Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Während Ama die Bilder studierte, fragte er beiläufig, ob sie jemals im Gaitano's gewesen sei.
    »Ist das der Guiser's?« Er nickte. »Ja, ein- oder zweimal. Jede Menge verschwitzte ABM-Typen und Sozialschnorrer. Füllen sich mit Billigcocktails ab, werfen auf dem Klo Ecstasy ein.« Sie lächelte.
    »Sorry, nicht meine Szene.« Sie gab die Fotos zurück. »Tut mir Leid, die sagen mir nichts.«
    »Nicht mal die Frau?«
    Sie rümpfte die Nase. »Sieht leicht nuttig aus.«
    »Könnte nicht jemand sein, den Sie kennen?«
    »Inspector.« Ein kehliges Lachen. »Dadurch würde die Auswahl auch nicht kleiner werden. Kennen tu ich alle.«
    »Aber meinen Sohn nicht«, sagte Janice bitter.
    »Nein«, sagte Ama mit künstlich betroffener Miene. »Es tut mir schrecklich Leid, nein.« Sie sprang auf. »Ich sollte jetzt besser wieder reingehen. Sie sind bestimmt schon bei der Preisverleihung.« Rebus und Janice folgten ihr und sahen von der Tür aus zu, wie die Preise überreicht wurden. Hannah war Zweite geworden. Als die Siegerin genannt wurde und zur Bühne ging, um ein glitzerndes Krönchen in Empfang zu nehmen, klatschten und jubelten alle. Alle außer Ama Petrie, die auf den Fußspitzen hüpfte und das Strassfunkelnde kleine Mädchen mit der schwarzen Mähne nach Leibeskräften ausbuhte und dazu energisch mit dem Daumen nach unten zeigte.
    Katherine Margolies versuchte, Ama davon abzuhalten, eine Szene zu machen, aber wie es Rebus schien, gab sie sich dabei keine allzu große Mühe...
    »Wo, zum Teufel, sind Sie gewesen?«
    Stevens hatte Cary Oakes endlich in der Bar gefunden, wo er Orangensaft trank und sich mit dem Personal unterhielt.
    »Spazieren gegangen, nachgedacht.« Oakes sah ihn an. »Ich will sicher sein, dass ich auch nichts vergesse.«
    Stevens nahm Oakes' Glas in die Hand. »Dann vergessen Sie auch das nicht: Das ist mein Saft, den Sie da trinken, er wird von meinem
    Geld bezahlt. Wir haben eine ganze Sitzung versäumt.«
    »Ich mach's wieder gut.« Oakes warf Stevens eine Kusshand zu, grinste und zwinkerte in Richtung Barkeeper. Wandte sich wieder an Stevens. »Sehen Sie sich bloß an, Mann, zittern und schwitzen am ganzen Leib. Während wir hier reden, tippt Ihnen schon der Herzstillstand auf die Schulter. Sie müssen langsamer machen, Jim. Relaxen Sie, schwimmen Sie mit dem Strom.«
    »Mein Chefredakteur will besseres Material.«
    »Sie könnten ihm den Kennedy-Mörder liefern, und er würde immer noch sagen, dass er besseres Material will. Sie und ich wissen, Jim, dass wir uns das Beste für das Buch aufsparen müssen, stimmt's?
    Das Buch ist das, was uns reich machen wird.«
    »Wenn ich einen Verlag finde.«
    »Werden Sie schon, glauben Sie mir. Und jetzt setzen Sie sich hier neben mich und lassen Sie sich einen von mir ausgeben. Zum Teufel, es macht mir gar nichts aus, für einen Freund in die Tasche zu greifen.« Er schlang einen Arm um Stevens' Schultern. »Sie sind jetzt bei Cary, Jim. Sie gehören zu meinem exklusiven Zirkel. Es wird alles gut werden.« Oakes sah ihm fest in die Augen. »Sie können sich darauf verlassen«, sagte er. »Auf Ehre und Gewissen.«
    »Setz mich einfach am Haymarket ab«, sagte Janice. Sie waren wieder im Auto, unterwegs ins Zentrum.
    »Sicher? Ich könnte dich nach Hause -*
    Doch sie schüttelte den Kopf.
    »Hör mal, Janice, bei einer solchen Sache... es kann nicht ausbleiben, dass wir gelegentlich auch in Sackgassen geraten. Vielleicht sogar in eine Menge Sackgassen. Du wirst das akzeptieren müssen.«
    Sie schüttelte erneut den Kopf. »Ich dachte an diese ganzen Mädchen... und hab mich gefragt, wie sie als Erwachsene wohl sein werden. Wenn ich eine Tochter hätte...«
    »Es war ganz schön grauenhaft«, pflichtete ihr Rebus bei.
    Sie schaute ihn an. »Fandest du? Ja, ich auch, anfangs. Aber dann habe ich sie weiter betrachtet... und sie sahen alle so schön aus.« Sie zog ein Taschentuch heraus, tupfte sich die Augen.
    »Ich glaube, ich fahr dich besser nach Haus«, erklärte er.
    »Nein, das will ich nicht.« Sie schwieg kurz, legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich meine bloß... ich will dich nicht in eine irgendwie... Ach Mist, ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich will!«
    »Du willst Dämon wiederhaben.«
    »Ja, das will ich.«
    »Was noch?«
    Sie schien über die Frage nachzudenken, gab am Ende doch keine Antwort. Wandte sich lediglich zu ihm und lächelte mit tränennassen Augen.
    »Es ist komisch, irgendwie so, als wärst du überhaupt nie weg gewesen«,

Weitere Kostenlose Bücher