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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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er an einen Ohrensessel aus braunem Leder.
    »Komm her«, flüsterte er und breitete die Arme aus. Sie gehorchte, ohne zu zögern. Er setzte sich und zog sie auf seinen Schoß, wo sie sich mit einem tiefen Seufzer zusammenkuschelte und das Gesicht an seiner Brust vergrub.
    Vincent stopfte die Decke unter ihrem Kinn fest, hielt Grace in den Armen und versprach Gott, sie nie wieder in Gefahr zu bringen, wenn ER ihr Leben schonte, und das Kind gesund zur Welt kam.
    Er legte das Kinn auf ihren Scheitel und spürte, wie sich sein Verlangen regte. Er fuhr mit den Händen über ihre Schultern und an ihren Armen hinab. Er ließ ihr dichtes, goldenes Haar durch seine Finger gleiten und streichelte die angespannten Muskeln in ihrem Nacken und Rücken. Dann senkte er den Blick und sah ihr in die Augen – in die Fülle der Gefühle, die zu ignorieren er so tapfer gekämpft hatte. Und er wusste, dass der Kampf verloren war.
    Er senkte den Kopf und küsste sie mit all der Leidenschaft, gegen die er gekämpft hatte, seit er sie getroffen hatte. Seit er sie zum ersten Mal berührt hatte. Seit er bei ihr gelegen hatte.
    Er presste die Lippen auf ihre. Als sie ihm die Arme um den Hals schlang und sich an ihn schmiegte, wurde der Kuss leidenschaftlicher.
    Er musste sie haben. War verrückt danach, sie zu besitzen. War beseelt von dem Wunsch, sie zu beschützen.
    Er hatte sich geschworen, nie wieder eine solche Besitzgier zu verspüren. Sie verstieß gegen seinen Schwur, alles in seiner Macht Stehende zu tun, sich – und sein Herz – zu schützen.
    Wieder küsste er sie, zog sie fest an sich und legte dann das Kinn wieder auf ihren Scheitel. Er konnte sie nicht ansehen, sondern starrte geradeaus. Er wollte nicht, dass sie das unverhohlene Begehren in seinen Augen sah. Wollte ihre von seinen Küssen geschwollenen, geröteten Lippen nicht sehen und sich danach sehnen, sie erneut zu küssen. Er wusste, dass er bereits einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte, und wollte ihn nicht noch mit Gefühlen verschlimmern, von denen es kein Zurück gab.
    Er wusste, dass er jetzt schon mehr für sie empfand, als klug war. Mehr als sein Herz verkraften könnte, wenn er sie verlöre.

Kapitel 13

    G race hätte sich lieber schlagen lassen, als nach London zurückzukehren und Caroline unter die Augen zu treten. Inzwischen wussten bestimmt auch ihre anderen Schwestern Bescheid.
    Sie konzentrierte sich auf die Landschaft, die am Kutschenfenster vorbeizog. Die grünen Hügel und Wiesen zu betrachten war besser als darüber nachzudenken, was ihr nach ihrer Ankunft blühte. Viel besser als zuzusehen, wie Vincents grimmige Miene noch düsterer wurde.
    Heute Morgen hatte sie sich wieder übergeben, gerade als sie aufbrechen wollten. Die Besorgnis, mit der er sie betrachtete, war fast mit Händen zu greifen. Sie atmete tief durch und betete, es bis London zu schaffen, ohne dass sie anhalten mussten.
    »Geht es dir gut?«
    In dem Bemühen, ihren gereizten Magen zu beruhigen, schluckte Grace heftig. »Tut mir leid, dass ich unsere Abfahrt verzögert habe.«
    »Das macht nichts. Übelkeit gehört zu einer Schwangerschaft dazu. Sie hält wahrscheinlich noch ein paar Wochen an.«
    Grace lächelte. »Meiner Schwester Josie war bei ihrem ersten Kind die ganze Zeit über schlecht. Sie ist mit Viscount Carmody verheiratet und wir befürchteten alle, noch vor der Geburt zu erfahren, dass sie sich aus Rache zu etwas hinreißen lassen und dann des Mordes angeklagt werden würde.«
    Vincent sah sie mit gerunzelter Stirn an und Grace dachte, wie gut er heute Morgen aussah. Wie ein einfacher Blick von ihm ihr Herz zum Rasen brachte. »Sie hat es ihren armen Gatten unbarmherzig büßen lassen. Er hat deshalb sogar damitgedroht, zu Caroline und Wedgewood zu ziehen, bis es vorbei ist. Zum Glück sind die nächsten beiden Kinder viel netter zu ihrer Mutter gewesen. Beim letzten war ihr sogar überhaupt nicht schlecht.«
    Er runzelte die Stirn. »Wie viele Kinder hat sie denn?«
    »Drei. Aber ich rechne schon bald mit einem vierten. Es ist nur so ein Gefühl.«
    »Sind es denn alles Töchter?«
    »Nein. Es sind alles Söhne.«
    Vincents Stirnfalten vertieften sich. »Wenn der Viscount schon drei Söhne hat, warum willigt sie dann ein, ihr Leben zu riskieren, um ihm noch einen vierten zu schenken?«
    Grace hätte am liebsten laut gelacht, doch ein Blick in sein Gesicht sagte ihr, dass er es ganz ernst meinte. Einen Herzschlag lang gefror ihr das Blut in den Adern. »Die

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