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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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sich ging. Er hatte
keine Angst mehr vor den Tytanen. Doch er war es Drugar schuldig zu verzichten.
Es war sein Opfer, das einzige und letzte, das er ihm bringen konnte – hier zu
stehen, bei seinem Leichnam und sich elend zu fühlen.
    »Er sieht glücklich aus«, behauptete Rega.
    »Glücklicher, als er hier mit uns war«, murmelte
Paithan.
    »Komm, Aleatha«, sagte Roland und half ihr aufzustehen.
»Du hast keinen Grund zu weinen. Du warst gut zu ihm. Ich – ich muß
sagen, ich bewundere dich dafür.«
    Aleatha sah ihn mit großen Augen an. »Wirklich?«
    »Ich auch«, meldete Rega sich schüchtern zu
Wort. »Ich habe dich nie recht leiden können, ich hielt dich für schwach und
eingebildet. Aber du bist stärker als wir alle. Ich möchte – ich möchte wirklich
deine Freundin sein.«
    »Du bist die einzige von uns mit Augen im Kopf«,
fügte Paithan voller Reue hinzu. »Wir anderen waren blind wie die Tytanen. Du
hast Xar durchschaut. Und du hast erkannt, was in Drugar vorging.«
    »Er war einsam«, flüsterte Aleatha und schaute
auf den Zwerg hinunter. »So schrecklich einsam.«
    »Aleatha, ich liebe dich«, platzte Roland
heraus. Er umfaßte ihre Schultern und zog sie an sich. »Und was mehr ist, ich
mag dich.«
    »Du magst mich?« wiederholte Aleatha
erstaunt.
    »Ja.« Roland lief rot an. »Seit kurzem. Früher
habe ich dich geliebt, aber mehr nicht. Du warst so – begehrenswert.« Er sagte
es gleichgültig, dann schaute er sie an und lächelte. »Jetzt bist du schön.«
    Aleatha war verwirrt. Sie hob die Hand zu ihrem
Haar, das strähnig und wirr auf ihre schmalen Schultern hing. Ihr Gesicht war
schmutzig, verquollen, die Augen rot. Er liebte sie, doch er hatte sie nicht
gemocht. Ja, das konnte sie verstehen. Niemand hatte sie je gemocht. Nicht
einmal sie sich selbst.
    »Keine Spiele mehr, Aleatha«, meinte Roland
sanft. Er richtete den Blick auf den Toten. »Man weiß nie, wann das Spiel
plötzlich zu Ende ist.«
    »Keine Spiele mehr, Roland«, bestätigte sie und
legte den Kopf an seine Brust.
    »Was machen wir mit Drugar?« fragte Paithan nach
kurzem Schweigen. Seine Stimme klang rauh. »Ich habe keine Ahnung von den
Bestattungsbräuchen der Zwerge.«
    Bringt ihn zu seinem Volk, ertönte die
Stimme eines Tytanen.
    »Bringen wir ihn zu seinem Volk«, wiederholte Aleatha.
    Paithan schüttelte den Kopf. »Gut und schön,
vorausgesetzt wir wüßten, wo sein Volk zu finden ist. Oder auch nur, ob welche
davon überlebt haben…«
    »Ich weiß es«, sagte Aleatha. »Nicht wahr?«
    »Mit wem redest du, Thea?« erkundigte sich
Paithan ein wenig ängstlich.
    Du weißt es, kam die Antwort.
    »Aber ich habe das Amulett nicht mehr.«
    Du brauchst es nicht. Warte, bis das
Sternenlicht scheint.
    »Hier entlang«, forderte Aleatha die anderen
zuversichtlich auf. »Kommt mit.«
    Sie nahm ihren Schal und breitete ihn ehrerbietig
über den Leichnam. Roland und Paithan hoben Drugar auf, Rega ging neben
Aleatha. Zusammen betraten sie das Labyrinth.
    »Kann ich jetzt aufstehen?« erkundigte sich eine
nörgelnde Stimme.
    »Sehr wohl, Sir, aber wenn ich bitten dürfte,
sich zu beeilen. Die anderen können jeden Moment zurück sein.«
    Der Ziegelhaufen geriet in Bewegung. Ein paar
Steine kollerten auf den Boden.
    »Leise doch!« sagte der Drache beschwörend.
    »Du könntest mir auch eine Hand reichen«, beschwerte
sich die nörgelnde Stimme. »Oder eine Tatze, wie’s gerade konveniert.«
    Der Drache stieß einen leidgeprüften Seufzer aus
und begann mit einem grün geschuppten Arm in dem Schutthaufen zu wühlen. Am
Kragen seines mausgrauen – jetzt ziegelroten – Gewandes lupfte er den alten
Zauberer aus den Trümmern.
    »Du hast die Mauer mit Absicht über mir
einstürzen lassen!« schimpfte Zifnab und schwenkte die knochige Faust.
    »Es ließ sich nicht vermeiden, Sir«, antwortete
der Drache verdrossen. »Ihr habt geatmet.«
    »Na klar habe ich geatmet! Was glaubst du, wie
lange man den Atem anhalten kann, ohne daß ein Unglück passiert? Ich nehme an, du hättest gern gehabt, daß ich blau anlaufe und ohnmächtig werde!«
    Ein froher Glanz trat in die Augen des Drachen,
dann seufzte er wehmütig, als wäre eine einmalige Chance für immer vertan.
    »Ich wollte sagen, Sir, Ihr habt etwas zu offensichtlich geatmet. Man konnte sehen, wie sich Eure Brust hob und senkte. Einmal habt
Ihr sogar ein Geräusch von Euch gegeben – nicht sehr schicklich für eine
Leiche…«
    »Ein

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