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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Schließlich bin ich ja nur vorübergehend hierher gekommen, sozusagen um meine Wunden zu lecken. Und es geht mir jetzt sehr viel besser. Wird Zeit, dass ich mich wieder ins wirkliche Leben stürze, bevor ich ganz verknöchere. Ich hab gedacht, ich miete mir irgendwas zwischen hier und London, während ich mich nach einer dauerhafteren Bleibe umsehe. Es könnte allerdings noch ein paar Tage dauern, bevor ich alles geregelt habe. Ist das okay?«
      »Ach, Lou.« Val stellte seine Tasse hin und griff nach der Hand seiner Schwester. »Wein doch nicht.«
      »Ich weiß noch, wann du angefangen hast, mich Lou zu nennen.« Sie war damals zwölf gewesen und bis über beide Ohren in einen hübschen jungen Mann verliebt, der eine Zeit lang im Haus ihrer Eltern wohnte. In ihrer Unschuld hatte Louise ihn einfach für einen Freund ihres Bruders gehalten. »Das war als Carey Foster ...«
      »Bitte. Nicht das >Weißt du noch< Spielchen.«
      »Entschuldige. War das unterhalb der Gürtellinie?«
      »Ein bisschen.«
      »Ich kann dich aber doch besuchen kommen?« Louises Stimme klang selbst für ihre eigenen Ohren unnatürlich und kindisch. »Und anrufen?«
      »Natürlich kannst du anrufen, du Dummerchen. Und wir werden uns in der Stadt treffen, wie wir das früher immer getan haben. Zusammen zu Mittag essen. Ins Theater gehen.«
      »In der Stadt.« Sie war also verbannt. Louise nippte an ihrem fast kalten Kaffee, der bitter auf der Zunge schmeckte. Schon jetzt konnte sie den Trennungsschmerz spüren. Jede Zelle in ihrem Körper tat weh. »Ja. Das wäre sehr schön.«
     
    Nach einem ruhigen Sonntag im Garten, wo er Tulpen und Lilienzwiebeln aus der Erde geholt und eingelagert, winterharte Pflanzen geteilt und neu eingepflanzt und blühende Sommersträucher zurückgeschnitten hatte, bereitete sich Barnaby am nächsten Morgen auf die Einsatzbesprechung um 8 Uhr 30 vor. Er fühlte sich körperlich entspannt und war positiv gestimmt. Er machte sich eine Notiz, dass er um zehn einen Termin beim Caritas-Verband hatte.
      Troy, der neben der Tür auf ihn wartete und versuchte, cool und hellwach zu wirken, kaute auf einem Twix herum. Die aß er als Ersatz für Zigaretten, was auch ganz gut funktionierte, außer dass er immer noch rauchte.
      Als Barnaby seine Papiere mit der Kante auf den Tisch klopfte, bis sie ordentlich übereinander lagen, und sie in eine Mappe schob, runzelte er beim Anblick des mahlenden Kiefers seines Sergeants die Stirn.
      »Hören Sie denn nie auf zu essen?« Das war ein wunder Punkt. Egal was und wie viel Troy aß, er nahm nie ein Gramm zu.
      »Natürlich tu ich das.« Troy war beleidigt. Ständig war irgendwas anderes. Und das bereits am frühen Morgen. Wie würde der Alte erst heute Abend um sechs sein?
      »Ich kann mir nicht vorstellen, wann.«
      »Wenn ich schlafe. Und auch wenn ich ...«
      »Ersparen Sie mir die schaurigen Details Ihres Sexlebens, Sergeant.«
      Troy hüllte sich in würdevolles Schweigen. Eigentlich hatte er sagen wollen, »wenn ich Talisa Leanne was vorlese.« Er zerknüllte das Schokoladenpapier zu einer kleinen Kugel und schnipste sie in den Papierkorb.
      Der Gedanke an seine Tochter erinnerte ihn an das Wort »glucksen«. Er hatte tatsächlich in ihrem Wörterbuch nachgesehen und festgestellt, dass es eine Mischung aus gluckern und hicksen war. Ziemlich dämlich, fand Troy Warum nicht andersrum? Hey, wie wär's mit hickern?
      In Raum 419 saßen alle kerzengerade da und wirkten hellwach. Die Notizbücher waren aufgeschlagen, und überall lagen Computerausdrucke. Nur Inspector Carter sah zerknittert aus, als wäre er gar nicht im Bett gewesen. Außerdem schien er ziemlich deprimiert zu sein. Gemeinerweise beschloss Barnaby, mit ihm zu beginnen.
      »Nur Mist, Sir«, antwortete Carter auf die Frage, was er denn zu bieten hätte. »Wir haben in allen drei Dörfern eine gründliche Von-Haus-zu-Haus-Befragung gemacht und sind am Abend noch mal hin, um die zu erwischen, die tagsüber gearbeitet haben.«
      »Und die, die im Pub waren?«
      »Selbstverständlich. Niemand scheint am vergangenen Sonntagabend etwas Ungewöhnliches gehört zu haben. Waren alle drinnen, die Vorhänge zugezogen, und haben ferngesehen. Eine Person, ein Mr ... äh ... Gerry Lovatt ist mit seinem Windhund Constanza um Viertel vor elf nur wenige Meter von dem Wehr entfernt spazieren gegangen, und er hat auch nichts gehört.«
      »Das ist erstaunlich«, sagte

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