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Irrflug

Irrflug

Titel: Irrflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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beisammen: Tommy Hausold, der Modehaus-Besitzer, Andy Obermayer, der junge schnurrbärtige Banker mit den pomadigen Haaren, und der rot-blonde Junggeselle Jens Hilgenrainer. Vor zehn Minuten hatte sich auch Wirtin Elvira Schneider zu ihnen gesetzt, die heute abgewetzte lange Jeans und ein ärmelloses Oberteil trug. Den ganzen Abend schon hatten ihre drei Stammgäste über ›den Fall‹ geredet und jetzt von Elvira erfahren, dass sie von dem Kommissar nach Konstanz verfolgt worden war. Die drei Männer wurden blass und verstummten.
    Bei jedem Satz, den die Wirtin sprach, drehte sie sich verstohlen nach allen Seiten um. Sie hatte Angst, die Kripo könnte verdeckte Ermittler geschickt haben.
    „Behauptet der rotzfrech”, zischte Elvira Schneider betroffen, „ich würd’ Schwarzgeld waschen und in die Schweiz schaffen – zusammen mit Svea.”
    „Um Gottes willen”, entfuhr es Andy, dem Banker. Er wurde schneeweiß.
    „Das kann doch nicht sein!”, empörte sich der Modehaus-Besitzer und verengte die Augenbrauen, „wie kommt der denn da drauf? Hat er etwas dazu gesagt?”
    „Nein, er hat uns angefahren wie blöd, die Svea, den Emil und mich, und ist wieder weggeflogen. Der Hauff hat ihn offenbar geflogen”, berichtete die Wirtin und stützte sich, nach vorne gebeugt, mit den Ellbogen auf der hölzernen Tischplatte ab. Sie schwitzte.
    „Und jetzt?”, fragte Andy nervös, „weiß der was von uns? Hat er etwas gesagt?”
    Elvira Schneider schüttelte heftig den Kopf. „Das nicht. Aber er glaubt mir nicht, dass wir nur zu dritt beim Grillen waren. Er ist wie besessen davon, einen Zusammenhang zum Mord zu konstruieren.”
    Tommy Hausold und Jens Hilgenrainer hatten das Gespräch schweigend und fassungslos verfolgt. Doch jetzt mischte sich der Modehaus-Inhaber ein: „Die Sache hat eine verdammt ungute Wendung genommen. Wenn wir nicht aufpassen, sitzen wir recht schnell ziemlich tief in der Scheiße.”
    „Und ich bin meinen Job los”, stellte Andy entsetzt fest.
    „Verdammt”, entfuhr es Hilgenrainer, dem der Durst auf sein Weizenbier gründlich vergangen war, „ich will mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Nichts. Ihr zieht mich da in etwas rein, was ich so niemals gewollt’ hab’.”
    „Was ist mit Emil?”, wollte Hausold wissen.
    „Häberle hat seinen Ausweis sehen wollen.” Die Wirtin lächelte gequält, „aber das hat nichts zu bedeuten. Die werden Emil trotzdem nicht finden. Auch nicht mit dem, was auf’m Kombi steht.”
    „Und das Kennzeichen? Das hat der Bulle doch notiert?”, zweifelte Andy.
    „Mag sein”, gab sich die Wirtin locker, „aber auch das wird sie nicht zu Emil führen … Da bin ich mir absolut sicher.”
    „Und was ist mit Svea?”, wollte Hilgenrainer wissen.
    „Hat sich aufgeführt wie eine Furie, hättet ihr sehen sollen!”, berichtete die Wirtin, „ist halt absolute Scheiße, dass die Kontakte jetzt bekannt geworden sind.”
    „Warum fliegst du auch Hals über Kopf ausgerechnet jetzt nach Konstanz?”, zischte Andy ziemlich vorwurfsvoll, „das war doch eigentlich klar, dass dies verdächtig sein würde.” Und er fügte verärgert hinzu: „Ziemlicher Schwachsinn.”
    „Erstens”, entgegnete ihm die Wirtin überlegen, „erstens war ein Gespräch mit Emil dringend notwendig. Wie hätten wir es denn machen sollen? Telefonieren? Okay, von der Telefonzelle aus. Aber wir wollten beide, die Svea und ich, klare Verhältnisse schaffen. Wer hat denn auch ahnen können, dass dieser Hauff gemeinsame Sache mit den Bullen macht? Hab’ mich ja, um ehrlich zu sein, gleich gewundert, dass da zufällig so schnell ein Flugzeug frei war.”
    „Das wundert dich?”, ging Hausold dazwischen, „der Hauff hat allen Grund, sich mit den Bullen zu arrangieren. Die Hahnweide genießt schließlich einen ausgezeichneten Ruf.”
    „Und wir hängen jetzt da und können drauf warten, bis sie uns einlochen”, jammerte Andy, „ich befürchte, wir reiten uns selbst immer weiter rein.”
    „Was meinst du damit?”, fragte die Wirtin scharf.
    „Dass wir unter keinen Umständen jetzt noch Weiteres unternehmen dürfen, unter gar keinen Umständen”, forderte Andy, dabei seine lauter gewordene Stimme wieder dämpfend.
    „Und was ist eigentlich mit Günter?”, wollte Hilgenrainer wissen, „haben wir den denn im Griff?”
    „Günter?” Die Wirtin schien irritiert zu sein, „der Trottel macht Zicken. Ihm steht die Scheiße bis zum Hals. Aber ich denk’, den haben wir im

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