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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Tytanen vom Hals halten, bis er das Schiff erreicht hatte.
    Nachdem zu guter Letzt das Elixier einen angenehmen
Geschmack von gewürztem Wein erhalten hatte, traf Xar Vorbereitungen zu einem
Festmahl. Durch seine Magie zauberte er die köstlichsten Speisen herbei,
plazierte den vergifteten Wein in einer silbernen Kanne in der Mitte der Tafel
und machte sich dann auf, die Nichtigen zu einem kleinen Souper zu bitten.
    Als erstes begegnete er der Menschenfrau, deren
Namen er sich partout nicht merken konnte. In seiner charmantesten Art
forderte Xar sie auf, am heutigen Abend mit ihm zu speisen, die erlesensten
Delikatessen, die in aller Bescheidenheit seinem magischen Talent zur Ehre
gereichten. Ob sie es übernehmen wolle, auch die anderen einzuladen? Rega,
freudig erregt von der Aussicht auf eine Unterbrechung des täglichen Einerleis,
beeilte sich, dies zu tun.
    Paithan. Sie wußte natürlich, wo er zu finden
war. Vorsichtig öffnete sie die Tür des Sternendoms und lugte hindurch.
    »Paithan?« rief sie, nicht eben erpicht darauf,
den Raum zu betreten. Sie hatte keinen Fuß mehr über die Schwelle gesetzt, seit
die vermaledeite Maschine versucht hatte, ihr die Augen aus dem Kopf zu
brennen. »Kommst du mal her? Ich muß dir was sagen.«
    »Äh – im Moment bin ich ziemlich verhindert,
Liebling. Ich meine, es könnte eine Weile dauern…«
    »Aber Paithan, es ist wichtig.« Rega
schob sich zaghaft durch den Türspalt. Paithans Stimme kam aus einer
merkwürdigen Richtung.
    »Es muß trotzdem warten… Ich kann nicht… Ich
sitze in einer… Ich habe keine Ahnung, wie ich hier wieder runterkommen soll,
weißt du?«
    Vorläufig wußte Rega gar nichts, ihr kam sein
Gestotter einigermaßen rätselhaft vor. Der Ärger über sein dummes Benehmen war
größer als die Angst vor dem Licht. Sie trat in den Sternendom, stemmte die
Fäuste in die Hüften und schaute sich um.
    »Paithan, hör sofort auf, Verstecken zu spielen.
Wo bist du?«
    »Hie-hier oben.« Paithans Stimme tönte
wahrhaftig aus großer Höhe zu ihr herab.
    Erstaunt legte Rega den Kopf in den Nacken und
beugte sich zurück. »Im Namen der Väter, Paithan, was machst du da?«
    Der Elf, trübsinnig auf dem Sitz eines der
riesigen Stühle zusammengekauert, äugte zu ihr hinunter. Mienenspiel und Stimme
verrieten, wie unbehaglich er sich fühlte. »Ich wollte – ich wollte – nun ja,
ich wollte sehen, wie es hier oben ist. Der Ausblick, weißt du.«
    »Und? Wie ist er?« fragte Rega spitz. Paithan
zog eine Grimasse, als hätte er Zahnweh. »Nicht übel«, meinte er und ließ mit
gespieltem Interesse den Blick in die Runde schweifen. »Eigentlich ganz nett…«
    »Ausblick – daß ich nicht lache! Du bist da rauf
geklettert, um herauszufinden, wie die verdammten Stühle funktionieren! Und
jetzt kannst du nicht wieder runter. Was hattest du vor? So tun, als wärst du
ein Tytane? Oder dachtest du, die Maschine würde dich dafür halten? Möglich
war’s. Du hast genausoviel Verstand wie einer von denen.«
    »Ich mußte irgendwas versuchen, Rega«,
rechtfertigte Paithan sich kläglich. »Und es schien mir eine gute Idee zu
sein. Die Tytanen sind der Schlüssel zu dieser Maschine. Ich weiß es. Deshalb
funktioniert sie nicht richtig. Wenn sie hier wären…«
    »… wären wir alle tot«, unterbrach ihn Rega
barsch, »und brauchten uns um nichts Sorge zu machen, am allerwenigsten um
diese alberne Maschine. Wie hast du’s geschafft, raufzukommen?«
    »Raufkommen war leicht – diese Stuhlbeine sind
ziemlich rauh, mit Stellen zum Festhalten, und Elfen sind immer ganz gute
Kletterer gewesen und…«
    »Na, dann kannst du ja auf demselben Weg wieder
runterkommen.«
    »Eben nicht. Ich hab’s probiert. Mein Fuß ist
abgerutscht, ich konnte mich gerade noch festhalten und wieder hochziehen.
Wenn ich mir vorstelle, wie ich kopfüber in den Brunnen falle…« Paithan
umklammerte die Kanten der Sitzfläche. »Du glaubst nicht, wie tief und schwarz
dieses Loch von oben aussieht. Ich wette, es führt bis in den Mittelpunkt von
Pryan hinunter. Man fällt und fällt und fällt…«
    »Denk einfach nicht dran!« fuhr Rega gereizt
dazwischen. »Du machst es nur noch schlimmer!«
    »Viel schlimmer kann es nicht mehr werden«,
meinte Paithan kleinlaut. »Wenn ich nur nach unten sehe, ist mir schon, als
müßte ich mich übergeben.« Sein Gesicht hatte einen grünlichen Schimmer.
    »Bei der ganzen Angelegenheit ist mir, als müßte

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