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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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gebracht hatte, und hielt sie auf dem Schoß, die Hand auf ihrem dicken Bauch. Wenn sich das Kind wieder beruhigt hatte, legten sie sich wieder ins Bett, und er hielt sie fest im Arm.
    Sie verspürte noch einen kräftigen Stoß und rieb sich erneut den Bauch. Sie war jetzt fast im siebten Monat und im Vergleich zu ihren Schwestern zu dem gleichen Zeitpunkt ungeheuer dick.
    Ihre Schwangerschaft war bisher nicht einfach verlaufen. Leider. Sie wünschte sich, dass es anders wäre. Nicht ihretwegen, sondern für Vincent.
    Sie wusste, dass er besorgt war. Sie sah es in seinen Augen, wenn er sich von ihr unbeobachtet wähnte. Seine Angst war jedes Mal spürbar, wenn er ihren Bauch berührte, jedes Mal, wenn er zur Kenntnis nahm, wie groß sein Kind in ihr wurde. Die Furcht in seinen Augen war lähmend und keine noch so aufrichtige Beruhigung von ihrer Seite konnte sie vertreiben.
    Grace legte sich die Hand auf den Bauch und strich über die harte Wölbung, wo die Füße wieder zutraten. »Du bist ein kräftiges, gesundes Baby«, flüsterte sie und lächelte auf ihren Bauch hinab. »Ich kann es kaum erwarten, dass du deinen Vater kennenlernst. Du wirst sehr zufrieden mit ihm sein.«
    Wieder versetzte ihr das Baby einen Tritt. »Aber wegen all der Unannehmlichkeiten, die du mir bereitest, muss ich dich ein bisschen ausschimpfen. Das ist ganz schön rücksichtslos, weißt du.«
    Grace lächelte, als die Wölbung Ruhe gab, und bückte sich, um noch ein paar Blumen zu pflücken. Sie hatte erst die Hälfteder Menge, die ihr vorschwebte, beisammen, als sie sich wieder aufrichten musste, um ihren schmerzenden Rücken zu strecken. Mit zunehmendem Umfang kam das immer öfter vor. Ihr Rücken schmerzte und oft half da nur einer der Holzstühle mit gerader Rückenlehne aus dem großen Esszimmer.
    Sie rieb sich mit einer Hand den Rücken und hielt mit der anderen den Korb. Sie war dankbar, dass niemand von der Dienerschaft nahe genug war, um sie zu sehen. Sie wusste, dass sie momentan nicht gerade eine Augenweide war. Schon seit mehr als einem Monat nicht mehr.
    »Brauchst du Hilfe, Grace?«
    Grace wandte den Kopf und entdeckte Vincent, der über den Weg zu ihr schlenderte. Seine Jacke war aufgeknöpft, aber sein Halstuch war noch um seinen Hals geschlungen.
    »Ich versuche, noch ein paar von diesen Blumen zu pflücken, aber dein Sohn hat beschlossen, heute Nachmittag besonders aktiv zu sein. Oder er hat noch keinen Gefallen an unserer heimischen Flora gefunden und wird erst noch über ihre Schönheit belehrt werden müssen.«
    »Ich werde ihn gleich bei unserer ersten Begegnung darauf hinweisen«, scherzte Vincent, legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.
    »Ich bestehe darauf«, sagte sie und griff nach ihm, um den Kuss zu erwidern. »Und wenn du schon fragst, schneidest du mir ein paar von den rosafarbenen Nelken ab? Ich plane ein ganz besonderes Abendessen und sie werden auf unserem Tisch perfekt aussehen.«
    »Ein ganz besonderes Abendessen?«
    »Ja. Nur für dich und mich. Mit all unseren Leibgerichten.«
    Vincent lachte. »Und was sind heute
unsere
Leibgerichte?«
    »Pfirsichauflauf, Reispudding und Kirschkuchen. Und das köstliche Schokoladendessert unserer Köchin.«
    »Ich dachte, du magst keinen Pfirsichauflauf?«
    »Nur manchmal nicht, aber plötzlich habe ich Heißhunger darauf.«
    »Verstehe«, sagte Vincent und griff nach einer weiteren Nelke. »Und was soll es sonst noch geben?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe die Köchin gebeten, uns zu überraschen.«
    »Ich verstehe.« Vincent lachte und führte sie zu der niedrigen Steinmauer, die den Springbrunnen einfriedete. »Sie sind wunderschön, Euer Gnaden«, erklärte er und stellte den Korb auf dem Boden ab.
    Grace lachte. »Ganz und gar nicht. Ich bin ungeheuer hässlich, wie ein riesiger Wal, den ich auf Bildern gesehen habe.«
    »Wohl kaum.«
    Er setzte sich neben sie und schlang den Arm um ihre Schultern. Er roch durch und durch männlich und Grace atmete den sauberen Duft der freien Natur und den Geruch von Sattel und Pferd ein. Sie wusste, dass er neue Informationen über Fentington hatte, und war neugierig zu hören, was er erfahren hatte.
    Seufzend lehnte sie den Kopf an seine Schulter. »Und was hast du heute gemacht?«
    »Ich war bei Madame Genevieve.«
    Grace hob jäh den Kopf. »Hannah?«
    »Ja. Ich wollte mit ihr über ihren Vater sprechen, um zu sehen, ob sie mir vielleicht einen Hinweis geben kann, wo er sich

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