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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die Augen, wandte sich zu Rebus. »Aber davon wollen Sie nichts hören, stimmt's?«
    Rebus starrte ihn an. »Der Toast brennt an«, sagte er und verschwand in die Küche.
    Um fünf- Rough lag auf dem Sofa unter der Decke - rief Rebus Bill Pryde an.
    »Tut mir Leid, Sie zu wecken, Bill.«
    »Der Wecker hätte sowieso gleich geklingelt. Was gibt's?«
    »Der Observierungswagen.«
    »Was ist damit?«
    »Er steht nicht am Shore.« Er erklärte, wo er stattdessen stand.
    »Herrgott, John, und was ist mit Oakes?«
    »Er kommt und geht, wie es ihm passt, Bill. Wir haben eigentlich nichts anderes getan, als uns lächerlich zu machen.«
    »Das sollten Sie besser dem Farmer sagen.«
    »Mach ich.«
    »Und derweil soll ich den Wagen bei Ihnen abholen?«
    »Ich hab im Logbuch alles notiert.«
    »Was ist mit den Schlüsseln?«
    »Unter dem Vordersitz, wo sich auch das Logbuch befindet. Ich hab ihn nicht abgeschlossen.«
    »Und jetzt hauen Sie sich in die Falle?«
    »Was in der Art.« Er starrte Darren Rough an, beobachtete, wie sich die Decke hob und senkte. Rough sah in etwa so gefährlich aus wie ein Batzen Mürbeteig. Rebus beendete das Gespräch, wählte die Nummer der Wache. Von Billy Horman noch immer keine Spur. Sie hatten überall nachgesehen. Die Suche wurde jetzt bis Sonnenaufgang unterbrochen. Rebus rief das Hotel an, ließ sich mit Cary Oakes' Zimmer verbinden, aber der meldete sich noch immer nicht. Er legte auf, ging in sein Schlafzimmer und ließ sich aufs Bett fallen - eine Matratze auf dem Fußboden. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, wieder zu Patience zu fahren, aber ihm behagte die Vorstellung nicht, Rough hier allein zu lassen. Er konnte herumschnüffeln, Sammys Zimmer finden. Schubladen öffnen, Dinge anfassen. Rebus wollte ihn so schnell wie möglich aus dem Haus haben.
    Ihr habt ihn hergebracht , schien eine Stimme in seinem Kopf zu sagen. Ihr habt ihm das alles eingebrockt . Knüppel und Stemmeisen und hasserfüllte Stimmen. Die Bewohner von Greenfield, zu einer einzigen wütenden Menge mutiert. Cal Brady mit seinem Benzin und den Ausreden. Er arbeitete für Charmer Mackenzie als Türsteher im Guiser's. Dämon Mich war von dort losgezogen und mit einer Blondine in ein Taxi gestiegen. Zuletzt in der Nähe des Clippers gesichtet worden, in der Nacht, in der Ama Petrie eine ihrer Partys feierte, deren Vater wiederum den Vorsitz im Shiellion-Prozess führte, bei dem Darren Rough hätte aussagen sollen und Rebus von Richard Cordover niedergewalzt worden war. Lord Justice Petrie, mit Katherine Margolies verwandt.
    Ama, Hannah, Katherine... Sammy, Patience, Janice... Der niemals endende Tanz von Beziehungen und Querverbindungen, der so viel Raum in seinem Kopf einnahm. Die Party, die niemals endete, Einladungskarten mit Goldrand.
    Leben und Tod in Edinburgh. Und noch immer Platz genug für ein paar Gespenster, immer mehr Gespenster.
    Wenn ich in Fife geblieben wäre , dachte er, nicht zur Army gegangen wäre... was würde ich wohl jetzt denken? Wer wäre ich dann?
    Wieder die Stimme in seinem Kopf - war es Jack Mortons Stimme?
    Es wäre nie so gekommen. Das war von jeher deine Bestimmung . Er sah sich im Zimmer nach Whisky um, aber er saß auf dem Trockenen. Also machte er die Augen zu. Noch immer dieser dumpfe Schmerz am Hinterkopf. Bitte, Herr, mach, dass ich nichts träume .
    Seit längerem wieder sein erstes Gebet.
    Cary Oakes hatte in der Arden Street auf Rebus' Rückkehr gewartet, hatte ihn zusammen mit einem anderen Mann aus dem Auto steigen, den Mann mit ins Haus nehmen sehen. Er fragte sich, wer dieser Unbekannte sei, wo Rebus ihn getroffen haben mochte. Er hatte auf der anderen Straßenseite gestanden, versteckt im Schatten eines Hauseingangs. Er hatte eine Plastiktüte bei sich, darin ein Taschenbuch, um sie zu beschweren. Sollte ihn jemand sehen, hatte er eine Geschichte parat: Schichtarbeiter, wartete auf den Kollegen, der ihn abholen sollte. Schön längst überfällig, würde er sagen.
    Bloß dass ihn niemand sah. Niemand betrat oder verließ das Gebäude. Er aber sah, wie das Licht in Rebus' Wohnzimmer anging. Sah den Unbekannten ans Fenster treten, nach draußen schauen. Sah Rebus, wie er über die Schulter des Mannes hinweg nach unten starrte. Oakes rührte sich nicht von der Stelle, war sich sicher, nicht entdeckt worden zu sein. Das Schöne an der Sache war - selbst wenn Rebus ihn gesehen hätte, wär's kein Beinbruch gewesen. Dann war Rebus aus dem Haus gekommen und zu seinem Wagen gegangen,

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