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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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zog seine Zigaretten aus der Tasche. »Was dagegen?«
    Lumsden schüttelte zweimal den Kopf: einmal, weil er nichts dagegen hatte, noch einmal, um die ihm angebotene Zigarette abzulehnen.
    »Cheers«, sagte Rebus und nahm einen Schluck Bier. Es war okay. Bier war gut. Aber das optische Tohuwabohu versuchte unablässig, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Und, wie laufen die Ermittlungen in Sachen Johnny Bible?«
    Lumsden schaufelte sich mehr Erdnüsse in den Mund. »Gar nicht. >Kriechen< wäre noch geschmeichelt. Gehören Sie zur Edinburgher Soko?«
    »Nur indirekt. Ich hab ein paar Spinner vernommen.«
    Lumsden nickte. »Ich auch. Einigen von denen würde ich gern die Gurgel zudrücken. Ein paar unserer RPS musste ich auch vernehmen.« Er verzog das Gesicht. RPS: registrierter potentieller Straftäter. Das waren die »üblichen Verdächtigen«, eine Liste von aktenkundigen Perversen, Sexualtätern, Exhibitionisten und Spannern. In einem Fall wie Johnny Bible mussten sie alle vernommen und ihre Alibis überprüft werden.
    »Ich hoffe, Sie haben anschließend ein Bad genommen.«
    »Mindestens ein halbes Dutzend.«
    »Also keine neuen Anhaltspunkte?«
    »Nichts.«
    »Glauben Sie, er ist von hier?«
    Lumsden zuckte die Achseln. »Ich glaube gar nichts: Man muss offen bleiben. Warum dieses Interesse?«
    »Was?«
    »Ihr Interesse an Johnny Bible.«
    Jetzt war es an Rebus, mit den Schultern zu zucken. Sie saßen einen Augenblick schweigend da, bis Rebus eine Frage einfiel. »Was tut ein Erdöl-Verbindungsbeamter eigentlich?«
    »Kurz und bündig: pflegt die Kontakte zur Erdölindustrie. Die spielt hier oben eine ziemlich wichtige Rolle. Es ist nämlich so, dass die Grampian Police nicht lediglich fürs Festland zuständig ist; zu unserem Revier gehören auch die Offshore-Einrichtungen. Wird auf einer Plattform was geklaut oder gibt's da eine Schlägerei oder sonst was - wofür die sich die Mühe einer Anzeige machen ~t müssen wir uns einschalten. Da kann einem durchaus ein dreistündiger Flug durch die Hölle in einem Paraffin-Wellie blühen.«
    »Paraffin-Wellie?«
    »Hubschrauber. Drei Stunden hin, sich während des ganzen Flugs die Seele aus dem Leib kotzen, nur um dann irgend so eine Popelsache zu untersuchen. Gott sei Dank werden wir in der Regel nicht reingezogen. Das ist echtes Grenzland da draußen, mit eigener Grenzpolizei.«
    Einer der Glasgower Polizisten hatte über Uncle Joes Siedlung das Gleiche gesagt.
    »Sie meinen, die haben eigene Sicherheitskräfte?«
    »Ist nicht ganz astrein, aber wirkungsvoll. Und wenn's mir einen sechsstündigen Hin- und Rückflug erspart, werde ich bestimmt nichts dagegen einzuwenden haben.«
    »Und wie ist Aberdeen selbst?«
    »Recht ruhig, außer an den Wochenenden. Die Union Street kann samstagnachts das reinste Downtown-Saigon sein. Wir haben haufenweise frustrierte Kids hier. Sie sind mit Geld und Geschichten von Geld aufgewachsen. Jetzt wollen sie ihr Stück vom Kuchen haben, bloß dass nichts mehr da ist. Herrgott, das war flott.« Rebus bemerkte, dass er sein Pint ausgetrunken hatte; von Lumsdens Bier fehlten erst zwei Fingerbreit. »Ich mag Männer, die keine Angst vorm Saufen haben.«
    »Die geht jetzt auf mich«, sagte Rebus. Der Barkeeper stand schon bereit. Lumsden wollte kein zweites, also bestellte Rebus für sich nur ein sittsames Halbes. Erster Eindruck und so...
    »Das Zimmer gehört Ihnen, solange Sie's brauchen«, sagte Lumsden. »Zahlen Sie für dieses Bier nicht in bar, lassen Sie es auf die Zimmerrechnung setzen. Mahlzeiten sind nicht eingeschlossen, aber ich kann Ihnen ein paar Adressen geben. Sagen Sie, dass Sie Polizist sind, und Sie werden feststellen, dass die Preise sich sehr in Grenzen halten.«
    »Ts-ts«, machte Rebus.
    Wieder lächelte Lumsden. »Manchen Kollegen würde ich das nicht sagen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir auf derselben Wellenlänge liegen. Hab ich Recht?«
    »Könnte sein.«
    »Ich irre mich selten. Wer weiß, vielleicht werde ich ja demnächst nach Edinburgh versetzt. Ein freundliches Gesicht ist immer von Vorteil.«
    »Wobei mir einfällt: Ich möchte nicht, dass meine Anwesenheit an die große Glocke gehängt wird.«
    »Aha?«
    »Die Medien sind hinter mir her. Die machen eine Sendung über einen Fall, Ur- und Frühgeschichte, und wollen mich interviewen.«
    »Ich verstehe.«
    »Die könnten versuchen, mich aufzuspüren, hier anrufen und behaupten, sie wären Kollegen...«
    »Also, außer mir und DC Shanks

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