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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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gesagt, Sie sollen reinkommen.« Cheryl hüpfte die Stufen hinunter und rief ihnen noch über die Schulter zu: »Tief einatmen und Nase zuhalten.«
      Wahnsinn, dachte Troy, als er tief den hundertprozentig echten hochkarätigen Mief einsog. Dieser wunderbar verbrauchte, stinkende Duft, dieses konzentrierte Zigarettenaroma, das einem Abhängigen sofort sagt, hier ist er zu Hause. Nur dass es bei ihm zu Hause nie so gut riechen würde. Hinter sich vernahm Troy einen unterdrückten Protestschrei.
      Barnaby, der sich wünschte, er hätte tatsächlich vorher tief eingeatmet, sah sich um. Niemand hatte sich hier die Mühe gemacht, die Wände zu verkleiden oder zu schmücken. Es waren Platten aus einem undefinierbaren grauen Material, das verdächtig nach Asbest aussah. Sie wurden von Metallrahmen und Schrauben zusammengehalten. Es gab mehrere altmodische Aktenschränke aus Metall. Hinter Stapeln von Akten war auf einem extrem unordentlichen Schreibtisch ein verstaubter Computer gerade noch zu sehen. Ein elektrischer Ventilator, der in eine der Platten eingelassen war, ächzte stotternd vor sich hin. Hinter dem Schreibtisch hing ein handgemaltes Bild einer glühenden Zigarette, die mit einem großen, schwarzen Haken versehen war.
      Irgendwer hatte versucht, die Luft erträglicher zu machen, indem er Unmengen von einem widerlich süßen Raumspray versprüht hatte. Dieses vermischte sich außerdem mit dem Geruch von Glutamat aus mehreren Schnellimbisstüten im Papierkorb und dem aufdringlichen schweren Parfüm, das die Frau hinter dem Schreibtisch trug.
      Vivienne Calthrop machte keinerlei Anstalten aufzustehen, als die Polizisten ihre Ausweise zeigten. Sie warf nur einen kurzen Blick darauf und winkte ab. Aufzustehen wäre für sie in jedem Fall auch nicht leicht gewesen, denn sie war stark übergewichtig. Tatsächlich war sie eine der dicksten Frauen, die Barnaby je gesehen hatte.
      »Wenn Sie Kaffee wollen, da drüben steht alles.« Sie wies mit dem Daumen auf einen weißen, ziemlich schmutzigen Resopaltisch und dann auf ein paar ramponierte Sessel.
      »Nein ... äh ... eigentlich ...« Wenn Barnaby ein wenig durcheinander war, dann lag das nicht am Aussehen der Frau, sondern an ihrer wirklich bemerkenswerten Stimme. Sehr tief, extrem melodiös, voller Wärme und sprühend vor Vitalität. Mein Gott, dachte der Chief Inspector, während er sich in einen der Sessel sinken ließ, was würde meine Tochter nicht alles dafür geben, sich so anzuhören.
      »Tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte Miss Calthrop, schüttelte eine Gitane aus einem Zellophanpäckchen und zündete sie an.
      »Danke«, sagte Sergeant Troy und griff bereits in seine Jacke, als er den Blick des Chefs auffing und es sich anders überlegte.
      »So, was ist das denn für eine Geschichte mit Carlotta?«
      »Ich weiß nicht, was man Ihnen erzählt hat, Miss Calthrop ...«
      »So gut wie nichts. Bloß dass die Polizei Informationen über sie will. Was hat sie denn diesmal angestellt?«
      »Sie ist weggelaufen«, sagte Sergeant Troy.
      »Na hören Sie mal. Die Kriminalpolizei rückt höchstpersönlich an, und sie soll bloß >weggelaufen< sein?«
      »Offensichtlich steckt ein bisschen mehr dahinter.«
      »Da können Sie Ihren Hintern drauf verwetten«, sagte Miss Calthrop.
      »Es hatte einen Streit gegeben, da wo sie wohnte ...«
      »Altes Pfarrhaus, Ferne Bassen.« Sie klopfte mit einem großen weißen Wurstfinger, in den sich mehrere schöne Ringe eingegraben hatten, auf einen der Ordner auf ihrem Schreibtisch. »Eine der vielen Schützlinge von unserem lieben Lionel.«
      »Sie wurde beschuldigt, ein Paar Diamantohrringe gestohlen zu haben.« Barnaby erzählte die Geschichte. »Offenbar ziemlich außer sich darüber ist sie davongerannt. Kurz darauf erhielten wir einen anonymen Anruf, jemand sei in den Fluss gefallen.«
      »Oder gesprungen«, sagte Troy
      »Sie wäre niemals gesprungen«, sagte Miss Calthrop. »Dazu war sie viel zu sehr in sich verliebt.«
      Das stimmte so sehr mit dem überein, was Jackson gesagt hatte, dass Barnaby überrascht und beeindruckt zugleich war. Überrascht, weil er angenommen hatte, dieser Mann hätte ihnen Carlotta so präsentiert, dass sie in die Geschichte passte, die er sich zurechtgelegt hatte.
      »Erzählen Sie mir was über sie«, sagte der Chief Inspector und machte es sich in seinem Sessel bequem. In freudiger Erwartung sah er den nächsten Minuten entgegen,

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