Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
mehr Stress machen. Ich war mächtig erleichtert, als Alex Brett am Nacken packte und ihm offenbar die Leviten las. Was auch immer er sagte, ließ Brett bleich werden und nicken. Dann stieß Alex ihn von sich, und Bretts Gesicht verdüsterte sich vor Demütigung. Er nickte Damien zu, und die beiden verzogen sich.
Alex kam zu mir zurück.
»Danke«, sagte ich.
Alex nickte. »Ich habe Brett gesagt, er soll sich zurückhalten. In letzter Zeit macht er nur Stress.« Sein Blick wurde sanfter. »Ich möchte nicht, dass du Ärger hast, Charley.«
»Das weiß ich. Und ich finde es cool, dass du Lukas geholfen hast.«
»Kein Problem. Tanzen wir nachher mal zusammen?«
Ich spürte Wärme in meinem Nacken, dann fragte Jake: »Was ist los?«
Ich sah über meine Schulter zu ihm hoch und lächelte angestrengt. »Nichts.«
Jakes Blick wurde eindringlicher, und die Atmosphäre war plötzlich angespannt. Alex nickte ihm auf diese coole Art mit dem Kinn zu, wie die Jungs es untereinander immer tun, lächelte mich an und ging dann zu seinen Freunden.
»Ich merke es, wenn du lügst, Charley.«
»Es war nichts. Brett hat Lukas angemacht. Ich wollte rübergehen und die Sache regeln, aber Alex hat gesehen, was los war, und sich drum gekümmert.«
Als ich sah, wie der Muskel in Jakes Kinn zuckte, wurde mir klar, dass Ehrlichkeit in diesem Fall nicht die beste Strategie gewesen war.
»Das reicht. Ich habe genug von dem Scheiß. Er und ich werden das ein für alle Mal klären.«
Definitiv nicht die beste Strategie.
»Nein.« Ich packte ihn an den Armen und zog ihn näher zu mir. »Alex hat ihn gewarnt, und in der Clique hat er Macht über ihn. Außerdem ist er mit den Zwölftklässlern befreundet, und wenn Alex sie darum bittet, werden sie Brett auf dem Spielfeld nicht den Rücken freihalten. Und dann ist Brett im Arsch.«
Jake senkte den Kopf, um mir in die Augen zu sehen, und umfasste meinen Nacken. »Es ist nicht Alex’ Angelegenheit, sich mit jemandem zu befassen, der meine Freundin schikaniert und meinen Bruder tyrannisiert.«
»Jake, du weißt doch, dass Brett nur nach einem Grund sucht, sich mit dir zu prügeln. Gib ihm keinen. Dieses Theater brauchen wir doch nicht.«
Sein Griff wurde fester. »Willst du damit andeuten, ich könnte bei einer Schlägerei mit Brett verletzt werden?«
Ich verzog genervt das Gesicht und antwortete: »Habe ich das gesagt? Waren das die Worte, die aus meinem Mund kamen?«
Er starrte mich einen Moment lang an, dann schüttelte er den Kopf. »Wie auch immer, Klugscheißerin.« Jake seufzte, aber mein Körper entspannte sich, denn ich merkte, dass er einlenkte. Er ließ meinen Nacken los und legte die Hände auf meine Hüften.
»Wo sind unsere Drinks?«
Er zuckte mit den Schultern. »Die habe ich wohl stehenlassen, als ich dich mit Alex reden sah.«
Natürlich.
Er spürte offenbar, dass ich wegen seiner Eifersüchteleien sauer war, und zog mich näher an sich. »Mir gefällt dein Kostüm.«
»Das sagtest du schon.«
»Ich meinte es auch so.«
Er küsste mich.
Meine Verärgerung schmolz dahin. Ich schmiegte mich an Jake, öffnete den Mund und erwiderte seinen Kuss. Ich mochte es, wie sich seine Finger fest um meine Hüften schlossen und mich vor Verlangen fast zerdrückten.
»Ähem.«
Wieder ließ uns ein lautes Räuspern auseinanderfahren. Ich drehte mich um. Eine feixende Lacey stand vor uns. »Wir langweilen uns, und Alex will wieder eine Party in seinem Pavillon schmeißen. Kommt ihr mit?«
Ganz bestimmt nicht. »Später.«
Zufrieden zogen Lacey und Rose wieder ab.
Jake sah mich mit finsterer Miene an. »Echt später?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Wenn ich gesagt hätte, dass wir nicht mitkommen, hätte sie so lange auf mich eingeredet, bis mir keine andere Wahl geblieben wäre, als ihnen einen Pfahl ins Herz zu rammen.« Ich schloss die Faust um einen unsichtbaren Pflock und stieß ihn sanft gegen Jakes Herz. »Stattdessen hat meine harmlose Lüge dafür gesorgt, dass wir Vampyra auf friedliche Weise losgeworden sind.«
Jakes Miene hellte sich auf. Lächelnd packte er meine Faust und zog mich an sich. »Und was machen wir jetzt?«
Ich antwortete, ohne zu zögern: »Brenton Fields.«
Jake musste warten, bis Brett gegangen war, damit er Lukas allein auf der Party lassen konnte. Mr Caplin würde Lukas abholen, wir mussten uns also wenigstens keine Gedanken darum machen, wie er nach Hause kam. Wir fuhren aus der Stadt raus zu unserem üblichen Platz. Jake ließ das
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