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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Sie sind dran, Mann.«
    Stevens packte ihn an der Schulter. »Kommen Sie schon.« Oakes schüttelte ihn ab. »Keiner fasst mich an, das ist Regel Nummer eins.« Aber er ließ es zu, dass der Journalist ihn über die Straße und zurück zum Hotel dirigierte. Stevens drehte sich im Gehen um und sah, dass Rebus ihm böse nachstarrte: Er wusste, wer Oakes von ihm, von seiner Familie erzählt hatte.
    Oakes fing an zu lachen, hörte nicht wieder auf, bis er die Glastür des Hotels erreicht hatte. Drinnen blieb er stehen und starrte hinaus.
    »Dieser Rebus«, sagte er leise. »Der ist nicht gerade das, was man phlegmatisch nennen würde, hab ich Recht?«
    In Patience'Wohnung auf der Oxford Terrace schenkte sich Rebus einen Whisky ein und goss Wasser aus einer Flasche aus dem Kühlschrank dazu. Patience kam in einem knöchellangen blassgelben Nachthemd aus dem Schlafzimmer, die Augen halb zugekniffen wegen der plötzlichen Helligkeit.
    »Tut mir Leid, wenn ich dich geweckt habe«, sagte Rebus.
    »Ich wollte sowieso was trinken.« Sie holte Grapefruitsaft aus dem Kühlschrank und goss sich ein großes Glas davon ein. »Guten Tag gehabt?«
    Rebus wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Sie gingen mit ihren Gläsern ins Wohnzimmer, setzten sich nebeneinander aufs Sofa. Rebus nahm ein Exemplar der Obdachlosenzeitung The Big Issue in die Hand. Patience kaufte sie regelmäßig, aber er war derjenige, der sie las. Innen baten neue Inserate um Informationen über vermisste Personen. Er wusste, dass er nur den Fernseher einzuschalten und den Teletext aufzurufen brauchte, um eine ständig aktualisierte Liste von Vermissten zu finden. Sie wurde von der National MisPer Helpline betreut. Janice hatte gesagt, dass sie sich mit der Organisation in Verbindung setzen würde.
    »Und du?«, fragte er.
    Patience zog die Füße aufs Sofa hoch. »Immer das Gleiche. Manchmal glaube ich, ein Roboter könnte die Arbeit genauso gut erledigen. Immer die gleichen Symptome, die gleichen Rezepte.
    Mandelentzündung, Masern, Schwindelanfälle...«
    »Vielleicht könnten wir wegfahren.« Sie sah ihn an. »Nur übers Wochenende.«
    »Haben wir schon ausprobiert, weißt du noch? Du hast dich gelangweilt.«
    »Ach, das lag an der ganzen ländlichen Ruhe.«
    »Was für ein romantisches Zwischenspiel schwebte dir also dann vor? Dundee? Falkirk? Kirkcaldy?«
    Er stand auf, um sich nachzuschenken, fragte sie, ob sie auch noch etwas wollte. Sie schüttelte den Kopf, die Augen auf sein leeres Glas gerichtet.
    »Ist erst das zweite heute«, sagte er auf dem Weg in die Küche.
    »Wo kommt denn die Idee überhaupt her?« Sie folgte ihm.
    »Welche?«
    »Dieser plötzliche Einfall mit dem Urlaub.«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Ich war gestern bei Sammy. Sie meinte, sie würde mit dir mehr reden als ich.«
    »Vielleicht ein bisschen übertrieben...«
    »Das habe ich auch gesagt. Aber da ist trotzdem was dran.«
    »Aha?«
    Diesmal goss er weniger Wasser ins Glas, dafür vielleicht ein Tröpfchen mehr Whisky. »Ich meine, ich weiß, dass ich manchmal... etwas zerstreut bin. Ich weiß, dass ich eine ziemlich miese Partie bin.« Er schloss den Kühlschrank, drehte sich zu ihr um und zuckte die Achseln. »Das ist eigentlich alles, ehrlich.«
    Während er redete, sah er unverwandt auf das Glas und fragte sich, woran es wohl lag, dass ihm gerade jetzt ein Urlaubsfoto von Janice Mich durch den Kopf schoss.
    »Ich geb die Hoffnung nicht auf, dass du irgendwann zurückkommst«, sagte Patience. Er sah sie an. Sie tippte sich an die Schläfe. »Wo immer du momentan auch sein magst.«
    »Ich bin hier.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, bist du nicht. Du bist ganz und gar nicht hier.« Sie wandte sich ab, kehrte ins Wohnzimmer zurück. Kurz danach ging sie ins Bett. Rebus sagte, er würde noch ein Weilchen aufbleiben. Zappte ein bisschen, fand nichts. Schaltete auf Teletext, Seite 346. Setzte sich Kopfhörer auf, so dass er sich Genesis anhören konnte: »For Absent Friends«. Jack Morton saß die ganze Zeit auf der Armlehne des Sofas, während sich auf dem Bildschirm Seite um Seite von vermissten Personen aufbaute. Bislang noch immer nichts von Dämon. Rebus steckte sich eine Zigarette an, blies den Rauch zum Fernseher, sah zu, wie er sich verflüchtigte. Erinnerte sich dann, dass es Patience' Wohnung war und sie was gegen Zigarettenrauch hatte. Zurück in die Küche, um den Glimmstängel schuldbewusst auszudrücken. Nach Genesis schaltete er auf Family um: »Song for

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