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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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hat's hinter sich, der andere sitzt lebenslänglich, und Frankie Fraser wird von Talk-Show zu Talk-Show gereicht. Das ist eine andere Welt.«
      Troy strich sich Meerrettich auf sein Sandwich und blickte auf die überfüllten Bürgersteige und den donnernden Verkehr. Hier spielte sich das richtige Leben ab. Allmählich entspannte er sich und fing an, das Ganze zu genießen.
      »Übrigens? Chef, ich hab mir überlegt, ob ich nicht eine Versetzung zur Metropolitan Police beantragen soll.«
      »Was haben Sie?«
      »Warum denn nicht?«
      »Weil die Sie innerhalb von zwei Minuten verspeisen und nur noch Fell und Knorpel ausspucken. Deshalb nicht.«
      »So schlimm kann das doch gar nicht sein.«
      »Nicht?« Barnaby lachte. »Wie sind Sie überhaupt auf diese Schnapsidee gekommen?«
      »Die fahren mit einem Porsche 968 Club Sport Streife.«
      »Unsinn.«
      »Das ist wahr. Inspector Carter hat es mir in der Kantine erzählt.«
      »Nehmen Sie eine zweite Hypothek auf und kaufen sich selber einen.«
      »Maureen bringt mich um.«
      »Das ist immer noch die angenehmere Variante.«
      Als sie gegen drei in die Lomax Road 17 zurückkehrten, schien niemand da zu sein. Bevor sie die Haustür aufschlossen, hatte Barnaby bei Benson und bei Ducane (Chas) geklingelt, ohne Erfolg. Troy klopfte mit dem gleichen Ergebnis an Tanya Walkers Tür.
      Der Chief Inspector zögerte einige Sekunden, bevor er Carlottas Zimmer betrat. Im Laufe der Jahre hatte er gelernt, Momente wie diesen wegen ihrer absoluten Unvorhersehbarkeit zu genießen. Man dreht den Schlüssel, man öffnet die Kiste und findet ... was? Wenn man Glück hat etwas Unerwartetes, das einen festgefahrenen, scheinbar unlösbaren Fall vollkommen auf den Kopf stellt; wenn man Pech hat etwas, das die vorangegangene Arbeit zur reinen Zeitverschwendung macht. Oder gar nichts.
      »Mannomann«, sagte Sergeant Troy, der als erster eintrat. »Hier sind ja die Heuschrecken eingefallen.«
      »In der Tat«, stimmte Barnaby zu.
      Die Zimmer waren bis auf die Möbel leer. Ein ausziehbarer Holztisch mit zwei harten Stühlen, ein schäbiger Sessel und eine verkratzte Kommode, an der zwei Griffe fehlten. In einer Ecke des Raumes befanden sich ein Spülbecken, eine Kochplatte und ein kleiner Kühlschrank. Auf dem Ablaufbrett aus Metall standen einige angeschlagene Tassen und Unterteller und eine verbeulte Pfanne. Hinter einem fettig aussehenden Perlenvorhang war ein zweites, sehr kleines Zimmer mit einem Bett, einer Frisierkommode von der Sorte, wie sie irgendwann in den Swinging Sixties aus der Mode gekommen waren, und einem schmalen Kleiderschrank.
      »Wie viel mag dieser schmierige Wichser ihr für dieses Dreckloch abgeknöpft haben?«
      Barnaby zuckte mit den Schultern. »Hundertzwanzig.«
      »Das ist ja reiner Wucher.« Troy ging zu der Kommode und versuchte, eine Schublade zu öffnen.
      »Benutzen Sie Ihr Taschentuch!«
      »Ja, Chef.« Troy wickelte es sich um die Finger und zog. »Glauben Sie, hier stimmt was nicht?«
      »Ich weiß nicht, was ich glauben soll.« Barnaby ging im Zimmer herum und starrte auf die Wände. Da klebten reichlich Blu-Tack-Klümpchen, aber keine Poster.
      »Die Schubladen hier drinnen sind leer«, rief Troy aus dem kleineren Zimmer. »Der Kleiderschrank ebenfalls.«
      »Warum sollte jemand alles ausräumen, wenn er nicht endgültig ausgezogen und die Miete noch bezahlt ist?«
      »Was weiß ich?«
      »Selbst das Bettzeug ist verschwunden.«
      »Vielleicht hat Tanya es sich ausgeliehen.«
      »Sie hat doch angeblich keinen Schlüssel.«
      Troy setzte sich in den Sessel. Das Ding mit der kaputten Feder in Vivienne Calthrops Büro war dagegen die reinste Wohltat gewesen.
      »Vielleicht hat sie geglaubt, dass sie endgültig auszieht«, schlug Troy vor.
      »Ja«, sagte Barnaby. »Vielleicht. Und da ist noch was.« Barnaby schnupperte und atmete dann tief durch, als er am Fenster stehen blieb. »Wie lange hat Lawrence gesagt, war Carlotta im Pfarrhaus?«
      »Seit zwei Monaten.«
      »Diese Wohnung kann unmöglich zwei Monate verschlossen gewesen sein. Die Luft ist frisch. Irgendwer muss innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden das Fenster geöffnet haben.«
      »Na so was,« sagte Sergeant Troy
      »Wir fahren rüber zu den Kollegen von Bethnal Green. Vielleicht können die uns einen Gefallen tun und hier ein paar Fingerabdrücke sicherstellen. Und die Tür

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