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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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zerren.«
    »Das kommt von dem Computer«, erklärte Eric. »Er besteht nämlich aus einem mit Neutronium umkleideten Verbund künstlicher Schwarzer Mikrolöcher. Den gibt es auf der ganzen Welt nur einmal. Unglücklicherweise hat diese Konstruktion die Nebenwirkung, dass sie einen gewissen Sog erzeugt.« Er fuhr mit der Hand über die Wand und versuchte, sein Tempo abzubremsen.
    »Muss ja eine gewaltige Leistungskraft haben, das Ding«, erwiderte Geoff.
    »Sie haben’s erfasst.«
    »Ob man auf dem wohl Nascar Racing spielen könnte? Mit allen Schikanen, meine ich. Auf meinem alten 486 DX 4 hat sich das Ganze immer wie blöd hingezogen …«
    » Nascar Racing ?«
    »Ein altes Computerspiel. Nie davon gehört?«
    »Dieser Computer dient NICHT dazu, Spiele zu machen«, stellte Eric in empörtem Ton fest. »Seine einzige Funktion besteht darin, Informationen zu speichern. Unmengen von Informationen.«
    »Und Sie haben noch nie versucht, Spiele drauf laufen zu lassen?«
    »Dafür ist dieser Computer nicht gedacht!«, schnaubte Eric. »Wissen Sie eigentlich, zu welchen zeitlichen Berechnungen dieser Computer fähig ist? Haben Sie auch nur die leiseste Vorstellung, wie schwierig es ist, trotz der Hawking-Strahlung solche Berechnungen anzustellen? Glauben Sie allen Ernstes, wir würden diese ungeheure Leistungskraft darauf verschwenden, irgendwelche läppischen Computerspiele zu machen?«
    »Ich wollte Sie schon lange fragen, was es eigentlich mit diesen zeitlichen Berechnungen auf sich hat.« Geoff gab sich keine Mühe, den skeptischen Ton in seiner Stimme zu unterdrücken. Er war fest entschlossen zu beweisen, dass sich dieser Computer in Bezug auf seine Person geirrt hatte.
    »Ganz einfach«, erwiderte Eric, den es erleichterte, dass Geoff endlich vernünftige Fragen stellte. »Der Computer ist im Grunde ein Simulator, der ein genaues Modell des Raum-Zeit-Kontinuums nachbilden kann.
    »Und wie genau ist dieses Modell ?«
    »So genau, dass es für die nächsten hunderttausend Jahre die Vibrationen jedes Moleküls auf diesem Planeten erfassen kann.«
    »Also ziemlich genau«, meinte Geoff.
    »Das können Sie laut sagen«, erwiderte Eric. »Der Computer macht einen Schnappschuss von der letzten Nanosekunde dieses Modells, die in hunderttausend Jahren verstreichen wird. Ausgehend von diesem Bezugspunkt lässt er das Modell noch einmal durchlaufen und arbeitet die Variablen ein, die sich daraus ergeben, dass jemand durch die Zeit reist und einen bestimmten Punkt aufsucht. Wenn sich die letzte Nanosekunde dann in irgendeiner Weise von dem ursprünglichen Schnappschuss unterscheidet, darf der Betreffende nicht reisen.«
    »Ist das auch bei mir so abgelaufen?«, fragte Geoff. »Sie haben den Computer simulieren lassen, dass ich aus meiner eigenen Zeit geholt werde, und die letzte Nanosekunde war genauso wie der ursprüngliche Schnappschuss?«
    »So ist es.«
    »Also, eine kleine Abweichung gab es schon«, warf Tim ein. »Aber der Computer ist zu dem Schluss gekommen, dass die noch innerhalb des Toleranzbereichs lag.«
    »Und was war das für eine Abweichung?«
    »Der Umstand, dass eine Möwe in Brighton nach rechts statt nach links blickte.«
    Geoff runzelte die Stirn. »Das war alles?«
    »Ja.«
    »Sonst keine Abweichungen?«
    »Nein.«
    »Eine Möwe?«
    »Eine Möwe.«
    »Was hat sie sich denn angesehen?«
    »Soweit wir feststellen konnten, nichts«, sagte Tim. »Alles andere auf dem gesamten Planeten war genauso wie sonst. Bloß dass diese eine Möwe eben in eine andere Richtung blickte.«
    »Aber warum denn?«
    »Das entzieht sich unserer Kenntnis. Es ist einfach so.«
    »Du meinst, alle anderen befanden sich genau da, wo sie sich ursprünglich befanden? Und machten genau das, was sie ursprünglich machten?«
    »Nicht ganz«, sagte Eric.
    »Was heißt das?«
    »Das ist ziemlich kompliziert. In hunderttausend Jahren wird die Erde völlig anders aussehen als heute. Unseren Simulationen zufolge wird die Menschheit zu anderen Galaxien aufgebrochen und die Erde zu ihrem natürlichen Zustand zurückgekehrt sein. Alle Städte werden zu Staub zerfallen sein, es wird keine Luftverschmutzung mehr geben, die Polkappen werden sich neu gebildet haben. Der gesamte Planet wird letzten Endes zu einem einzigen großen Naturreservat werden. Was eigentlich wunderschön ist.«
    Bevor Geoff dazu kam, darüber nachzudenken, was für einen Einfluss er wohl auf eine Möwe haben könnte, bemerkte er, dass sich der Korridor, durch den sie gingen,

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