Invasion 04 - Die Rettung
ich ein Lager auf dem Farmgelände meiner Familie angelegt habe, oder weil ich zugelassen habe, dass mein Bataillon ausgelöscht wird, weiß ich, wie ich mich entscheide.«
»Oh.«
»Es geht weiter mit den guten Nachrichten. Irgendwie. Ihre Freundin hält sich mit einer gemischten Gruppe aus Zivilisten und Militärpersonal auf der Farm auf. Sie können sie als Maulesel engagieren.«
Tommys Kinn arbeitete unter der Gelschicht und er zählte bis zehn. »Sie wollen, dass ich Wendy hier raufbringe? Was in drei Teufels Namen soll die denn mitten in dieser Scheiße hier? «
»Dasselbe wie meine Tochter: überleben«, sagte O'Neal in einem Tonfall, der erkennen ließ, dass er lächelte.
»Ihre Tochter ?«
»Offensichtlich hat sie überlebt, was für meinen Vater leider nicht zutrifft«, antwortete Mike und deutete nach Nordwesten. »Die Farm ist etwa sechs Meilen entfernt in dieser Richtung. Ich bin dort aufgewachsen.«
»Du lieber Gott, Sir. Ich…«
»Lassen Sie sich deswegen keine grauen Haare wachsen«, sagte Mike mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wir wollen einfach sagen, dass wir beide gute Gründe haben, diese Stellung hier zu halten. Und diese Schlacht auch zu überleben.« Er hielt kurz inne und machte dann eine hilflose Handbewegung. »Aber… selbst wenn wir es schaffen, den Pass wieder einzunehmen, nachdem wir abgezogen sind, werden wir anschließend hier nicht weggehen können. Oder, weiß der Teufel, nicht einmal herausgetragen werden…«
»Die schicken das SheVa, Sir…«
»Ja, ich weiß schon. Ein SheVa, etwa eine Million Posleen. Tut mir Leid, und ich will auch niemanden zu nahe treten, aber ich würde nicht einmal damit rechnen, dass die Zehntausend es schaffen. Geschweige denn ein SheVa ohne Support. Aber was ich sagen wollte… wenn Sie meine Tochter sehen… sagen Sie ihr, dass ich sie lieb habe. Okay?«
»Okay, Sir.« Tommy wollte weiterreden, hielt aber inne, als er sah, wie der Major die Hand hob.
»Ich habe Ihrem AID alle Informationen gegeben, die es bezüglich des Lagers und des Kontrollpunkts braucht«, fuhr O'Neal fort. »Die Zeit ist verdammt knapp, ich möchte deshalb, dass Sie sofort losziehen, noch vor dem Rest des Bataillons. Aber trotz der knappen Zeit sollten Sie sich ein wenig Zeit frei nehmen, wenn Sie dann bei der Gruppe sind. Und Ihrer Freundin.« Wieder eine schwer zu deutende Handbewegung, und dann tippte O'Neal an die Kniepartie von Sundays Anzug. »Nehmen Sie sich, was Sie können, solange Sie es können, Tommy. Gott gibt uns im Leben nicht sehr viel.« Damit wälzte er sich nach hinten aus dem Loch und kroch zum Bataillonsstand.
»Boss, hier gibt es ein kleines Problem.« Sergeant Major Ernie Pappas zog immer noch die Bezeichnung »Gunny« vor. Er war als Gunnery Sergeant des Marine Corps in den Ruhestand gegangen, zu einer Zeit, als es Aliens nur in der Science Fiction gab. Aber als einer der ersten Soldaten, die man dem Verjüngungsprogramm unterzogen hatte, hatte er seit den ersten Landungen entweder andere ausgebildet oder an der Front gekämpft. Und wenn eine taktische Situation im Eimer war, erkannte er das auf einen Blick.
»Allerdings«, erwiderte O'Neal. »Das wird ein Scheißspiel, hier rauszukommen.«
Das Bataillon schoss ständig Sperrfeuer, aber die Posleen schienen einfach nicht aufhören zu wollen. Sie rückten inzwischen langsamer vor, und sämtliche Verbände im Norden hatten sich zurückgezogen, aber sie waren immer noch in ständigem Kontakt. Wenn das Bataillon also abzog, gab es dafür im Grunde genommen zwei Möglichkeiten. Es konnte das schnell tun, über der Erde, oder es konnte sich nach rückwärts den Weg frei graben – aber was auch immer sie taten, sie würden dabei den Beschuss nicht aufrechterhalten können. Und einige der Anzüge waren trotz der Nachfüllungen bereits wieder nahe dem roten Bereich.
»Wenn wir abziehen, machen die uns fertig«, fuhr er fort. »Scheißspiel.«
»Die werden uns nicht bloß fertig machen«, erklärte der Gunny, »die werden uns zu Brei schlagen.«
»Was ist, wenn sie uns verfolgen?«, fragte Stewart. »Ich muss jetzt mal deren Position einnehmen.«
»Wir werden den Black Rock Mountain hinaufgehen«, erklärte O'Neal. »Da werden sie es schwer haben, uns zu verfolgen.«
»Sie wissen, dass die das alles hören?«, warf Duncan ein.
»Ja, schon, aber ich glaube nicht, dass sie ihre Angriffe so schnell koordinieren können«, sagte Mike. »Sonst wären die schon lange hier. Wir sind jetzt wie
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