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Intruder 4

Intruder 4

Titel: Intruder 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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enthalten.
    »Das war Rettung in letzter Sekunde«, sagte er, während er die Augen schloss und genießerisch die letzten Tropfen von seinen Lippen leckte. »Er war hier.«
    »Wer?«
    »Unser Freund«, antwortete Frank. »Silver Star. Der Lonesome Rider - nennt ihn, wie ihr wollt. Er ist vor kaum zehn Minuten hier durchgekommen.«
    »Und wohin?«
    »So groß ist die Auswahl ja nicht, oder?«, gab Frank zurück.
    »Straight ahead in die Hölle.«
    Er machte eine vage Kopfbewegung nach draußen, und Stefan riss ungläubig die Augen auf. »Aber es ist unmöglich, den Kurs mit einem Chopper zu schaffen! Ehe du dich ver-siehst, setzt irgendwo der Motor auf. Schließlich ist eine Harley keine Geländemaschine!«
    »Das sehen die einheimischen Führer auch so«, antwortete Frank und trank einen weiteren großen Schluck. »Deshalb waren sie ganz aus dem Häuschen. Wahrscheinlich sprechen sie noch in einem Jahr davon ... jedenfalls haben sie schon 42
    Wetten abgeschlossen, wie lange es dauert, bis sie den Abschleppwagen bestellen müssen. Wie auch immer, anscheinend hat er es geschafft.«
    »Was heißt hier anscheinend?« Mike machte eine Kopfbewegung in die gleiche Richtung wie zuvor Frank. »Seht mal da.«
    Vielleicht eine Meile entfernt, genau in der Mitte zwischen zwei gewaltigen Felstürmen, blitzte ein silberner Stern. Der Verrückte hatte offensichtlich bereits die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht - und das, obwohl Stefan mit jedem Wort Recht gehabt hatte.
    Der Kurs war mörderisch und weder mit einem normalen Auto noch mit einem normalen Motorrad zu schaffen. Ganz zu schweigen von einer Harley.
    »Ich hoffe, von euch kommt jetzt keiner auf die Idee, ihm hinterherzufahren«, brummte Stefan.
    Frank kippte den Rest seiner Cola hinunter und linste gierig in Mikes Becher, der erst zur Hälfte geleert war. Mike schob ihn ihm hin. Er hatte Durst, aber die Cola schmeckte wie das Material, in dem sie angeboten wurde.
    »Ist schon alles organisiert«, sagte Frank, während er unge-niert auch den Inhalt des zweiten Bechers hinunterstürzte. »Wir können einen Wagen mieten - mit Fahrer. Das tun die meisten hier.«
    »Das meine ich nicht«, erwiderte Stefan. »Ich frage mich, warum sich der Kerl so große Mühe macht, uns dort hinaus-zulocken. Das ist die perfekte Falle, oder?«
    »Stimmt«, antwortete Frank ungerührt. »Aber wenn er uns wirklich etwas antun wollte, hätte er es längst gekonnt. Und sehr viel bequemer.«
    »Und was soll das dann?«
    Frank zuckte mit den Schultern. »Vielleicht spielt er mit uns.«
    Mike starrte ihn an. Sein Herz begann zu hämmern. Was hatte Frank gesagt? Manchmal spielt er.
    Sein Blick blieb Frank nicht verborgen. »Ist was?«

    43
    »Nein«, erwiderte Mike hastig. Er musste aufpassen. Vie lleicht verlor er ja allmählich den Verstand, aber es war nicht unbedingt nötig, dass die beiden anderen es merkten. Mit einer raschen Bewegung stand er auf und wandte sich zur Tür. Die anderen schlossen sich an.
    Obwohl das Innere des Schnellrestaurants nicht klimatisiert war, traf sie die Hitze erneut wie ein Hieb. Die Luft schien zu kochen, und Mike hatte das Gefühl, Sandpapier zu atmen.
    Heißes Sandpapier!
    Frank ächzte, und Stefan fragte: »Wisst ihr eigentlich, warum man diese Art von Restaurants Fast Food nennt?«
    »Weil das Zeug, das sie anbieten, fast Essen ist«, antwortete Frank. »Weißt du eigentlich, wie oft du das schon gefragt hast, Stefan?« Er machte eine Geste, die in keine bestimmte Ric htung gemünzt schien. »Da drüben steht unser Taxi.«
    Er marschierte los, und sie mussten den Parkplatz fast bis zur Hälfte überqueren, bis Mike begriff, welches Ziel sie ansteuer-ten.
    Was Frank so großspurig als Taxi bezeichnet hatte, war ein uralter, rostschutzfarbener Pick-up, ein mindestens dreißig Jahre altes Monstrum mit gut anderthalb Meter hohen Reifen und einer Stoßstange, die mit rostigem Draht festgezurrt war.
    Der Chauffeur, der an der durchlöcherten Tür auf der Beifah-rerseite lehnte, war ein Indianer undefinierbaren, aber hohen Alters, der Frank heftig gestikulierend entgegentrat und ihn mit einem Redeschwall begrüßte, als wären sie alte Freunde.
    »Das meinst du nicht ernst!«, ächzte Stefan. »Diese Rostlaube kommt doch keine hundert Meter weit!«
    »Du kannst gerne mit dem Motorrad nachkommen«, erwiderte Frank ruhig. »Wir schicken dir dann einen Abschleppwagen.
    Oder gleich den Rettungshubschrauber.« Er drückte dem Indianer einen Geldschein in die Hand und

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