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Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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aus
Plastik. „Er hat mir auch von euch und von Ella erzählt.“ Emmas
Gesichtsausdruck ist leer. „Emma, es tut mir Leid.“ Doch Emma reagiert nicht. „Ich
dachte, du bist wieder mit Stefan zusammen.“
    „Du bist
wieder mit Stefan zusammen!?“, frage ich entgeistert. Emma schaut kurz zu mir
und schüttelt den Kopf.
    „Bist du
nicht?“, fragt Elias erstaunt.
    Erst sagt
sie nichts. Doch dann antwortet sie leise, „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht.“
    „Aber du
hast doch gesagt, dass das mit Clemens dir nicht so nahe geht.“
    „Leni, ich
liebe Clemens nicht, das ist nicht das Problem.“
    „Was ist es
dann?“
    „Er ist
einfach ein Arschloch.“
    „Wahrscheinlich
hast du Recht. Aber, das werde ich dann selbst herausfinden müssen...“
    Eine Stunde
später verteilt Elias Teller und Besteck. „Das riecht aber gut, findet ihr
nicht?“, fragt Lia und schaut vorsichtig zu Emma und Leni, die auf dem Balkon
stehen und reden.
    „Und wie“,
sage ich übertrieben begeistert. Ich zünde mir eine Zigarette an. „Oh... stört
es euch? Ich meine wegen dem Baby?“
    „Iwo, das
ist schon in Ordnung.“ Als ich gerade aufstehe, um einen Aschenbecher zu holen,
klingelt Elias Handy.
    „Kannst du
hingehen, Kleines?“
    Ich greife
nach seinem Handy und gehe dran. „Hallo?“
    „Ist das
nicht Elias Handynummer?“ Es ist ein junger Mann mit einem Akzent, den ich
nicht kenne. Weder den Akzent noch den jungen Mann.
    „Doch,
doch... ich bin seine Freundin Lili... Elias kocht gerade.“
    „Ach so,
hallo Lili, ich bin Joakim, ein Freund von Elias.“
    „Der Freund
aus Finnland?“, frage ich unsicher.
    „Genau
der...“ Er lacht. „Hat er kurz Zeit?“
    „Ja,
sicher, warte, ich gebe ihn dir...“ Ich gehe in die Küche und reiche Elias das
Telefon. Er sieht mich fragend an. „Es ist Joakim.“
    „Ah! Danke,
Kleines...“ Er trocknet sich die Hände ab und nimmt das Telefon. „Joakim? ...
Ja gut, und dir? ... Wo? Am Flughafen? ... Oh... Nein, nein, das ist schon
okay, ich dachte nur, du kommst erst morgen... Ja, soll ich dich holen? ... Das
ist kein... Bist du sicher? ... Macht dir das sicher nichts aus? ... Ja,
Volkartstraße... Nein, nicht 19, sondern 17... Ja, steht an der Klingel...
okay, dann bis später... ja, ich mich auch...“ Er legt das Handy zur Seite und
holt einen weiteren Teller aus dem Schrank und bringt ihn ins Wohnzimmer.
„Joakim kommt schon heute... könnt ihr alle ein Stück zusammenrutschen?“
    „Ich hole
einen Stuhl vom Balkon.“ Ich schiebe mich mit dem Stuhl an Emma und Leni
vorbei, die zusammen eine rauchen.
    „Nein, Leni,
ich freue mich, wenn du glücklich bist“, höre ich Emma sagen. „Es wird nur
komisch, ihn zu sehen, das ist alles.“ Als ich gerade die Balkontür wieder
schließe, höre ich noch, wie Emma fragt, „Seid ihr eigentlich zusammen?“ Mein
Blick fällt auf Leni, die betreten zu Boden schaut und dann schließlich nickt.
     
    Emma
    Leni
schläft mit Clemens, ich schlafe mit Stefan. Das sollte mich doch freuen. Ich
glaube, das, was so weh tut, ist die Tatsache, dass Clemens nie mit mir geredet
hat. Mit ihr hat er mehrere Stunden geredet. Über alles Mögliche. Mit mir
nicht. Mit mir hat er nur geschlafen. Ich war gut fürs Bett. Und nicht einmal
dafür war ich gut genug, denn da war ja auch noch Ella. Gut, ich habe Clemens
nicht geliebt, aber er hat mich trotzdem verletzt. Und zugegeben, ich weiß, sie
wäre nicht mit ihm zusammen gekommen, wenn ich ihr nicht gesagt hätte, dass ich
nichts von ihm will. Deswegen hat sie mich gefragt, wie es mir wegen
Clemens geht. Deswegen sah sie so erleichtert aus, als ich ihr von Stefan
erzählt habe. Jetzt gibt das alles plötzlich Sinn. Da hatte sie ihn schon
getroffen. Ich weiß, sie will mir nicht wehtun. Und ich weiß, dass sie ihn erst
nach unserem Gespräch wieder gesehen hat. Eigentlich kann ich ihr nichts
vorwerfen. Aber trotzdem tut es weh. Und es ist irgendwie seltsam, dass es das
tut.
    „Reichst du
mir mal das Salz?“ Lili lächelt mich an, lehnt sich über den Tisch und greift
nach dem Salzstreuer.
    „Hier.“
    Ich lächle
sie an und streue Salz über meine Nudeln. Neben Elias ist noch ein freies
Gedeck, obwohl wir schon alle sitzen. „Kommt noch jemand?“, frage ich, während
ich das Salz unter meine Nudeln mische.
    „Joakim
kommt schon heute“, antwortet Elias mit vollem Mund. „Du weißt schon... der
Finne...“
    „Ach ja...
stimmt.“ Dann frage ich mich, ob Elias den Makler wegen der Wohnung im

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