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Intruder 3

Intruder 3

Titel: Intruder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sich hin starrend da und reagierte auf nichts. Sein Blick bohrte sich geradezu in Stefan.
    Er empfand nicht einmal Erschrecken, sondern nur so etwas wie eine vollkommene Leere. Nein, das war unmöglich!
    Und doch: Stefan deutete mit einer Kopfbewegung auf Mike.
    »Soviel ich gehört habe, wurde der Kerl mit einer indianischen Streitaxt erschlagen, bevor man ihn in Stücke geschnitten hat.
    Mit derselben Axt, mit der Mike herumgefuchtelt hat. Seine Fingerabdrücke sind da drauf, verdammt noch mal!«
    Frank schwieg eine ganze Weile, aber dann schüttelte er wieder den Kopf. »Es ist trotzdem ein Fehler«, beharrte er.
    »Wir sollten zur Polizei gehen.« Sein Gesicht hellte sich auf.
    »Wir können doch beweisen, dass wir nichts mit dem Mord zu tun haben!«
    »Ach? Und wie?«, erkundigte sich Stefan; allerdings auf eine Art, die klar machte, dass er die Antwort bereits kannte - und nicht besonders viel davon hielt.
    »Wir haben einen Zeugen!«, sagte Frank. »Erinnerst du dich?
    Der Langhaarige, der hereingekommen ist! Der Bursche, dem wir schon im Grand Canyon begegnet sind.«
    »Der, dessen Motorrad Mike fast umgerannt hätte«, bestätigte Stefan. »Stimmt. Er könnte uns entlasten.« Er nickte bekräftigend, bevor er sagte: »Es sei denn, er ist der Killer.«
    Frank starrte ihn an. Stefan hielt seinem Blick einen kurzen Moment lang gelassen Stand, ehe er sich an Mike wandte.
    »Was ist jetzt? Kannst du mit der Hand fahren?«
    Mike reagierte noch immer nicht. Er konnte es nicht. Seine Gedanken bewegten sich nun langsam und träge, aber er fragte sich, ob es nicht besser gewesen wäre, es wäre bei der Paralyse geblieben: Er, Mike, hatte es gesehen. Er hatte den Mord definitiv miterlebt, auch wenn es noch so unmöglich schien!

    58
    Lass uns spielen, weißer Mann.
    Stefan deutete sein Schweigen offensichtlich als Kritik, denn er drehte sich mit einer Beistand heischenden Geste zu Frank um.
    »Ich weiß, dass es riskant ist«, sagte er. »Verdammt, ich bin ganz bestimmt auch nicht scharf darauf, vor den Bullen davonzulaufen, aber alles andere wäre Wahnsinn!«
    Während er sprach, war seine Stimme immer lauter gewo rden. Etliche Gäste blickten bereits wieder stirnrunzelnd in ihre Richtung. Stefan schwieg erschrocken über sich selbst eine Sekunde, bevor er mit erzwungener Ruhe und deutlich leiser fortfuhr: »Glaubt bloß nicht, dass mir das gefällt, aber es ist nun mal eine beschissene Situation, und ihr wisst, wie so was hier läuft. Das Allermindeste, was uns blüht, ist, dass sie uns so lange festhalten, bis die Sache geklärt ist. Unser Urlaub wäre auf jeden Fall gelaufen. Und sie werden uns bestimmt nicht im Hotel wohnen lassen.«
    »Das ist einer kleinen Verfolgungsjagd mit dem FBI ja auch vorzuziehen«, sagte Frank mürrisch. Aber er klang schon nicht mehr ganz so überzeugt wie zuvor.
    »Niemand wird uns verfolgen«, behauptete Stefan.
    »Wenn wir erst einmal aus Moab raus sind, dann haben sie keine Chance mehr. Niemand weiß, wer wir sind und wohin wir wollen.«
    »Abgesehen von den Cops, die vorhin unsere Personalien aufgenommen haben«, sagte Frank.
    »Ein Grund mehr, von hier zu verschwinden«, beharrte Stefan. »Und zwar schnell. Aber unauffällig. Ich schlage vor, wir fahren getrennt los und treffen uns außerhalb der Stadt.
    Wenn überhaupt, dann suchen sie nach drei Typen auf Motorrädern. Sie können unmöglich jeden einzelnen Biker anhalten.«
    »Hältst du das hier für einen beschissenen James-Bond-Film?«, fragte Frank.
    »Ich halte es für die beschissene Wirklichkeit«, antwortete 59
    Stefan mit einem kalten Grinsen. »Ihr beide seid ja vielleicht scharf darauf, eine Gefängniszelle von innen kennen zu lernen, aber ich nicht.« Er funkelte Mike an. »Würdest du freundli-cherweise auch mal was dazu sagen?«
    »Ich ... ich weiß nicht«, murmelte Mike. Selbst das Sprechen fiel ihm schwer. Alles drehte sich um ihn.
    »Ja, das ist genau die Art von präziser Auskunft, die ich von dir erwartet habe«, sagte Stefan gehässig. Er begann unruhig mit den Fingerspitzen auf den Tisch zu trommeln. Fast eine Minute lang wartete er vergeblich auf eine Antwort, dann zuckte er trotzig die Schultern und stand auf.
    »Also gut, wie ihr wollt. Ich verschwinde jedenfalls von hier.
    Wenn ich das richtig aufgeschnappt habe, gibt es fünfund-zwanzig Meilen südlich von hier an der 191 ein McDonald's.
    Da warte ich auf euch.«
    Er ging. Während Stefan sich umdrehte, bemerkte Mike aus den Augenwinkeln, wie Frank

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