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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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waren Zeichen eingegraben. Sartanrunen. Doch
etwas war ungewöhnlich daran.
    Weiherunen.
    Dahinter – ein Totenschädel. Gebeine von
zahllosen Toten. Massenmord. Massenselbstmord.
    Runen wurden sichtbar, liefen als leuchtendes
Fries an den Wänden entlang. ›Wer aber diesen Ort durch Gewalt entheiligt,
dessen Hand soll sich wider ihn selbst kehren und ihn strafen.‹
    Warum ist diese Kammer geheiligt? Wem ist sie geheiligt?
    Fast wußte ich die Antwort… Zum Greifen nahe…
     
    Und dann wurden Haplo und seine Begleiter
angegriffen, von – Kleitus.
    Kleitus kannte die Lage des Sanktuariums!
Richtiger, glaubte Xar, des Siebenten Tores. Kleitus hatte darin den Tod
gefunden!
    Xar überdachte wieder und wieder Haplos Bericht.
Etwas über eine Macht, die sich ihnen entgegenstellte, alt und stark… Ein
Tisch, ein Altar, eine Vision…
     
    Das Konzil betraute die Sartan mit der Aufgabe,
mit den Welten Jenseits Verbindung aufzunehmen, ihnen die verzweifelte Lage zu
erklären und um die Hilfe zu bitten, die vor der Großen Teilung zugesagt worden
war. Und mit welchem Ergebnis! Monatelang taten sie gar nichts. Dann kamen sie
plötzlich zum Vorschein und predigten Schwachsinn, den nur ein Kind glauben würde…
     
    Natürlich, erkannte Xar. Ganz logisch. Diese
degenerierten Sartan, seit unzähligen Generationen abgeschnitten von anderen
ihres Volkes, hatten einen großen Teil der Runenmagie vergessen, viel von
ihrer ursprünglichen Macht verloren. Eine Gruppe von ihnen, per Zufall über
das Siebente Tor gestolpert, hatte das verlorene Wissen wiederentdeckt. Kein
Wunder, daß sie bestrebt gewesen waren, es geheimzuhalten, für sich zu
bewahren. Erfanden Geschichten über gegnerische Kräfte, uralt und mächtig…
Selbst Haplo war darauf hereingefallen.
    Aber die Sartan hatten nicht gewußt, was mit
dieser großen Macht anfangen.
    Er, Xar, wußte es.
    Nur mußte er die Kammer finden. Ob sich das bewerkstelligen
ließ, ohne Haplo? Der Fürst des Nexus durchschritt Haplos Erinnerungen
wie nach dessen Rückkehr von Abarrach. Xar erkannte die Verliese wieder, wo
Haplo fast gestorben wäre. Er war geflohen, einen Gang hinunter, geleitet von
blauen Sartanrunen.
    Welcher Gang? Es gab unzählige da unten. Xar
hatte die Katakomben unter dem Palast von Nekropolis erkundet – ein Gewirr von
Stollen und Tunneln, einige natürlichen Ursprungs, andere durch Magie
erschaffen. Es konnte ein ganzes Leben dauern, den richtigen Gang zu finden.
    Aber Haplo kannte den Weg.
    Xar wischte sich den Staub der Pergamentrolle
von den Händen. »Und ich bin hier gefangen! Unfähig, etwas zu tun. Da ist ein
Schiff, und ich habe die Nichtigen, die für mich die Runen unwirksam machen
können, aber sie werden es nie lebend erreichen, wegen der Tytanen. Ich muß…«
    »Lebend!«
    Xar holte tief Atem und stieß ihn langsam,
nachdenklich wieder aus. »Aber wer sagt, daß die Nichtigen am Leben sein
müssen?«
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Kapitel 33
Im Labyrinth
    Der Pfad, der durch die Höhle führte, war lang
und eine Tortur. Stunde um Stunde arbeiteten sie sich vorwärts, in winzigen
Etappen. Jeder mußte aufs neue den Untergrund prüfen, auf den er den Fuß
setzen wollte, denn der Boden brach ein, oder es bildeten sich plötzlich Risse,
nachdem der Vordermann die Stelle sicher passiert hatte.
    »Lebt der verdammte Fels?« fragte Hugh Mordhand.
»Ich schwöre, ich habe gesehen, wie die Steine aus reiner Tücke nachgegeben
haben.«
    Schweratmend starrte Marit in das schwarze,
aufgewühlte Wasser, das unter ihr durch sein felsiges Bett strudelte. Sie
befand sich auf einem schmalen Fels-band, das an der lotrechten Höhlenwand
entlangführte, und plötzlich hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes den Boden
unter den Füßen verloren.
    Hugh Mordhand, dicht hinter ihr, packte
geistesgegenwärtig zu und hielt sie fest, bis Haplo sie von der
gegenüberliegenden Seite erreichen konnte.
    »Er lebt. Und haßt uns«, antwortete Haplo
grimmig. Er zog Marit zu sich herüber, in die verhältnismäßige Sicherheit des
Pfades.
    Hugh Mordhand sprang über die Lücke hinweg. Das
nächste Stück Weg war kaum fußbreit, steinig und wand sich unter einem
Baldachin von Stalaktiten zwischen gewaltigen Findlingen hindurch.
    »Vielleicht war das der letzte Streich. Es ist
nicht mehr weit bis zum Ausgang.«
    In nur wenigen Metern Entfernung sah man durch
eine mannshohe Öffnung grauen Himmel, kümmerliche Bäume, nebelfeuchtes Gras.
Ein letzter Spurt,

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