Intimer Betrug
bist nicht verantwortlich für seinen Mordanschlag auf mich.«
»Was ist es dann? Ist es so unmöglich, dass du mich zur Frau willst? Ist es so schwer, mich in den Armen zu halten wie in jener Nacht bei Madame Genevieve, bevor du wusstest, wer ich bin? Ist es dir so unmöglich, mich zu lieben?«
»Nein«, rief er aus und Grace hörte den Schmerz in seiner Stimme. »Aber wenn ich es täte, wäre es mir unmöglich, je wieder auf dich zu verzichten. Ich kann das nicht noch einmal durchmachen.«
Seine Worte trafen sie mit einer Wucht, die ihr den Atem nahm. Er hatte seine Furcht vor ihr offengelegt wie eine schwärende Wunde. Ein Wundherd, der ihm unerträgliche Schmerzen bereitete.
»Du musst nicht auf mich verzichten, Vincent. Ich verspreche es. Du wirst mich nicht verlieren wie Angeline und Lorraine.«
»So ein Versprechen kannst du mir nicht geben«, sagte er, seine Stimme voll Bedauern.
»Doch.« Grace griff nach seiner Hand und legte sie sich auf den Bauch. »Ich werde dir dieses Kind schenken, das in mir heranwächst. Und noch ein Dutzend mehr. Wir werden sie lieben und gemeinsam für sie sorgen und sie aufwachsen sehen.«
In seinem qualvollen Stöhnen lagen der unausgesprochene Kummer und das Leid seiner schmerzlichen Vergangenheit.
»Liebe mich, Vincent.«
Sie wartete und betete, dass er die Arme heben und sie umarmen würde. Dass sie die Barriere, die er zwischen ihnen errichtet hatte, durchbrechen konnte, damit er sie lieben könnte. »Verdamme uns nicht dazu, unser Leben allein zu leben. Die Leere, die du unserer Ehe zugedacht hast, überlebe ich nicht.«
Sie wandte sich ihm zu und stellte sich so dicht vor ihn, dass ihr Körper sich an seinen schmiegte. Wellen der Lust und des Verlangens durchliefen sie, jede Faser in ihr verzehrte sich nach seiner Berührung. So war es immer. Jedes Mal, wenn sie ihm nahe war. »Bitte, liebe mich.«
Er kapitulierte mit einem unartikulierten Laut tief in seiner Kehle, schlang die Arme um sie und zog sie an sich. Sein Mund senkte sich auf ihren und er küsste sie mit der Verzweiflung eines Verdurstenden auf der Suche nach einem Schluck Wasser. Seine Lippen pressten sich auf ihre und öffneten sich, ließen keinen Zweifel daran, was er begehrte.
Grace tat es ihm nach. Sie klammerte sich an seine Schultern und öffnete den Mund, gewährte ihm Zugang.
Ihre Vereinigung war wie eine Explosion. Wieder und wieder küsste er sie, rieb seine Lippen auf ihren, ein Geben und Nehmen, bis sie beide keine Luft mehr bekamen. Doch Atmen war auch gar nicht mehr wichtig. Sie brauchte keine Luft außer der, die sie und Vincent gemeinsam atmeten. Sie brauchte überhaupt nichts, außer von ihm gehalten zu werden.
Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn dichter an sich.
»Ich hätte wissen müssen, dass es unmöglich ist, mich von dir fernzuhalten«, raunte er an ihrem Mund.
»Unmöglich. Von Anfang an«, flüsterte sie.
Er küsste einen glühenden Pfad über ihre Wangen und ihren Hals hinunter. Grace brannte vor Verlangen, ihr Körper so heiß, dass sie fürchtete, in Flammen aufzugehen.
Vincents Hände glitten über ihren Körper, über die empfindliche Haut am unteren Rücken, und er zog sie noch näher an sich.
Sie stöhnte und fuhr ihm mit den Fingern durch das dichte, dunkle Haar.
Er hob den Mund von ihrem Hals und suchte erneut ihre Lippen, küsste sie leidenschaftlicher, bis ihr die Knie nachzugeben drohten. Ihr Herzschlag hämmerte in ihrer Brust wie ein durchgegangenes Pferdegespann, während seine Finger ihren Zauber woben, flüchtig über ihre Seiten glitten und dann nach innen wanderten.
Ein sanftes Stöhnen stieg aus ihrem tiefsten Inneren auf und sie ließ den Kopf zurückfallen. Er liebkoste sie unermüdlich. Sie konnte nicht mehr klar denken.
»Vincent …«
Sie atmete schwer, ihr Körper bebte in einem Verlangen, wie sie es nie zuvor verspürt hatte. Eine Verzweiflung, die sie nie für möglich gehalten hätte.
Sie nahm kaum wahr, dass er ihr das Nachthemd über den Kopf streifte, dass die Nachtluft über ihre Haut strich. Sie hieß die Kälte willkommen. Ihr Körper schien in Flammen zu stehen. Dann berührte er sie. Seine Finger strichen über ihre Haut, fanden den Weg zu ihrem Unterleib, wo sie ihr gemeinsames Kind trug.
Grace klammerte sich an seine Schultern, während sie sich ihm hingab.
»Ich brauche dich«, sagte er, hob sie auf seine Arme und trug sie zum Bett.
Grace zog ihn an sich. Sie brauchte ihn auch. So wie sie noch nie im Leben
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