Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Irgendwas geht immer (German Edition)

Irgendwas geht immer (German Edition)

Titel: Irgendwas geht immer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn French
Vom Netzwerk:
Gelächter aus (was leider eine gewaltige Portion Rotz aus ihrer Nase ploppen ließ), ehe sie sich in ihr Zimmer zurückzog, um sich anzukleiden und ihre Fassade in Ordnung zu bringen, während der Vater und ich am Küchentisch auf sie warteten.
    Das Outfit, in dem sie schließlich aus ihrem Zimmer trat, war wieder einmal typisch Dora – falsche Farbe, zu eng, unpassende Accessoires etc. Außerdem hatte ihr Gesicht eine alarmierend orange Farbe, dennoch mussten wir einräumen, dass sie sich auf ihre auffällig schreiende Art halbwegs brauchbar in Schale geworfen hatte. Unter zahlreichen Verbeugungen und Höflichkeitsbekundungen bugsierte der Vater uns nach draußen zum Wagen, wo wir auf dem Rücksitz Platz nahmen.
    Die Königin der Nacht wandte sich mir zu und sagte: »Danke, Pete, ich weiß wirklich zu schätzen, was du für mich tust.« Ich tätschelte ihr beschwichtigend die Hand, worauf sie hinzufügte: »Aber wenn du mich in irgendeiner Weise bloßstellst, schneide ich dir die Eier ab und verfüttere sie an Poo, kapiert?«
    Ich kapierte.
    Und so verlebte ich einen der ödesten Abende meines gesamten sechzehnjährigen Lebens, das sonst als durchaus bunt und lebensfroh bezeichnet werden kann. Ich beobachtete, wie die dumme Dora dem glücklichen Paar, das ohne jede Scham an einem table à deux saß, aus dem Weg zu gehen versuchte. Sie beging den monumentalen Fehler, innerhalb der ersten achteinhalb Minuten nach unserem Eintreffen Unmengen von Alkohol in sich hineinzuschütten, was nicht gerade hilfreich bei dem Unterfangen war, sich mit der überaus heiklen Situation auf halbwegs elegante Weise zu arrangieren. Meine Schwester und Alkohol – kein gutes Gespann, und der Kochbrandy, den sie in einem Flachmann in ihrer Handtasche zum Ball geschmuggelt hatte, trug ebenfalls nicht gerade dazu bei, den Abend in Würde zu verbringen. Bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt wurde klar, dass sich ihr Kleid in südliche Richtung verabschiedete, bis sich ihre bemerkenswert großen weißen Brüste vollends aus ihrem Gefängnis befreiten und sich in der Folge ungeniert und ungehindert den Feierlichkeiten hingaben.
    Dies war der Augenblick, als ich beschloss, mich aus der dunklen Ecke zu lösen, in die ich mich zurückgezogen hatte (wobei ich jedoch hinzufügen möchte, dass ich trotz besagter Dunkelheit die Aufmerksamkeit mehrerer höchst unzüchtiger junger Damen auf mich zog), um meine der Verlotterung anheimgefallene Schwester in die Sicherheit unseres Heims zurückzubegleiten. Unglücklicherweise reagierte sie höchst gekränkt auf meine Offerte und begann, ungehalten nach mir zu schlagen.
    »Finger weg, du verdammter Schwachkopf! Ich gehe nach Hause, wann ich will und mit wem! Du beschissener … Schwanzlutscher! Hau endlich ab!«
    Die Undankbarkeit dieses albernen Geschöpfes ist wahrlich eine Frechheit. Sie stürzte zu Sams und Lotties Tisch und gelangte zu dem unseligen Entschluss, ein kleiner Lapdance für den völlig perplexen Sam sei genau das Richtige. Verständlicherweise nahm Lottie Anstoß an diesem Verhalten, worauf sich ein heftiger Disput zwischen den beiden entspann. Die Szene war alles andere als schön, obwohl ich mit einem nicht unbeträchtlichen Gefühl des Stolzes zugeben muss, dass meine Schwester sehr geschickt mit ihren Fäusten umzugehen vermag.
    Mit Unterstützung des kräftigen (und keineswegs unattraktiven) Sportlehrers namens Craig gelang es mir, die beiden weiblichen Streithähne zu trennen und meine Schwester zur Tür zu bugsieren – jedoch nicht, ohne dem jungen und verderbten Master Sam zuvor noch ein paar Worte ins Ohr zu flüstern. »Sie und das billige Flittchen an Ihrer Seite täten gut daran, Sir, sich fürderhin von meiner geliebten Schwester fernzuhalten, es sei denn, Sie wollen sich mit mir einen Feind mit großem Einfluss machen, Sie einfältiger Dummkopf.«
    Ich glaube, er zuckte unter meiner Beschimpfung zusammen, dieser feige Hund.

EINUNDSECHZIG
    DORA
    Bitte, lieber Gott, hab Erbarmen mit mir. Alles tut weh, innen drin und außen auch. Es ist echt grauenhaft. Diesen Morgen bin ich neben einem kleinen Haufen Erbrochenem auf meinem Kopfkissen aufgewacht, was aber gut ist, sonst hätte ich daran ersticken können. Das ist doch auch dieser Fetten aus der Band von früher passiert. Wie hießen die noch? Mum ist ein Riesenfan von ihnen. Mums and Dads oder so was. Egal. Jedenfalls ist die Sängerin der Band an ihrem Erbrochenen erstickt.
    Poos Geschlabber weckte mich, und als ich

Weitere Kostenlose Bücher