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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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großen Brand von London nur einmal gab, Geoff. Tausende von Touristen wollen ihn sehen. Glaubst du allen Ernstes, wir hätten nur einen einzigen Zeitreiseführer, um eine derartige Nachfrage abzudecken? Ein Einzelner kann ja nicht an mehreren Orten zugleich sein.«
    »Na ja, könnte er schon«, warf Eric ein. »Wir bräuchten bloß ständig ein und denselben Zeitreiseführer in die Vergangenheit zu schicken, damit er wieder und wieder Gruppen durch das brennende London führt. Dabei würden wir allerdings riskieren, dass man ihn an zwei Orten gleichzeitig sieht. Nicht sehr empfehlenswert, wenn man versucht, die ganze Sache geheim zu halten.«
    »Besonders fair wäre es für den Betreffenden auch nicht«, fügte Tim hinzu. »Das wär so wie in Und täglich grüßt das Murmeltier. Kannst du dir vorstellen, jahrelang immer wieder denselben Tag zu durchleben?«
    Das konnte sich Geoff durchaus vorstellen. Schließlich hatte er die letzten sieben Jahre seines Lebens damit verbracht, sich nachmittags Talkshows anzusehen, die einander glichen wie ein Ei dem andern.
    »Aber wie funktioniert das Zeitreisen nun eigentlich?«, wollte Geoff wissen.
    Eric blickte auf.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte er.
    »Ich meine, ist es kompliziert?«
    Eric schloss die Augen und seufzte.
    » Kompliziert ist gar kein Ausdruck«, sagte er. »Was wissen Sie über Quantenphysik? Ist Ihnen bekannt, dass das gesamte Universum im Grunde genommen eine komplexe Art von Hologramm ist?«
    »Nicht wirklich. Könnten Sie mir das Ganze vielleicht erklären?«
    »Völlig unmöglich«, erwiderte Eric. »Ich würde allein zwei Jahre brauchen, um Ihnen darzulegen, wie man ein Quantenkonglomerat so manipuliert, dass man ein Photon zeitlich um eine Nanosekunde zurückversetzt, von organischer Materie ganz zu schweigen. Vergessen Sie’s.«
    »Ach, nun machen Sie schon«, sagte Geoff. »Können Sie es nicht kurz zusammenfassen?«
    »Zusammenfassen?«, wiederholte Eric. »Die Theorien, die dem Zeitreisen zugrunde liegen, kann man nicht kurz zusammenfassen !«
    »Sprich ein bisschen leiser«, bat Tim und legte Eric die Hand auf die Schulter.
    »Aber ich bin doch jetzt durch die Zeit gereist«, sagte Geoff. »Da habe ich doch wohl das Recht, etwas darüber zu erfahren, oder?«
    »Nein, haben Sie nicht!«
    »Auch nicht ein kleines bisschen?«
    Eric schloss erneut die Augen und holte tief Luft.
    »Können Sie Auto fahren?«, fragte er.
    »Ähm … also einen Führerschein hab ich.«
    »Und wissen Sie, wie man einen Verbrennungsmotor baut?«
    »Nein.«
    »Na bitte. Genauso ist es beim Zeitreisen, nur zig-mal komplizierter. Glauben Sie mir – einem Zeitreisenden die Regeln des Zeitreisens zu erklären wäre so, als würde man einem Golfball die Golfregeln erklären.«
    Geoff beschlich das Gefühl, dass Eric, wenn er ihn noch länger mit Fragen nervte, den Vergleich höchstwahrscheinlich weiter ausführen würde und mit dem nächstbesten Gegenstand, der Ähnlichkeit mit einem Golfschläger hatte, auf ihn losginge. Geoff blickte die Straße auf und ab und suchte krampfhaft nach einem anderen Gesprächsthema.
    »Ah«, sagte Tim und zeigte auf einen jungen Mann, der auf sie zukam. »Da ist William.«
    Geoff musterte ihn von oben bis unten, weil es ihn interessierte, wie ein anderer Zeitreiseführer aussah. Wie sich herausstellte, wirkte William wie ein Durchschnittstyp – er hatte weder besondere Kennzeichen, noch war er irgendwie attraktiv. Ansonsten war er mit alldem ausgestattet, was man beim Standardmodell eines Menschen erwarten durfte, nämlich mit Haaren, Augen, Armen und Beinen. Kurzum, alles an ihm war ganz … normal. Er war ziemlich klein und vielleicht zwei oder drei Jahre jünger als Geoff. Das einzige leicht Ungewöhnliche war vielleicht die Tatsache, dass er wie ein Bauer gekleidet war. Aber das lag vermutlich daran, dass er ein Bauer war . Sein Gesicht war schmutzig, seine Lippen aufgesprungen, und in seinem dichten Haar hing Stroh, als hätte er sich vor Kurzem in einer Scheune herumgewälzt.
    »Guten Abend allerseits«, flüsterte er, während er sich vorsichtig nach allen Seiten umsah und der Gruppe mit einer Geste zu verstehen gab, näher zusammenzurücken. »Herzlich willkommen im siebzehnten Jahrhundert. Mein Name ist William Boyle, ich werde für die Dauer Ihres Aufenthalts in London Ihr Zeitreiseführer sein.«
    »Pass gut auf«, schärfte Tim Geoff ein. »William ist sehr kompetent.«
    »Wir schreiben das Jahr 1666«, fuhr William in raunendem

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