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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Roland zu bleiben. Er sagte, es wäre wegen Rega, aber während er sprach, huschten seine Blicke
immer wieder zu Aleatha. Niemand wußte genau, weshalb Aleatha sich der Gruppe
der Auszügler nicht anschloß, nur, daß sie ihrem Bruder zugetan war und es
einige Anstrengung erforderte, sich zum Verlassen der Stadt aufzuraffen.
    Was Drugar, den Zwerg, betraf, er blieb, weil
man ihm zu verstehen gab, daß er bei der Gruppe, die hinausgehen wollte, nicht
willkommen war. Auch bei den Zurückbleibenden war er nicht sonderlich
willkommen, aber sie sagten es ihm nicht ins Gesicht, schließlich war er
derjenige, der sie alle davor bewahrt hatte, von dem Drachen gefressen zu
werden. 28 Der Zwerg tat ohnehin, was er
wollte, und traf seine eigenen Entscheidungen, über die er mit niemandem
sprach.
    Doch offenbar stimmte Drugar mit Paithan
überein, weil er gar keine Neigung bekundete, die Zitadelle zu verlassen, und
als das Schreien begann, streichelte er nur seinen Bart und nickte, als hätte
er damit gerechnet.
    Paithan seufzte und legte seiner Schwester den
Arm um die Schultern.
    »Was habt ihr beide, du und Roland, überhaupt
auf dem Platz gewollt?« fragte Aleatha und gab mit dem Wechsel des Themas zu
verstehen, daß es ihr leid tat, ihn geohrfeigt zu haben. »Ihr habt euch
aufgeführt wie zwei Idioten – herumhüpfen und den Himmel anbrüllen.«
    »Ein Schiff war gelandet«, antwortete Paithan.
»Aus dem Nichts.«
    »Ein Schiff?« Sie riß die Augen auf und vergaß
vor Staunen, daß sie ihre Schönheit an jemanden vergeudete, der nur ihr Bruder war. »Was für ein Schiff? Warum ist es nicht geblieben? O Paithan,
vielleicht kommt es wieder und bringt uns weg von diesem schrecklichen Ort?«
    »Vielleicht.« Er wollte nicht ihre Hoffnung
vernichten und sich wieder eine Ohrfeige einhandeln. Insgeheim hegte er
Zweifel. »Und weshalb es nicht geblieben ist, nun, Roland wollte es mir nicht
glauben, aber ich könnte schwören, die Leute an Bord kämpften mit einem
Tytanen. Ich weiß, es hört sich verrückt an, das Schiff war viel zu klein, aber
ich bin ganz sicher. Und das ist nicht alles. Es war ein Mann dabei, der aussah
wie dieser Haplo.«
    »Dann bin ich froh, daß er weg ist«, meinte
Aleatha kühl. »Mit ihm wäre ich nirgends hingeflogen. Er machte uns weis, er
wäre unser Erretter, brachte uns in dies – Gefängnis, und dann hat er uns sitzen lassen.
Ich traue ihm alles zu, auch, daß er die Tytanen auf uns losgelassen hat.«
    Paithan ließ seine Schwester reden. Sie mußte jemanden
zum Sündenbock stempeln, und Orn sei Dank, daß es diesmal jemand anders war,
nicht er.
    Doch im stillen gab er Haplo recht. Hätten die
drei Völker sich gegen die Tytanen verbündet, wer weiß. Sie könnten alle noch
leben. Aber es war anders gekommen.
    »Sag mal, Thea.« Paithan kam plötzlich ein
Gedanke, der ihn aus seinen unerfreulichen Grübeleien riß. »Was hast du überhaupt
auf dem Platz zu suchen gehabt? Du gehst doch sonst nie so weit.«
    »Ich hatte Langeweile. Keiner da, mit dem man
reden kann, außer dieser Menschenschlampe. Da wir gerade von Rega sprechen, ich
soll dir ausrichten, daß in deinem geliebten Sternendom etwas Merkwürdiges im
Gange ist.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?« Paithan
funkelte sie an. »Und nenn Rega nicht eine Schlampe!«
    Er setzte sich in Trab und eilte durch die
Straßen der schimmernden Stadt aus Marmor, einer Stadt der Türme und Kuppeln
und wunderbaren Schönheit. Einer Stadt, die wahrscheinlich ihrer aller Grab
werden würde.
    Aleatha sah ihm nach und fragte sich, wie er all
diese Energie für etwas so Sinnloses aufwenden konnte, wie in einem großen Raum
herumsitzen und an Maschinen herumbasteln, die nie etwas taten und aller Wahrscheinlichkeit
nach auch nie etwas tun würden. Jedenfalls nichts Konstruktives – wie zum
Beispiel Nahrungsmittel produzieren.
    Nun, vorläufig hungerten sie noch nicht. Paithan
hatte den Versuch gemacht, eine Art Rationierungssystem einzuführen, aber
Roland hatte sich geweigert, es anzuerkennen, mit der Begründung, daß
Menschen, da sie größer waren als Elfen, mehr Nahrung benötigten und es deshalb
von Paithan ungerecht war, Roland und Rega dieselbe Menge zuzuteilen wie sich
selbst und Aleatha.
    Woraufhin Drugar sich zu Wort meldete – eine Seltenheit
bei ihm – und behauptete, daß Zwerge wegen ihrer dichten Masse doppelt soviel
Nahrung brauchten wie sowohl Elfen als auch Menschen.
    Woraufhin

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