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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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der Wohnung. Rebus öffnete die Klotür - niemand zu Hause.
    »Ihr Kumpel«, sagte Hood. Er war jung, intelligent. Leidenschaftlicher Fan der Glasgow Rangers, aber schließlich war niemand vollkommen.
    »Kann ich nicht behaupten«, meinte Rebus. »Aber danke für den Anruf.«
    Hood zuckte die Schultern. »Ich dachte, das könnte Sie interessieren.« Er deutete mit dem Kopf auf Rebus' bandagierte Hände. »Auch einen Unfall gehabt?«
    Rebus ignorierte die Frage. »Das hier war wohl kaum ein Unfall, oder?«
    »Stofffetzen am Fensterrahmen. Draußen auf der Galerie verschlabbertes Benzin...«
    »Vom Mieter keine Spur?«
    Hood schüttelte den Kopf. »Haben Sie eine Idee?«
    »Sehen Sie sich um, Grant. Das ist hier der Wilde Westen. Jeder von denen war dazu imstande.« Rebus war wieder an den verkohlten Überresten der Tür vorbei ins Freie gegangen und beugte sich über die Brüstung. »Aber wenn ich Sie wäre, würde ich mir Van Brady und deren ältesten Sohn vorknöpfen.«
    Hood schrieb sich die Namen auf, »Ich nehm nicht an, dass Mr. Rough zurückkommen wird.«
    »Nein«, sagte Rebus. Was überhaupt der Sinn der ganzen Übung gewesen war. Aber jetzt, wo sie es erreicht hatten, fragte sich Rebus, warum er sich so beschissen fühlte... Er musste wieder an Jane Barbours Worte denken: geringes Rückfallrisiko... als Kind selbst missbraucht... muss ihm eine Chance geben...
    Dann entdeckte er Cal Brady, unten in der sich verlaufenden Menge. Er war vollständig angezogen, sah aus, als sei er überhaupt noch nicht im Bett gewesen. Rebus ging wieder nach unten. Cal verteilte GGP-Sticker an jeden, der noch keinen hatte. Vor allem an Frauen, die unter dem Mantel lediglich ihr Nachthemd trugen. Cal klebte die Sticker mit einer übertriebenen Behutsamkeit auf, die manche der Frauen - nicht gerade züchtige Jungfern - erröten ließ.
    »Alles klar, Cal?«, sagte Rebus. Cal drehte sich um, zog einen Sticker ab und pappte ihn ihm ans Jackett.
    »Ich hoffe, Sie sind auf unserer Seite, Inspector.«
    Rebus versuchte sofort, den Sticker wieder loszuwerden. Cal streckte eine Hand aus, um ihn davon abzuhalten. Rebus packte sie und führte sie sich an die Nase. Cal zuckte schnell zurück, aber nicht schnell genug.
    »Wasser und Seife sind normalerweise nicht zu verachten«, sagte Rebus.
    »Ich hab nix getan.«
    »Du stinkst nach Benzin.«
    »Nicht schuldig, Euer Ehren.«
    »Ich bin keiner, der vorschnell urteilt, Cal —«
    »Da habe ich aber was anderes gehört.«
    »Doch in deinem Fall werde ich eine Ausnahme machen.« Und fragte sich: Mit wem hatte Cal geredet? Wer hatte ihm was über ihn, Rebus, erzählt? »DC Hood wird dir bestimmt ein paar Fragen stellen.
    Sei ja nett zu ihm.«
    »Ich fick euch Pack in den Arsch.«
    »Meinst du, dein Pimmel ist dazu lang genug?«, sagte Rebus mit einem Lächeln.
    Cal starrte ihn an; dann sah er weg und lachte. »Sie sind ein Clown. Gehen Sie wieder zurück in Ihren Zirkus.«
    »Was glaubst du, was du bist, Cal? Der Zirkusdirektor?« Rebus schüttelte den Kopf. »Nein, Jungchen, du machst für jeden Männchen, der mit der Peitsche knallt.« Rebus wandte sich ab. »Ob's nun deine Mama ist oder Charmer Mackenzie.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du arbeitest doch für ihn, oder?«
    »Was geht Sie das an?«
    Rebus zuckte mit den Schultern und ging zurück zu seinem Auto. Er hatte es direkt neben dem Löschwagen geparkt, wollte es nicht auf Ziegelsteinen aufgebockt wieder finden.
    »Hey, John«, sagte Eddie Dickson, »wird das nicht toll?«
    »Was?«
    »Wenn die das Parlament bauen.« Er machte eine weit ausholende Geste. »Direkt neben all dieser Herrlichkeit.«
    Rebus hob die Augen, sah die dunkle Masse der Salisbury Crags. Wieder einmal hatte er das Gefühl, in einer Schlucht zu stecken, ringsum senkrechte Wände, die keinerlei Fluchtmöglichkeit boten. Da konnte man sich beim Versuch blutige Finger holen.
    Entweder blutige oder nach Sprit stinkende.
    Rebus krümmte und streckte gerade seine Finger, als Hood angerannt kam. »Ich glaube, wir haben ein Problem.«
    »Hätt mich auch gewundert.«
    »Ein Kind wird vermisst. Die wollten uns nicht mal was davon sagen.«
    Rebus sah nachdenklich aus. »Es ist eine EUE«, erklärte er. Hood machte ein verdutztes Gesicht. »Eine einseitige Unabhängigkeitserklärung, Jungchen. Also, wer hat geplaudert?«
    »Ich bin zu Van Bradys Wohnung rauf. Die Tür stand offen, im Flur eine junge Frau.« Er sah in seinem Notizbuch nach. »Eine Joanna Horman. Das Kind heißt

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