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Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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nicht insgeheim wünschte, sie wäre Lili.
Ihre Küsse werden fordernder, ungestümer. Unter meinen Händen sanfte Haut.
Langsam dirigiert sie mich in Richtung Wiese und wir legen uns hin. Das Gras
ist leicht feucht und weich.
    Ihr Stöhnen klingt fremd, doch wunderschön. Ich spüre, dass sie
sich zusammennehmen muss, um nicht lauter zu werden. Einen Teil ihrer Lust
unterdrückt sie, und dieser Teil klammert sich an mir fest. Ihre Hände an
meinem Rücken, ihre Beine weit gespreizt, der Wind wie tausend zusätzliche
Hände, die über unsere Körper gleiten. In diesem Anblick könnte ich mich
verlieren. Es ist wie ein Traum, zu unbegreiflich, um real sein zu können. Doch
ich träume nicht. Sie liegt vor mir mit weit gespreizten Beinen, die mich
einladen, sie zu berühren. Entblößt und lieblich. Ich gleite mit dem Gesicht
weiter nach unten, meine Finger bewege ich weiter. Ich gleite mit der Zunge um
ihren Nabel, dann gehe ich noch tiefer. Ich bewege meine Zunge und meine Finger
gleichmäßig. Ihr Atmen wird lauter, ihre Hände wandern zu meinen Schultern und
krallen sich in mein Fleisch. Doch dieser Schmerz ist schön. Ich genieße es.
Und dann passiert es. Sie bäumt sich auf, drückt ihre Nägel noch fester in
meine Haut und stöhnt auf. Eine Weile bleibt sie in dieser angespannten
Position. Sie atmet nicht. Und ich mache weiter, weil ich nicht aufhören will.
Und dann, ganz langsam löst sich ihre Anspannung und ich schaue auf.
    Es hätte noch ewig so weitergehen können, wenn nicht Elias auf die
Terrasse gekommen wäre, um eine zu rauchen. Ich glaube, mir ist nie etwas
Peinlicheres passiert. Ich glaube das nicht nur, ich bin mir absolut sicher.
Mein Kopf zwischen Monas Schenkeln. Mit gespreizten Beinen, tief atmend liegt
sie da, und ich knie dazwischen. Mein Hintern weit rausgestreckt. Plötzlich ein
Geräusch, dann sehe ich, wie Mona die Augen öffnet und schockiert in Richtung
Wohnzimmer starrt. Ich drehe mich um. Und da steht er. Völlig erstarrt. Sein
Gesichtsausdruck versteinert, so als wäre er eingefroren. Dann passieren viele
Dinge auf einmal, die für einen stummen Vierten sicher sehr lustig ausgesehen
hätten. Ich kreische, Mona springt auf, Elias hält sich die Hände vor die Augen
und ruft etwas wie Ich habe nichts gesehen . Ich halte mir panisch die
Handflächen vor meine Brüste und kneife meine Schenkel zusammen. Unterdessen
wirft sich Mona auf den Boden, dreht sich auf den Bauch und vergräbt ihr
knallrotes Gesicht im Gras. Elias stolpert blind und völlig perplex zum
stockfinsteren Wohnzimmer. Erst ein lautes Rumsen und ein dumpf gemurmeltes
Fluchen und dann verschwindet er im Haus, wo ihn letzten Endes die Dunkelheit
verschlingt. Dann ist es wieder still. Ein paar Sekunden stehe ich wie erstarrt
da, dann fällt mein Blick auf die ebenso erstarrte Mona, und wir müssen
unheimlich lachen. Nackt rollen wir uns auf der weichen Wiese und verdauen, was
gerade passiert ist. Denn ganz gleich, wie peinlich das gerade war, es war auch
unglaublich komisch.
     
    Lili
    An meinem letzten Tag kommt Marie noch einmal vorbei. Sie wirkt
verändert. „Was ist denn mit dir los?“, frage ich erstaunt.
    „Du bist schneller, als alle anderen. Aber das wundert mich
nicht...“
    „Jetzt sag schon, was los ist. Hat sie einen Namen?“
    „Du bist wirklich gut... Ja, sie hat einen Namen...“, strahlt sie
mich an. Alle scheinen momentan ihr Glück zu finden. Mit Ausnahme von mir. Ich
mache lieber einen Rückschritt in meiner Entwicklung. Elias, die Zweite.
    „Ja los, nun spuck sie schon aus, die schmutzigen Einzelheiten.
Wer ist sie, wie sieht sie aus, was macht sie, muss ich eifersüchtig sein, ist
sie schön, woher kennst du sie?“
    „Mal langsam...“, unterbricht sie mich. „... also, wer ist sie.
Sie heißt Mona und ist neunzehn. Wie sieht sie aus. Sie hat braune lange Haare,
unzählige kleine Sommersprossen, blaue, wunderbare Augen, einen wunderbaren
Mund, mit dem sie wunderbare Dinge tut...“
    „Was?! Moment... Wie lange kennt ihr euch?“, falle ich ihr ins
Wort.
    „Zu viele Fragen. Wir sind noch bei dem Punkt, wie sie aussieht.
Sie ist etwa so groß wie du. Oder sollte ich sagen, so klein?“ Ich schaue sie
beleidigt an. Sie weiß, ich wäre gerne größer. „Ach komm, Schatz...“ Sie
lächelt. „Sie hat wunderschöne Brüste... Mehr Details verrate ich nicht. Also
der nächste Punkt, was macht sie. Sie geht auch noch zur Schule. Letzte Klasse.
Leistungskurse Biologie und Geschichte. Musst du

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