Invaders: Roman (German Edition)
temporäre plastische Chirurgie mit.«
Schweigend ging die junge Frau davon und zog sich das Stroh aus dem Haar, das sie resigniert zerknickte.
»Nun mal nicht so trübsinnig, Leute!«, rief der Beamte, der merkte, dass die Stimmung der anderen auf den Nullpunkt gesunken war. »Matt Davies! Sie sind als Nächster dran!« Die Tür zur Abreisekammer öffnete sich wieder.
Geoff sah zu, wie die restlichen Touristen vom Computer gescannt wurden. Viele durften reisen, ebenso viele auch nicht. In einem Fall wurde eine fünfköpfige Familie zurückgeschickt, weil der älteste Sohn den Test nicht bestand. Wie sich herausstellte, hatte er sich die im siebzehnten Jahrhundert üblichen Flüche nur unzureichend angeeignet und hätte großes Aufsehen erregt, als er sich versehentlich die Finger in einer Scheunentür einklemmte. Seine Mutter war so wütend, dass sie, als die Familie abgewiesen wurde, keineswegs mit den Flüchen geizte, die im einunddreißigsten Jahrhundert üblich waren. Geoff grinste in sich hinein. Zumindest an einigen Dingen hatte sich nicht viel geändert.
»Nun, unsere kleine Führung ist fast vorüber«, sagte Eric, als der letzte Tourist auf das Podest trat. »Hätten Sie Lust, das Jahr 1666 zu besuchen?«
»Ehrlich gesagt hat das nie auf meiner To-do-Liste gestanden«, erwiderte Geoff. »Der einzige Ort, den ich dieses Jahr mal aufsuchen wollte, ist dieser neue Fish-and-Chips-Laden, der in unserer Gegend aufgemacht hat.«
»Trotzdem. Was halten Sie davon?«, fragte Eric. »Wäre sehr nützlich für Sie, eine dieser Reisen selbst zu erleben.«
»Aber ich war doch schon im Jahr fünfundsechzig Millionen vor Christus«, sagte Geoff. Nach diesem traumatischen Erlebnis riss er sich nicht gerade darum, wieder in der Zeit zurückzureisen. »Ist es denn wirklich nötig, auch noch woandershin zu reisen?«
»Ich denke schon«, antwortete Tim. »Der Besuch in der Kreidezeit war ja sicher hochinteressant, aber damals hattest du keine Möglichkeit, einen unserer Zeitreiseführer in Aktion zu erleben.«
Geoff dachte eine Weile nach. »Brauche ich da eine Zahnbürste?«, erkundigte er sich. »Ich hab nämlich keine dabei.«
»Nein, Sie brauchen keine Zahnbürste«, erwiderte Eric. »So etwas dürften Sie übrigens gar nicht mitnehmen. Außerdem werden wir uns nur kurze Zeit dort aufhalten – gerade mal so lange, dass Sie einen anderen Zeitreiseführer kennenlernen und sich ein Bild von Ihren Aufgaben machen können.«
»Na, was meinst du?«, sagte Tim. »Oder hast du schon was anderes vor?«
Geoff schwieg eine Weile. Er hatte in der Tat allerlei anderes vor – zum Beispiel irgendwo gemütlich rumzusitzen, Tee zu trinken und alle größeren Anstrengungen zu vermeiden. Andererseits musste er zugeben, dass er neugierig geworden war.
»Tja, warum eigentlich nicht?«, sagte Geoff.
»Großartig«, erwiderte Tim. »Dann tritt schnell in den Lichtstrahl, damit wir uns auf den Weg machen können.«
Geoff zögerte. »Ist das auch ungefährlich?«, fragte er.
»Natürlich ist es ungefährlich!«, fuhr ihn Eric an. »Wenn es gefährlich wäre, könnten wir den Laden hier gleich dichtmachen.«
»Anzunehmen«, antwortete Geoff und stieg vorsichtig auf das Podest. Überrascht stellte er fest, dass der Lichtstrahl im Vergleich zu der Temperatur, die im Raum herrschte, angenehm kühl war. Auf seinen Armen bildete sich sogar eine Gänsehaut. Er machte die Augen zu und beschloss, das Ganze zu genießen.
»Wie kommt es eigentlich, dass ich nicht gescannt wurde, bevor ich zu den Dinosauriern gereist bin?«, erkundigte sich Geoff, während er darauf wartete, dass das Licht grün wurde.
»Das war nicht erforderlich«, erwiderte Eric. »Diese Reise hat der Computer schon berücksichtigt, als er Ruth und Mr. Knight scannte – er wusste bereits, dass sie Sie dorthin mitnehmen würden, als die beiden von hier aus zu dem Einstellungsgespräch mit Ihnen aufbrachen.«
»Der Computer kann zeitlich so weit zurückgehen?«, fragte Geoff, dem plötzlich sehr heiß wurde. Er öffnete die Augen. Das Licht hatte sich grün gefärbt.
»Das ist schließlich ein Super computer«, sagte Tim. »Na, bist du bereit, ins Jahr 1666 zu reisen?«
»Glaub schon«, erwiderte Geoff. »Vorausgesetzt, ich muss nicht wieder das Ende der Welt miterleben. Du weißt schon – Tod, Zerstörung, Feuer und so was.«
»Hmm … Ich fürchte, da wirst du kein Glück haben«, sagte Tim.
»Wie meinst du das?«
»Hast du denn gar keine
Weitere Kostenlose Bücher