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Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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eifersüchtig sein? Kommt
darauf an. Wenn der Gedanke dir missfällt, dass eine andere mich befriedigt,
dann ja. Wenn du befürchtest, keine wichtige Rolle mehr in meinem Leben zu
spielen, dann nein... Ich bin nicht Emma.“ Sie macht eine Pause und sieht mich
an. „Bist du eifersüchtig, wenn eine andere mich befriedigt, Lili?“, fragt sie
und durchdringt mich mit ihrem Blick.
    „Ich... ja, vielleicht. Nein... Ach, ich weiß nicht... Ein
bisschen...“, gebe ich zu.
    „Aber es verletzt dich nicht, oder?“ Ich schüttle den Kopf. „Gut.
Wo war ich? Ach, ja... Ist sie schön? Ja, sie ist absolut abgöttisch schön.“
Als Marie ins Schwärmen verfällt, spüre ich den kalten Stich der Eifersucht. So
hat Marie immer nur mich gesehen. Bis jetzt. Alle anderen waren immer bloß
Bettgeschichten gewesen. Mich hat sie wirklich geliebt. Und das sage ich nicht
nur so. Wenn ich mit Sicherheit sagen kann, dass mich jemand außer meinen
Eltern geliebt hat, dann Marie. Ich habe es geliebt, von ihr geliebt zu werden.
Durch sie habe ich mich immer unheimlich schön und erotisch gefühlt.
„ ... sie ist so zerbrechlich und doch so... ist alles okay? Du bist so
blass...“
    „Ja...“, sage ich, „... alles in Ordnung. Ich freue mich, dass du
so glücklich bist...“ Das ist die Wahrheit, wenn auch nicht die ganze.
    „Ich wusste, dass du dich freuen wirst. Und ich verspreche dir,
dass nichts und niemand sich je zwischen uns drängen wird. Du bist mir
unbeschreiblich wichtig... Das weißt du. Das weißt du doch, oder?“ Ich nicke.
„Gut. Wie habe ich Mona kennen gelernt? Sie ist eine entfernte Freundin von
Elias.“ Sie macht eine Pause und fügt dann schmunzelnd hinzu, „Ja, genau. Von
deinem Elias. Schön, dass ich nun deine ungeteilte Aufmerksamkeit habe...“
    „Stopp. Erstens ist er nicht mein Elias.“ Auch das noch, ich
stottere.
    „Und zweitens?“, fragt Marie mit hochgezogenen Augenbrauen und
einem verschmitzten Lächeln.
    „Zweitens hattest du die ganze Zeit schon meine ungeteilte
Aufmerksamkeit...“
    „Wie auch immer... sie hat bei Altmanns übernachtet und ich war
bei Elias, weil Maurice mich eingeladen hat...“
    „Warte mal... sie hat bei Altmanns oder bei Elias übernachtet?“,
unterbreche ich sie erneut.
    „Sag mal, hörst du zu? Sie ist lesbisch.“ Und jetzt klingt Marie
verärgert.
    „Ja und? Kann eine Person, die lesbisch ist, nie etwas mit einem
Kerl gehabt haben? Ich bin nicht lesbisch und ich habe mit dir geschlafen...“
    „Keine Ahnung. Aber zur Abwechslung ging es einmal um mich, Lili.
Um mich. Bei Emma geht es immer um Emma und um Clemens und bei dir um Elias. Mal
wieder wohl gemerkt.“
    „Werd nicht unfair. Ich höre dir gerne zu. Und es geht auch nicht
immer nur um mich, wenn wir reden. Als du neulich da warst, haben wir nur über
deine Mutter und Lara gesprochen...“
    „Wenn dich das langweilt, musst du nur etwas sagen, Lili“, fährt
sie mich an.
    „Was soll denn das jetzt?“, frage ich ein wenig sauer. „Es stört
mich kein bisschen. Ich will doch wissen, wie es dir geht. Und auch, wie du
Mona kennen gelernt hast. Was ist denn nur los?“ Ich bin wirklich verwundert.
So etwas habe ich nicht erwartet. Wir schweigen uns lange an, ohne dass unsere
Blicke sich trennen.
    „Ich weiß nicht, was los ist “, sagt Marie schließlich. „Du kennst
mich. Ich bin eben komisch. Manchmal habe ich das Gefühl, dass andere sich für
mich weniger interessieren als ich mich für sie, und...“
    „Das denkst du auch von mir?“ unterbreche ich sie nun laut.
    „Nein... ich... Mensch, keine Ahnung. Das Letzte, was ich will,
ist mit dir zu streiten. Emma hat mich so auf die Palme gebracht. Ständig nur
Clemens, Clemens, Clemens. Ich hätte das nicht an dir auslassen dürfen.“
    „Nein, hättest du nicht...“ ist alles, was ich dazu sage. Und nach
einer Weile füge ich lächelnd hinzu „Nun, du kennst Mona über Elias und sie hat
bei Altmanns übernachtet, und du warst da und sie ist lesbisch... Und weiter? “
    Marie lehnt sich zu mir und küsst mich lange auf den Mund. „Danke,
Schatz...“, sagt sie.
    „Mach dich nicht lächerlich“, antworte ich. „Und? Weiter...“
    „Also, ich habe keine Ahnung, ob sie je etwas mit Elias am Laufen
hatte, ich kann es mir aber nicht vorstellen... Du musst übrigens nicht
zugeben, dass du ihn mehr als nur magst...“, sie lächelt, „zurück zu Mona.“ Ich
liebe Marie. „Sie war ein bisschen angetrunken und Emmas Mama hat, Gott sei

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