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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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seine Fragen. Sie sah sich die Fotos aufmerksam an, schüttelte aber schließlich den Kopf.
    »Hier arbeitet keine, die so aussieht.«
    »Was ist mit dem Jungen?«
    »Tut mir Leid.« Sie gab ihm die Fotos zurück. Rebus reichte ihr dafür einen von Janice' Steckbriefen.
    »Nur für den Fall«, meinte er.
    Als er sie wieder an ihrem Standplatz absetzte, stieg er aus und ging sich die Wand ansehen. Und tatsächlieh standen da Reihen von Autokennzeichen untereinander gekritzelt, zumeist in verschiedenen Lippenstifttönen, zum Teil schon verwittert und verblasst. Sein eigenes befand sich am unteren Ende der letzten Spalte. Er ging die Spalte hoch, runzelte die Stirn. Ganz oben las er ein Kennzeichen, das ihm irgendwie bekannt vorkam. Aber woher...?
    Plötzlich dämmerte es ihm: Er hatte es in einer Akte auf der Polizeiwache Leith gesehen. Leith, wo Jim Margolies stationiert gewesen war. Es hatte in der Akte zu Jims Selbstmord gestanden. Es war die amtliche Zulassungsnummer von Margolies' Wagen.
    »Was gibt's?«, fragte Fern.
    Rebus tippte auf die Wand. »Die Nummer hier. Gehört zu einem gewissen Jim. Einem Bullen.«
    Sie zog die Brauen konzentriert zusammen, zuckte dann die Schultern. »Keiner von meinen«, sagte sie. »Aber es ist orangener Lippenstift.«
    »Und?«
    »Lesley hat so einen Code, eine eigene Art anzugeben, wer in welchem Auto mitgefahren ist.«
    »Und wer ist mit orangenem Lippenstift gemeint?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht so sehr ein ›Wer‹ als ein ›Was‹. Orange bedeutet, dass der betreffende Freier auf junges Fleisch steht...«
    Roy Frazer war nicht der Einzige, der unten am Shore auf Rebus wartete. Neben ihm im Auto saß der Farmer.
    »Sehen Sie uns auf die Finger, Sir?«, fragte Rebus, während er sich in den Fond setzte. Sobald er eingestiegen war, stieg Frazer aus.
    »Wo, zum Teufel, sind Sie gewesen?«, wollte der Farmer wissen.
    »Ich hab den halben Tag lang versucht, Sie ausfindig zu machen.« Er reichte Rebus die Aufzeichnungen zur heutigen Observierung. »Erster Eintrag«, bellte er.
    Rebus las. Bill Pryde hatte eingetragen, dass er Rebus um sechs Uhr abgelöst hatte. Dann: »Cary Oakes betritt um 7.45 Uhr das Hotel.«
    »Was bedeutet«, sagte der Farmer, »dass er das Hotel zu irgendeinem früheren Zeitpunkt verlassen hatte und einer von Ihnen das nicht mitbekommen hat.«
    »Ich habe gesehen, wie in seinem Zimmer das Licht ausging«, sagte Rebus.
    »Stimmt, das haben Sie. So steht's im Logbuch.«
    »Das heißt also, er hat sich während meiner Schicht rausgeschlichen?« Rebus' Nägel bohrten sich in seine Handflächen.
    »Oder während der ersten Stunde von Bill Prydes Wache.«
    »War beides möglich. Wir beobachten nur die Vorderseite des Gebäudes. Jede Menge Einstiegsmöglichkeiten nach hinten raus.« Der Farmer wandte sich zu ihm. »Unser Problem sind nicht die Möglichkeiten einzusteigen , John. Unser Problem ist die Tatsache, dass er offensichtlich verschwinden kann, wann immer es ihm passt.«
    »Ja, Sir. Aber eine Ein-Mann-Observierung...«
    »Nützt uns einen Scheißdreck, wenn er uns jederzeit entwischen kann!«
    »Ich dachte, es ginge nur darum, ihn nervös zu machen, ihm zu zeigen, dass wir ihm Knüppel zwischen die Beine werfen können.«
    »Und sieht es Ihrer Meinung nach so aus, als hätten wir damit Erfolg, Inspector?«
    »Nein, Sir«, räumte Rebus ein. »Aber was anderes: Wenn er einen Weg gefunden hat, unbemerkt rauszukommen, warum geht er dann nicht auch auf demselben Weg wieder rein?«
    »Weil sich die Türen auf der Rückseite des Hotels nur von innen öffnen lassen.«
    »Das ist ein möglicher Grund, Sir.«
    »Und der andere?«
    »Er spielt mit uns, gönnt sich einen Spaß auf unsere Kosten. Wir sollen wissen, was er gemacht hat.«
    »Und was hat er gemacht, während er sich draußen rumtrieb?« Rebus schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Sir. Warum fragen wir ihn nicht?«
    Als Frazer und der Farmer abgefahren waren, beschloss Rebus, seinen eigenen Vorschlag aufzugreifen. Er traf Cary Oakes in der Bar an, von Jim Stevens war nichts zu sehen. Oakes saß auf einem Barhocker und plauderte mit den zwei Barkeepern. An den Tischen hielten sich hier und da noch ein paar andere Gäste auf, offenbar Geschäftsleute, die noch betrunken über Abschlüsse diskutierten. Oakes winkte Rebus zu sich heran, fragte ihn, was er trinken wolle.
    »Whisky«, sagte Rebus. »Einen Malt.«
    »Suchen Sie sich was aus. Geht alles auf Mr. Stevens.« Oakes gestattete sich ein

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