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Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Titel: Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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hervor.
    »Gut. An dem Felsen da drüben hat der Herr seine Strandschuhe mit ledernen vertauscht. Hier sind jetzt die Abdrücke von den neuen, die anderen Schuhe wird er mitgenommen haben. Aussichtsreich, Harmon. Sehr!«
    »Das hoffe ich«, knurrte Harmon barsch. »Sie reden schon ganz wie Sherlock Holmes. Wohin führt denn sein Weg? Zur Stadt zurück?«
    »Gewiß. Da wohnt er ja.«
    Harmon, der Bonys Fähigkeiten langsam respektierte, weniger auf Grund der schon erhaltenen Beweise als seiner Hautfarbe wegen, blieb fortan vertrauensvoll hinter ihm. Er hatte sich inzwischen angezogen und trug einen Ledergürtel mit dem Dienstrevolver.
    Die Fährte der ledernen Schuhe oder Stiefel brachte sie ans andere Ende der Hauptstraße, dann setzte sie sich fort bis zum Grundstück des Fleischers, an dessen Seitentor sie aufhörte.
    »Dachte ich mir«, raunte Harmon.
    Der kleine Seitenweg endete hinter dem Haus von Fred Joyce. Der schüttelte gerade an der hinteren Haustür den Rest aus einer Teekanne. Als er die zwei Männer sah, erstarrte er zur Statue. Er sah, wie Bony, gefolgt vom Wachtmeister, auf den mit Säcken verhängten Eingang einer Hütte zuschritt, die am hinteren Zaun seines Hofes stand.
    Diese Hütte sah nicht besser aus als die Wohnungen in Dryblowers Fiat. Sie war aus Brettern zusammengenagelt und hatte ein Wellblechdach. Das Fenster war verglast, doch eine Tür gab es nicht. Der Schornstein aus Eisenblech war ebenso verrostet wie das Dach, der Vorhang am Türrahmen aus mehreren Säcken zusammengenäht.
    »Es ist der, ja?« flüsterte Harmon, und Bony nickte, beinah widerwillig. Da wurde er beiseite geschoben, und schon stand Harmon breitbeinig vor dem verhängten Eingang, den Revolver in der Faust.
    »Bist du da, Tony Carr?« rief er. »Komm mal ‘raus!«
    Sie hörten Tony etwas murmeln. Dann wurde die Sackgardine zur Seite geschoben, und der junge Mann, nur mit Pyjamahosen bekleidet, erschien im Blickfeld, Bony bemerkte, daß in seiner Nähe, also hinter dem Wachtmeister, Joyce und noch ein Mann standen.
    »Heraus mit dir, Tony!« kommandierte Harmon in kaltem, drohendem Ton, indem er auf den Leib des jungen Mannes zielte.
    »Ich – ich habe doch keinen umgebracht«, sagte Tony tief erstaunt. Er trat aus der Hütte, ließ den Vorhang hinter sich zufallen, und schon sprang Harmon auf ihn los und versetzte ihm mit dem Kolben des blitzschnell umgedrehten Revolvers einen Schlag mitten auf die Stirn. Tony sank in die Knie und bedeckte sein Gesicht mit den Händen, während Harmon zu einem zweiten Schlag ausholte.
    »He, halt mal, Harmon!« brüllte Joyce, und Harmon merkte plötzlich, daß sein rechter Arm in einem harten Drehgriff festsaß, und Bonys Atem heiß an sein Gesicht traf.
    »Fallen lassen, Sie Idiot«, fuhr Bony ihn an. »Was soll der Unsinn? Wir müssen erst die Schuhe finden, ehe Sie ihn verhaften können.«
    »Ich werde diesen verfluchten Mörder nieder–«
    »Und ich breche Ihnen den Arm, wenn Sie nicht sofort nachgeben. Fallen lassen, habe ich gesagt!«
    Die blinde Wut des Wachtmeisters verrauchte, der Revolver entglitt seiner Hand. Bony schob ihn Bert Ellis zu, der bei Joyce stand. Tony Carr war nach vorn umgekippt, das Gesicht noch mit den Händen schützend. Bony gab weitere Befehle.
    »Sie bewachen hier Carr, Mr. Joyce. Wachtmeister Harmon und ich werden inzwischen seine Wohnung durchsuchen, nach Beweisen für den Mord an Kat Loader!«
    Joyce fluchte und stellte sich neben Carr. »Schon gut!« brüllte er erbittert. »Wir kümmern uns um Tony!«
    Seine Lederschuhe standen auf dem nackten Erdboden vor dem Bett. Die Strandschuhe konnten sie nicht entdecken.
    »Sind das denn die richtigen?« fragte Harmon in barschem Ton Bony, der die Absätze und die Sohlen betrachtete.
    »Ja«, erwiderte er. »Aber nur mit der Ruhe, wichtiger sind für uns die Strandschuhe. Die müssen wir finden. Jetzt könnten Sie Carr nur auf Verdacht festnehmen. Bringen Sie ihn lieber schon zur Polizeistation, bevor sich Leute ansammeln. Das könnte unangenehm werden.«
    »Wenn ich Rat brauche, werde ich Sie fragen. Ich will sofort diese Strandschuhe haben!«
    Sie suchten so gründlich, daß sie nichts übersehen konnten.
    Von Bony gefolgt, ging Harmon hinaus, blickte vor der Hütte grimmig umher und schrie: »Ich brauche ein Paar Strandschuhe Größe 42; der rechte ist an der Spitze etwas abgelaufen. Die müssen hier irgendwo sein. Sucht sie! Und Sie, Joyce, sind mir für Carr verantwortlich!«
    Er selbst, Ellis und Bony

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