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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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dachte lediglich, dass Ada Doom wohl doch recht gehabt hätte, und fand sehr schnell das öffentliche Fußnotofon, das ich gesucht hatte. Umgehend wählte ich Bradshaws Nummer und wartete ungeduldig darauf, dass er antwortete.
    »Ich bin’s«, sagte ich. »Ihr Plan hat funktioniert: Sie ist Staub. Ich bin in Cold Comfort Farm , Seite achtundsechzig. Könnten Sie mir ein Taxi schicken? Wir haben unendlich viel zu besprechen.«

38.
    Das Ende der Zeit
    Niemand fand je heraus, wer die Mitglieder des Star Chamber der ChronoGarde eigentlich waren noch wie ihre Beziehung zur Goliath Corporation tatsächlich beschaffen war. Aber es war nicht zu leugnen, dass einige der geglückten Investitionen des multinationalen Konzerns so überraschend und sorgfältig und vorausschauend waren, dass sie statistisch unmöglich schienen. Es gab jedoch nie irgendwelche Informanten, so dass das Ausmaß der vermuteten Chronuption nie bekannt wurde. Und das würde auch so bleiben.
    Als ich endlich wieder zu Hause eintraf, war es dunkel. Landen hörte, wie ich den Schlüssel umdrehte, und empfing mich in der Diele, um mich lange zu umarmen, was ich dankbar zur Kenntnis nahm und erwiderte.
    »Was sagen die Nachrichten über die Reality-Book-Show?«
    »Sie wurde abgesetzt. Van de Poste hat im Fernsehen und im Radio erklärt, das Projekt sei aufgrund eines technischen Fehlers auf Eis gelegt worden und der DummheitsÜberschuss werde stattdessen durch eine Wiederbelebung der Anti-Gotteszorn-Technologie abgebaut, die zum einen astronomisch teuer und zum anderen von zweifelhaftem Nutzen sei.«
    »Und Stolz und Vorurteil ?«
    »Alles beim Alten. Aber es gibt eine gute Nachricht: Die Leser, die das Buch gekauft haben, um die als Bienen verkleideten Bennets zu erleben, haben weitergelesen, weil sie wissen wollten, ob Lizzie und Jane ihren Traummann kriegen und ob es mit Lydia ein böses Ende nimmt. Natürlich haben die Ereignisse die neuen Leser entzückt, und zwar in einem solchen Maße, dass sich Männer namens Wickham verstecken mussten.«
    »Genau wie in den alten Tagen«, sagte ich lächelnd.
    Die Leidenschaft für Bücher kehrte zurück. Ich dachte kurz nach und ging dann zum Bücherschrank, wo ich Das Große Samuel-Pepys-Fiasko herauszog und die Seiten durchblätterte. Sie waren leer, jede einzelne.
    »Wie geht es Friday und den Mädchen?«, fragte ich, als ich das Buch in den Papierkorb warf.
    »Friday ist ausgegangen, die Mädchen sind im Bett.«
    »Und Pickwick?«
    »Immer noch kahl und ein bisschen benebelt. Also ... hast du geschafft, was du erledigen musstest?«
    »Ja«, sagte ich ruhig. »Land, ich kann dich nicht mehr anlügen. Acme Carpets ist nur eine Deckfirma.«
    »Ich weiß«, sagte er leise. »Du arbeitest immer noch für SpecOps, stimmt’s?«
    »Ja. Aber Land, das ist auch nur Fassade.«
    Er legte eine Hand auf meine Wange und sah mir in die Augen. »Ich weiß auch über Jurisfiktion Bescheid, Thurs.«
    Ich runzelte die Stirn. Das hatte ich nicht erwartet. »Du weißt es? Seit wann?«
    »Ach, eigentlich von Anfang an.«
    Ich starrte ihn an. »Du wusstest , dass ich dich all die Jahre belogen habe?«
    »Schätzchen«, sagte er und nahm meine Hand, »du liebst mich doch, oder?«
    »Ja, aber –«
    Er legte mir einen Finger auf die Lippen. »Warte einen Moment. Ich weiß, dass du mich liebst, und das macht mich glücklich. Aber wenn du versuchst, alle Aufregungen von mir fernzuhalten, tust du vielleicht nicht mehr, was du tun musst. Und das ist wichtig, nicht nur für mich, für alle .«
    »Dann... dann bist du also nicht böse, dass ich dich vierzehn Jahre lang angelogen habe?«
    »Thursday, du bedeutest mir alles. Nicht nur, weil du süß, klug und witzig bist und eine wahnsinnig gute Figur und unglaubliche Brüste hast, sondern weil du das Richtige tust, weil jemand es tun muss. So bist du eben. Selbst wenn mein Opus magnum nie veröffentlicht wird, werde ich in der sicheren Gewissheit sterben, dass ich meine Zeit auf diesem Planeten sinnvoll verbracht habe, denn ich habe jemandem Unterstützung, Liebe und Sicherheit geschenkt, der die Welt wirklich verändert .«
    »Oh, Land«, sagte ich und vergrub meinen Kopf an seiner Schulter, »du machst mich ganz benommen!«
    Ich umarmte ihn noch einmal, während er mir über den Rücken streichelte und sagte, alles sei gut. So standen wir eine Weile da, bis mir plötzlich etwas einfiel.
    »Land«, sagte ich langsam, »wie viel weißt du?«
    »Mr und Mrs Bradshaw erzählen mir eine ganze

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