Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intruder 3

Intruder 3

Titel: Intruder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
gut«, sagte Stefan. »Das heißt, niemand kennt unsere Namen.«
    »Könnte der Herr sich vielleicht so ausdrücken, dass auch zwei geistig minderbemittelte Biker der zweifellos vorhande-nen Weisheit seiner Worte folgen können?«, fragte Frank spöttisch.
    »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte Stefan. »Wisst ihr, ich habe plötzlich Lust, heute noch weiterzufahren. Dieses Kaff ist tödlich langweilig. Im Monume nt Valley würde es mir jetzt besser gefallen, glaube ich.«
    »Tut dir sonst noch was weh?«, fragte Frank. »Wenn wir wie geplant über diesen Riesenstausee Lake Powell fahren, sind das zwei Tagestouren!«

    55
    »Gute vierhundert Meilen«, fügte Mike hinzu.
    »Aber nur, wenn wir diesem bescheuerten Zickzackkurs folgen, den das Reisebüro uns vorgegeben hat«, maulte Stefan.
    »Es wäre sowieso klüger gewesen, auf der Hinfahrt Lake Powell mitzunehmen, statt diese Gewalttour bis nach Moab durchzuziehen und jetzt wieder schräg durch die Pupille zurückzudüsen.«
    »Das war wegen der Minikreuzfahrt«, erinnerte ihn Frank.
    »Die mussten wir vorher buchen, und da sonst keine Termine mehr frei waren ...«
    »Vergiss Lake Powell und die Bootstour.« Stefan warf dann einen schnellen, verstohlenen Blick nach rechts und links, bevor er mit deutlich gesenkter Stimme fortfuhr: »Wir sollten von hier verschwinden. Nicht nur aus dem Hotel, sondern aus der Stadt. Und zwar direkt in Richtung Monument Valley.«
    »Bist du jetzt auch übergeschnappt?«, fragte Frank.
    »Habt ihr die Sirenen nicht gehört?«, wollte Stefan wissen.
    Frank und Mike schüttelten unisono den Kopf. Sie hatten absolut gar nichts gehört, was jedoch nicht viel zu bedeuten hatte. Die dudelnde Country-Musik, die das Restaurant berieselte, hatte ge nau die richtige Lautstärke, um zwar nicht störend zu sein, aber jeden Laut von draußen zu übertönen.
    »Was ist passiert?«, fragte Frank. »Hat der Ladenbesitzer nun doch das FBI gerufen, weil wir gegen seine Scheibe getreten haben?«
    »Dir wird das Lachen gleich vergehen«, sagte Stefan leise.
    »Jemand hat den Typ aus dem Harley-Laden umgebracht.«
    Frank riss ungläubig die Augen auf, und Mike spürte, wie auch noch der letzte Rest Farbe aus seinem Gesicht wich.
    »Wie bitte?«, murmelte Frank.
    »Die ganze Straße ist voller Cops«, bestätigte Stefan.
    »Sie haben alles abgesperrt, aber ich habe mich unters Volk gemischt und die Ohren gespitzt.« Er schüttelte den Kopf.
    »Jemand hat den Kerl umgelegt, und zwar, kurz nachdem wir 56
    im Laden waren. Und nicht einfach nur erschlagen oder erschossen. Anscheinend hat man ihn regelrecht abgeschlach-tet.«
    »Ich weiß«, sagte Mike tonlos.
    Stefan blinzelte, und auch Frank sah ihn fragend und ala rmiert zugleich an. »Woher?«
    »Ich habe es im Spiegel gesehen«, antwortete Mike.
    »Was soll jetzt dieser Blödsinn wieder?«, fragte Stefan. »Bist du betrunken?«
    »Vergiss es«, sagte Frank hastig. »Ich erkläre es dir später.
    Was soll der Unsinn? Wieso sollen wir die Stadt verlassen, nur weil jemand diesen Typen umgelegt hat? Wahrscheinlich hat er es verdie nt. Ich hätte ihm selbst gerne den Hals umgedreht.«
    »Und ob ich es ernst meine!« Stefan sah sich erneut misstrauisch und sehr schnell um. »Begreift ihr denn nicht?«
    »Nee«, sagte Frank. »Ich begreife absolut nicht, was wir damit zu tun haben sollen. Wir haben ihn schließlich nicht umgebracht, oder?«
    »Aber wir waren kurz vorher in seinem Laden«, antwortete Stefan. »Wahrscheinlich waren wir sogar die Letzten, bevor der Killer kam. Habt ihr Lust, den Rest der Woche im Untersu-chungsgefängnis zu verbringen? Oder vielleicht den Rest des Jahres?«
    »Du bist völlig übergeschnappt!«, ereiferte sich Frank.
    »Ist dir eigentlich klar, dass wir uns erst recht verdächtig machen, wenn wir jetzt abhauen? Wenn sie uns dann erwi-schen, sitzen wir richtig in der Tinte.«
    »Du bist übergeschnappt, wenn du glaubst, dass ich hier bleibe und auf die Weisheit der amerikanischen Polizei vertraue«, antwortete Stefan scharf. »Verdammt, schalt dein Gehirn ein! Wir waren die Letzten, die den Laden betreten haben. Mindestens ein Dutzend Leute hat uns dabei beobachtet! Und noch mehr vermutlich, als wir rausgekommen sind -
    und das ziemlich hastig, falls ihr es vergessen haben solltet.

    57
    Wenn uns das nicht verdächtig macht, dann weiß ich nicht.
    Und dazu kommt noch etwas.«
    »Was?«, fragte Frank. Er warf Mike einen fragenden Blick zu, doch dieser saß nur wie betäubt vor

Weitere Kostenlose Bücher