungen und der Bereitwilligkeit, sich gegenseitig den Rücken zu decken, war es eine unstrittige Tatsache, dass die Polizei, zumindest in den höheren Rängen, ein Haifischbecken war. Große mächtige Tiere schwammen darin herum, mit schnappenden Mäulern und um sich schlagenden Schwänzen. Egoistische, äußerst ehrgeizige Individuen, die entschlossen waren voranzukommen. Zu teilen und zu herrschen.
      Und alte Haie sollten sich lieber in Acht nehmen. Kein Wunder, dass so viele von diesen traurigen, erschöpften Kreaturen lange vor ihrer Pensionierung und gut abgeschirmt vom alltäglichen Kampf hinter einem Schreibtisch im Präsidium landeten. Aber dieses Exemplar hier nicht. Die vielen Jahre in vorderster Front ließen DCI Barnaby einen solch bequemen Posten ohne jede Aufregung unerträglich langweilig erscheinen.
      Als er aus dem Lift trat, traf der Chief Inspector auf seinen Sergeant, der gerade aus der Herrentoilette kam und nach stark teerhaltigem Nikotin stank.
      »Testen Sie immer noch Ihre Widerstandskraft, Troy?«
      »Sie haben gut reden, Sir. Eine Sucht kann wirklich ...«
      »Zur Sucht werden?«
      »Yeah. Und keiner lobt einen.«
      »Wie bitte?«
      »Nun ja, Leute, die nie geraucht haben. Maureen zum Beispiel. Die wissen gar nicht, wie das ist.«
      Barnaby war für so ein Gejammer nicht in der richtigen Stimmung. Er ging mit energischen Schritten in den Einsatzraum, knallte einen fast leeren Ordner mit Notizen auf seinen Schreibtisch und starrte auf sein deprimiert wirkendes Team. Dieses war nicht nur deprimiert, sondern irgendwie auch dezimiert. Er sah sich wütend im Raum um.
      »Wo ist WPC Mitchell?«
      »Auf dem Weg«, sagte Inspector Carter. »Sie hat die ganze Nacht...«
      »Sie sollte nicht auf dem Weg sein, verdammt noch mal! Sie sollte hier sein. Sie«, er zeigte mit dem Finger auf einen Constable, der auf einem Tisch hockte, »gehen und ...«
      Doch in diesem Augenblick kam Katie Mitchell hereingeeilt. Strahlend und ganz aufgeregt.
      »Sir! Ich habe ...«
      »Sie sind spät dran.«
      »Der Kurier hat die entsprechende Ausgabe von People erst heute Morgen um halb sechs gebracht. Und es waren so viele kleine Stücke und Schnipsel, dass allein das Zusammensetzen ewig gedauert hat.«
      »Aha«, sagte Barnaby, »ich verstehe.«
      »Und dann waren es am Ende nur sieben Wörter.«
      Barnaby streckte die Hand aus. WPC Mitchell trat zu ihm und reichte ihm ein DIN-A4-Blatt.
      »Ich hab sie in der einzigen Reihenfolge aufgeklebt, die einen Sinn ergibt, Sir.«
      »In der Tat«, sagte Barnaby, der besonders das »einzige Reihenfolge« zur Kenntnis genommen hatte. Sein Herz jubilierte.
      »Hab gesehen wie Sie sie gestoßen haben.«
      Barnaby sprach die Worte noch einmal laut in die Stille. Er konnte förmlich sehen und spüren, wie sich im ganzen Raum plötzlich ein lebhaftes Interesse regte. In diesem Augenblick der Erkenntnis waren Lethargie und Enttäuschung wie weggefegt. Der anonyme Anruf war offenbar doch kein dummer Streich gewesen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war also tatsächlich jemand kurz vor 22 Uhr 32 am Sonntag, den 16. August, in den Misbourne gefallen oder gestoßen worden.
      »Hat jemand eine Idee«, fragte Barnaby, »wie uns dieser Erfolg rasch weiterbringen könnte?«
      Sergeant Troy zögerte nicht. Obwohl er selten nach seiner Meinung gefragt wurde, versuchte er doch, sich geistig fit zu halten. Er konnte es nämlich nicht ertragen, für unzulänglich befunden zu werden.
      »Leathers hat gesehen, wie jemand in den Fluss geschubst wurde, und hat versucht, ein bisschen Geld daraus zu schlagen. Doch statt zu zahlen, hat derjenige, wer auch immer es war, ihm einen hübschen Kragen aus Draht verpasst. Da außerdem etwa um die gleiche Zeit eins von Lionel Lawrences Schäfchen verschwunden ist, würde ich sagen, dass die beiden Vorfälle eindeutig miteinander zusammenhängen.« Plötzlich kam sich Troy sehr exponiert vor. Er hielt inne und starrte auf den nächsten Computermonitor. Die Analyse schien ihm ziemlich stichhaltig, doch er kannte den Boss. Barnaby hatte so eine Art, eine Argumentation auseinander zu pflücken, den Schwachpunkt zu finden und einem diesen dann gnadenlos unter die Nase zu reiben ...
      »Gut.«
      »Sir.« Troy nahm das Lob mit einer gewissen Vorsicht entgegen. Er hatte das schon zu oft erlebt. Erst was Nettes, dann ein heimtückischer Seitenhieb. Zum Beispiel: gut - für jemanden,

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